Sechstes Kapitel - "Man nennt ihn den Winter Soldier."

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Sechstes Kapitel - „Man nennt ihn den Winter Soldier."







"Sie ist doch viel zu jung für all das. Wir können ihr nicht so viel zu trauen.", sagt jemand,was mich schon beinahe abrupt aus meinen Träumen reißt.
"Sie ist nicht zu jung, um am Leben zu bleiben." Diese Stimme identifiziere ich sofort. Es ist Romanoff. Es ist vielleicht nicht das Höflichste, aber ich tue weiterhin so, als würde ich schlafen.Ich spüre wie meine Lider leicht flattern, hoffe jedoch das es niemanden auffällt.
Es ist verdammt schwer, die Augen nicht zu bewegen, selbst wenn sie geschlossen sind.
"Damit sie sich beschützen kann, müssen wir ihr helfen, oder nicht, Steve?"
"Natürlich.", antwortet er. "Und das werden wir auch."
Mein Herz beginnt schnell zu schlagen.
Genau das ist der Moment, in dem ich mich dazu entscheide, die Augen zu öffnen.Ich blinzle ein paar Mal, in das helle Licht, das mich ziemlich blendet.
Mit einem leisen Brummen will ich mich bemerkbar machen,doch das ist gar nicht erst nötig. Ich werde schon so angesehen.

"Hey.", begrüßt Romanoff, deren Vornamen ich noch immer nicht kenne, mich. 
"Hi.", krächze ich als Antwort. 
Meine Augen wandern rasch von ihr zu Captain America, der die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt hat. Seine Miene sieht ernst aus. 
"Wie geht es Ihnen?", will er wissen,was mein Herz schon beinahe zum Flattern bringt. 
Da ich völlig wirr im Kopf bin und kaum einen klaren Gedanken fassen kann, zuckeich lediglich leicht mit den Schultern. 
"Möchtest du dich noch weiter ausruhen, oder fühlst du dich so weit so gut, das wir dir alles erklären können?" Den Mund der Orangehaarigen verlässt ein Schwall Wörter. Ich fühle mich zuerst reichlich überfordert. Was ich schnell fest stelle ist, das sie im Gegensatz zu Steve zum 'Du' übergangen ist, was mir um einiges besser gefällt.
Als ich ihre Worte realisiere, nicke ich vorsichtig. "Ja, ich schätze, ich bin bereit zum Sprechen. Mir geht's okay." 
Beide nicken sie und unter wachsamen Blicken schlüpfe ich unter derBettdecke hervor. 
Ich trage noch immer die Sachen von gestern. Ich werde beinahe rot, als ich daran denke, wie schwächlich ich in den Armen Captain Americas gehangen habe.

Wie können all diese schrägen Sachen bloß in einer solch kurzen Zeitspanne passiert sein?
Das ist doch unmöglich.

"Wir werden dir noch Sachen zum Wechseln besorgen.", erklärt die junge Frau. "Und um mich noch mal richtig vorzustellen : Mein Name ist Natasha Romanoff."
Ich lächle ihr leicht zu, bedanke mich für die Sache mit den Klamotten.
Ich schätze, es wird sich eine ganze Menge für mich ändern.
Innerhalb von weniger als einem Tag steht meine gesamte Welt Kopf.

Ich streiche mir durch die dunklen, wirren Haare und beobachte wie Natasha vor mir die Tür öffnet. Gefolgt von Steven verlasse ich das Zimmer.
Ich habe ein furchtbar nervöses Gefühl im Magen, weiß nicht wie ich mich bei all dem verhalten soll.







Nur wenige Minuten später sitzen wirin so etwas wie einem Besprechungsraum.
Dieser Nick Fury,Natasha, Cap' und ich sind anwesend.
Ich habe die Hände unter dem Tisch gefaltet, versuche meine Nervosität zu verdrängen undauch zu verbergen.
Es herrscht eine merkwürdige Stille, weswegen ich die Chance ergreife eine meiner unzähligen Fragen zu stellen.
"Wer....wer war dieser Typ? Und was wollte er?", lege ich sofort los, lasse jedoch niemand in meiner Aufregung die Möglichkeit etwas zu antworten.
"Und woher kannte er meinen Namen?"
"Das ist auch etwas, das mich wundert.",schaltet sich der blonde Mann mit den wunderbaren grünen Augen ein."Das mit dem Namen, meine ich."

Ich schlucke, blinzle ein paar Mal und warte angespannt auf eine Antwort.
Es ist Nick Fury, der sie mirgibt.
"Man nennt ihn den Winter Soldier.", sagt er, was mich beinahe zum Schaudern bringt.
Ich kann nicht genau sagen,woran es liegt, aber die Art und Weise wie er diesen Namen ausspricht, macht mich ganz nervös, unruhig.
"Der Winter Soldier ist nahe zu wie ein Geist. Er wird nicht gefunden. 
Zeitweise ist es so, als wäre er von der Erde verschwunden, taucht aber wieder wie aus dem Nichts auf." 
Ich höre wie ein merkwürdiges Geräusch aus der Richtung des Captains kommt. 
Als ich ihn fragend ansehe, reagiert er nicht darauf. Alles was er tut, ist die Hand überseinen Mund zu legen und den Blick auf die glatte, polierte Tischplatte vor sich zu richten. 
Etwas irritiert sitze ich da, lasse die Augen zurück zu dem Mann mit der Augenklappe wandern.

"Über seine Mission und das was er wollte, wissen wir jedoch nichtsonderlich viel.

Dennoch genügt es, umheraus zukristallisieren, das Sie ganz klar sein Ziel sind."
Ich hebe die Augenbrauen, spüre mein Herz ganz deutlich in meiner Brust rasen.
"Ich...ich?", wiederhole ich ihn ungläubig.

"An mir ist doch nichts besonders."
"In den Augen der Hydra ganz offensichtlich doch."
Ich kriege immer mehr das Gefühl, dass das Einzigem was ich verstehe nur noch Bahnhof ist.
"Die Hydra? Diese Schlange?"
"Nein. Die Wissenschaftsabteilung der Nazis.", erklärt Steve mir mit düsterer Miene.
"Wir dachten, wir hätten sie damals endgültig zerschlagen, aber sie müssen es irgendwie geschafft haben, bestehen zu bleiben."

Mein Unglauben weicht allmählich der Angst.
"Das ist doch ewig her! Was würden die Nazis bitte mit mir wollen?"
Drei Augenpaare sind nun eindringlich auf mich gerichtet.
"Das ist genau das, was wir nicht wissen.", erklärt Nick Fury.

"Aber eins wissen wir ganz sicher.", bringt Natasha sich nun ebenfalls ins Gespräch ein.
"Du bist in Gefahr. In großer Gefahr,wenn ich mich recht entsinne."







Völlig irritiert sitze ich in dem Zimmer, was man mir zu gewiesen hat.
Ich habe keine Ahnung was das hier überhaupt zu bedeuten hat.
Ich habe die Beine angezogen und die Arme darum geschlungen. Mein Kopf schwirrt schon beinahe vor all den Gedanken.
Ist mein Dad wegen mir in Lebensgefahr? Nur wegen mir?

Ich beiße mir fest auf die Unterlippe, um nicht wie ein fünfjähriges Mädchen loszuweinen.

Dieser Typ wollte mich also entführen?
Entführen und diese Wissenschaftsabteilung sonst was mit mir machen lassen?
Ich schlucke schwer, vergrabe das Gesicht in den Händen und stoße einensehr tiefen Seufzer aus. Ein paar Sekunden später reist mich ein lautes Klopfen aus den Gedanken.
"Ja?", gebe ich etwas zögerlich zurück.
Als sich die Tür öffnet, bin ich reichlich verwundert. Ich hätte jeden da hinter vermutet, außer Steve selbst.

Wow, denke ich, bin jedoch nicht so euphorisch wie zuvor. Diese neuen Erkenntnisse haben mir die Laune verdorben.
Captain America hat tatsächlich an deine Tür geklopft.

Er tritt ein, diesen Blick – diesen ernsten und fast etwas besorgt wirkenden Blick – noch immer auf dem Gesicht.
"Hey.", sage ich leise.
Mit federnden Schritten kommt er dichter zu meinem Bett herüber.
Ich setze mich rasch normal hin und versuche dabei nicht so beschissen auszusehen wie ich mich eigentlich fühle.
"Sie müssen sich ziemlich überfallen vorkommen, was?"
Die Lippen zusammen pressend, nicke ich. "Ja, irgendwie schon."

"Wir werden schon auf Sie aufpassen, keine Sorge.", versichert er mir.

Ich sehe dem blonden Mann in die Augen.
"Ich kann gut auf mich selbst aufpassen."
Um seine  Lippen spielt ein kleines Lächeln, was von kurzer Dauer ist.
"Das dachte ich mir."
Auch wenn ich mich überhaupt nicht in der Laune dazu befinde, entkommt mir ein leises Auflachen.
"Sobald Sie sich besser fühlen, werden wir trainieren.", erklärt er mir mit tiefer Stimme.
Zum ersten Mal habe ich nicht das Gefühl,in seiner Anwesenheit gleich zu platzen.

Trotzdem spüre ich meine Wangen brennen.

"Trainieren – wie...zusammen trainieren?"
Es ist mir fast peinlich, wie entgeistert ich klinge.
Steve nickt zustimmend.
"Als zukünftige Partner sollten wir zusammen trainieren, ja."






























Hunt you down | Captain America [#1] ✔Where stories live. Discover now