Elftes Kapitel - Ein Autogramm?

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Elftes Kapitel – Ein Autogramm?





Ich schluchze wie verrückt, kann mich kaum einkriegen.
Das Schlimmste daran ist eigentlich, wie lächerlich ich mich dabei fühle.

„Pssh...", sagt Steve flüsternd.

„Beruhige dich...Alles okay...alles okay."

Doch ich weiß ganz genau, dass es nicht so ist. Nichts ist in Ordnung.

„Du musst atmen!", sagt er laut und sieht mich dabei eindringlich an.

Ich schnappe lediglich lautstark nach Luft. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich nicht durchatmen. Es funktioniert einfach nicht.

„Alice!", sagt er deutlich.

Das bringt nur leider nicht sonderlich viel.
Statt ich mich abrege, schaukle ich mich nur noch höher. Mein Herz rast wie verrückt. Es ist still, alles was ich höre, ist mein eigenes Keuchen.

„Kann mir jemand helfen, bitte?", durchschneidet Steves Stimme die Stille sofort.

Panisch sehe ich ihm in die blauen, weit geöffneten Augen.

Irgendjemand scheint loszulaufen, ist ebenso schnell wieder hier. Ich fühle mich so, als würde mein Kopf gleich platzen.

„Was ist das?", fragt Steve.

Ich habe keine Ahnung, worum es geht.
Ich weiß nicht, was hier vor sich geht. Ich habe Angst, dass ist alles was ich weiß.

„Halt sie fest."

Die Stimme identifiziere ich als Tonys.
Steve scheint zu zögern, doch ich japse immer weiter. Heiße Tränen der Verzweiflung, da ich kaum Luft kriege, bahnen sich den Weg meiner Wangen hinab.

„Was willst du machen?", fragt der Captain.

„Das muss sein.", sagt er laut.

Das Nächste, das ich spüre, ist ein Piksen in meinen Oberarm. Ich zucke zusammen, scheine jedoch schnell zu realisieren, das es sich um eine Spritze handelt.

„Ruhig atmen, bitte.", flüstert Steve mir zu.
Ich kann einmal tief durch atmen.
Die Luft strömt in meine Lungen. Und dann scheine ich endlich wieder herunterzufahren.
Mein Körper zittert noch immer wie verrückt, aber die Panik scheint langsam zu weichen. Schwach und erschöpft wie ich bin, lehne ich mich schwer atmend an Steves Schulter. Ich schließe die Augen. Den Captain höre ich laut ausatmen.







„Was ist nur los mit ihr?" Steve.

„Sie ist beinahe so wütend geworden wie der Hulk – aus dem Nichts. Sie kann sich dabei an nichts erinnern." Natasha.

„Ich bin mir ziemlich sicher, das man sie als Waffe nutzen will." Tony Stark.

„Wie einen zweiten Winter Soldier?" Wieder Natasha.

Ein lautes, fast empfindlich klingendes Räuspern. Steve.

„Genug jetzt."

All diese wirren Stimmen nehme ich wie durch einen Tunnel wahr.
Ich probiere die Augen zu öffnen, was schließlich auch irgendwie klappt. Ich blinzle ein paar Mal.

„Steve...", ist das Erste, was ich so vernebelt wie ich bin, ausstoße.

Ich strecke meine zitternde Hand aus.
Mein Herz schlägt sofort schneller, als sie ergriffen wird.

„Bist du in Ordnung?", fragt seine tiefe Stimme.

Ich nicke nur, obwohl ich die Augen kaum aufhalten kann. Unter viel Mühe setze ich mich auf. Ein leises Stöhnen verlässt meine Lippen.

„Geht schon.", murmle ich.

Meine Hände müssen von irgendwem verbunden worden sein, denn sie sind fein säuberlich eingewickelt. Als ich mehr und mehr zu mir komme, merke ich erst wie ich mit ernsten, unschlüssigen Mienen beäugt werde.

„Was machen wir jetzt?", fragt die rothaarige Agentin.

Tony Stark, der die Arme vor der Brust verschränkt hat, zögert kurz, bevor er zu sprechen beginnt.

„Wir könnten Banner fragen."

„Doktor Banner?", fragt Steve, da Tony so leise gesprochen hat, als würde er sich seinen Gedanken vorerst selbst vor Augen führen müssen.

Als ich bemerke, wie bescheuert und peinlich es eigentlich ist, dass ich die Hand des Captains wie verrückt umklammere, schießt mir die Röte in die Wangen.
Ich ziehe meine Hand vorsichtig zurück. Mit beiden Händen streiche ich mir übers Gesicht.

„Banner? Bruce Banner?", wiederhole ich mit kratziger Stimme.

„Wie in der Hulk?"

Ich weiß genau, wie bescheuert das ist und auch wie absolut falsch der Moment ist, doch ich kann nicht anders, als einen halben Fangirl – Anfall zu kriegen.

„Kommt Thor auch?", frage ich.

„Wenigstens hat sie ihren Humor nicht verloren.", stellt die orangehaarige Natasha fest.

Ich lächle schwach, auch wenn ich eigentlich gerade am Verzweifeln bin. Ich will einfach wissen, was hier zurzeit vor sich geht.

„Steve?", kommt es von mir.

Fragend sieht der Blonde mich an.

„Ja?"

„Kann ich ein Autogramm haben?"

Einen Moment lang sieht er verblüfft aus. Dann hellt sich seine Miene auf. Ein Lächeln huscht über seine Lippen.

„Halt die Klappe.", sagt er schließlich mit dem Anflug eines Grinsens.

Fast etwas verlegen grinse ich ihn an.

„Ich versuche Banner zu erreichen.", reißt Stark uns aus unserer merkwürdigen Konversation, ehe er sich rasch mit diesen Worten abwendet.

Hunt you down | Captain America [#1] ✔Where stories live. Discover now