Fünftes Kapitel - Eine Fangirl- Attacke vom Feinsten

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Fünftes Kapitel – Eine Fangirl-Attacke vom Feinsten







"Ist sie in Ordnung?", höre ich eine tiefe, ruhige Stimme fragen.
"Ja.", antwortet jemand anders. "Sie hat sich den Kopf ziemlich hart angeschlagen, aber sie wird wieder." Auch wenn meine Augen nicht geöffnet sind, spüre ich pochenden Schmerz in meinem Kopf hämmern. Was zum Teufel ist passiert?
Erschöpft versuche ich die Augen aufzumachen, spüre wie meine Lider dagegen ankämpfen, doch es gelingt mir dennoch. Irritiert sehe ich mich mit müdem Gefühl um.
Ein Grummeln verlässt meine Lippen.

"Hey.", macht mich eine Frauenstimme aufmerksam.
Und genau das ist der Moment, in dem mir alles sofort wieder einfällt.
Dieser Typ, der mich entführt hat– wieso auch immer, Agents, Captain America. Ich mache riesige Augen, halte nach der Person, der die tiefe Stimme gehört, Ausschau.Und tatsächlich, sie gehört anscheinend niemand anderem, als Captain America höchst persönlich.

Sie alle tragen nun Alltagskleidung –wie zur Tarnung, oder so was. Wie lange war ich weggetreten? "Wie geht es dir?", will die Orangehaarige Agentin wissen.

Doch ich kann kaum richtig darauf reagieren. Jetzt, wo ich richtig realisiere, dass ich mich in einem verdammten Raum mit Captain America befinde. Ich öffne den Mund, aber alles was heraus kommt, ist eine merkwürdige Mischung aus Glucksen und Lachen.
Mein Herz schlägt so unglaublich schnell.Ich weiß sofort, was hier vor sich geht: Ich bekomme eine Fangirl-Attacke vom Feinsten.
Egal wie peinlich ist, oder wäre,wenn ich könnte und mich nicht so beschissen fühlen würde, würde ich aufspringen und kreischend wie ein One Direction Fan umher springen.
Reichlich irritierte Mienen, mit gerunzelten Stirnen, sehen mir entgegen, während ich wahrscheinlich knallrot anlaufe.
"Ja.", stoße ich aus, den Blick ganz direkt auf den Blonden gerichtet. "Alles bestens."
Reg dich ab, verdammt, denke ich. Du kannst hier jetzt nicht völlig ausrasten.

"Sieht so aus, als würde dich da jemand erkennen, Steve.", sagt Romanoff in leisem Ton, aber ich verstehe sie dennoch.

Ehrlich gesagt, komme ich mir ziemlich ertappt vor.
Auch wenn Captain America ernst aus sieht, sehe ich seine Mundwinkel leicht zucken.

"Wie dem auch sei.", meldet sich nun jemand anders, gefolgt von einem Klatschen in die Hände.Ich drehe den Kopf zur Seite. Wenn ich nicht noch immer Herz rasen vor Freude hätte, wäre ich wohl zusammen gezuckt. Es ist ein Mann, mit dunkler Haut und einer Augenklappe.
"Mein Name ist Nick Fury.", stellt er sich schließlich vor.
"Alice.",gebe ich leise und ein bisschen heiser zurück. Er nickt lediglich.Natürlich, er kennt meinen Namen schon. Kurz breitet sich Stille aus.
"Es gibt viel, was wir besprechen müssen."

Ich nicke, wobei ich für einige Sekunden vor Schmerz zusammen zucke und die Augen schließe. "Okay."Doch jetzt werde ich skeptisch angesehen, von allen Anwesenden.
"Vielleicht sollten wir damit warten, bis es dir Ihnen besser gut, Alice."

"Nein.", widerspreche ich und zwinge mich zu einem leichten Lächeln. "Es ist schon in Ordnung."

Wenn mir doch nur endlich jemand erklären würde, was hier vor sich geht. Fragen über Fragen schwirren in meinem Kopf herum und ich finde auf nichts eine Antwort.
Es ist wie verflucht.

Möglichst vorsichtig setze ich mich im Bett auf und schiebe die Decke von mir. Vor lauter Aufregung ist mir nicht einmal aufgefallen, dass ich in einem Krankenhaus bin. Ist es hier nicht viel zu unsicher? Schon gar nicht, wenn es sich um die Öffentlichkeit handelt? Ich runzle die Stirn, rutsche mit den Füßen nach unten aus dem Bett und versuche aufzustehen. Meine Beine zittern ein wenig, aber es geht schon. "Ich weiß zwar nicht, wohin Siemich bringen wollen, aber ich bin dafür, dass man mir meine Sachen gibt und wir von hier verschwinden."
Ich werde noch immerskeptisch angesehen, doch aus irgendeinem Grund interessiert es mich nicht. Ich bin schon okay. Ich werde schon nicht sterben. Das Schlimmste, was ich davon getragen habe, wird wohl eine Platzwunde und eine Gehirnerschütterung.
"Sind Sie sicher, dass...-" Diesmal ist es Captain America, der spricht und es ist mir beinahe unangenehm, ihm zu widersprechen. "Ja.", sage ich überzeugt. "Ich bin ganz sicher. Ich kann mich immer noch später ausruhen."

Natürlich würde ich nie darüber nachdenken, ihm in die Arme zu stürmen und ihn nie wieder loslassen.Nein, natürlich nicht.

"Also...?"
Es ist kurz still, bevor alle Mann nach und nach das Krankenzimmer verlassen, um mich anzuziehen. Ich entdecke meine Kleidung auf einem der Stühle inder Ecke und zögere nicht sie mir überzuwerfen. Hier und, da istmeine Jacke, oder die dunkle Hose zerschlissen, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ist es nicht zu gefährlich, wenn ich genau diese Sachen trage? Ich verwerfe diesen Gedanken so schnell wie er gekommen ist wieder.
Fertig angezogen, halte ich mit der Hand auf der Türklinke inne. Schmerz durchzieht meinen Kopf, doch ich beiße die Zähne zusammen, öffne die Tür und trete in den weißen, sterilriechenden Flur.
Mein Herz beginnt nervös zu flattern, als ich daran denke, dass Steven Rogers da draußen steht und ich keine Ahnung habe, wie das alles weiter laufen wird.





"Wo ist mein Vater?", frage ich, nachdem wir in einen recht großen Wagen eingestiegen sind.Diesmal ist es kein dunkles, schon fast protziges Auto, sondern eins,was man lauter Agents niemals zu trauen würden. Es ist beinahe unauffällig.
"Man hat mir gesagt, dass er ein Agent sein soll. Also...wo ist er?"
"In Sicherheit.",antwortet mir der Mann, der sich zuvor als Nick Fury vorgestellt hat, knapp.
Ich blinzle ein paar Mal, habe einen unangenehm großen Kloß in meinem Hals zu stecken.
"In Sicherheit?",wiederhole ich, die Augenbrauen hebend.
Eine merkwürdige Stille breitet sich aus, als er den Kopf in meine Richtung dreht. "Ja,in Sicherheit."
"Dass heißt?" Ich muss ehrlich zugeben, dass es mir schwer fällt, mich zu beherrschen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Will er mir in noch mehr Rätseln antworten, oder was. "Es geht ihm gut. Ich kann Ihnen seinen Aufenthaltsort nur nicht verraten, Miss. Nelho."
Ich stoße ein leises Schnauben aus.
"Er ist mein Vater!", beginne ich schon beinahe mit meinem Aufstand, doch ich schaffe es mich zurück zuhalten.
"Ich habe ein Recht darauf zu erfahren, wo er ist."

"Wie ich Ihnen eben schon gesagt habe, es geht ihm gut. Er ist untergetaucht und wird nicht gefunden werden." Ich weiß nicht, ob ich erleichtert sein soll, odernicht. Aber ich denke fürs erste könnte das in Ordnung sein. "Die Hydra kann ihn unmöglich aufspüren."

"Die Hydra?", frage ich. "Dieses schräge Schlangen- Monster aus der griechischen Mythologie?"
Ich spüre den Blick des Captains ganz deutlich auf mir. "So was in der Art.", ist alles, was er dazu sagt, bevor die Rothaarige Romanoff aufs Gaspedal tritt und der Wagen die Straße entlang braust. Hoffen wir, dass ich dieses Mal nicht wieder Gefahr laufe ein Schädel-Hirn-Trauma zubekommen.

Nach einer Fahrt, die mir vor kam wie eine halbe Ewigkeit, - hier und da bin ich beinahe eingenickt, habe mich jedoch unter den blauen Augen Stevens versucht einigermaßen zu fangen. Wenn ich schon jemanden wie ihn in eienr solchen Situation treffe, will ich nicht wie ein Schwächling wirken. Denn das bin ich nicht. So bin ich nicht. Eigentlich.
Ich werde in ein großes Gebäude geführt,doch ich bin zu müde, zu erschöpft, um meinen Blick neugierig umherschweifen zu lassen. Vielleicht das nächste Mal.
Sollte ich nicht besser auch versteckt werden? Ebenso wie mein Vater? Dann wäre doch sicher alles leichter. Im Schlauptau dieser vier Menschen, die ich nicht mal kenne, stolpere ich die langen Gänge entlang.

Ich werde in ein Zimmer geführt. "Hier werden Sie fürs erste übernachten, Alice.", erklärt Nick Fury, was ich mit einem kurzen Nicken quittiere.
Etwas zögerlich sehe ich mich um. Nahe des Fensters steht ein großes, dunkelblau bezogenes Bett.
Zum wiederholtem Male heute spüre ich mehrere Augenpaare auf mir, beiße mir etwas nervös auf die Lippe.

"Sind Sie ganz sicher, dass sie vorher nicht noch eine Nacht über diese Sache schlafen wollen? Zum Reden ist Morgen immer noch genügend Zeit."
Gerade will ich mit einem ganz offensichtlichem Kopfschütteln antworten, aber in diesem Moment durchfährt mich stechender Schmerz. Ich schwanke hilflos etwas zur Seite, will mich verzweifelt an irgendetwas festhalten.
Nur schade, dass nichts in der Nähe ist.
Bis zu dem Zeitpunkt, in dem Captain America auf mich zu eilt, mich leicht stützt.
Ich bin so fertig, dass ich mich nicht mal darüber freuen kann.
Ich kann mich nicht mal bedanken, geschweige denn ihm ein dankbares Lächeln schenken.

Alles, was ich tun kann,ist mich zum Bett herüber schleifen zu lassen und mich darauf zusammen zurollen. Ich schlafe gegen meinen Willen und schneller, als mir eigentlich lieb ist, ein.














































Hunt you down | Captain America [#1] ✔Where stories live. Discover now