Zwölftes Kapitel - Lächerlich und furchtbar klischeehaft?

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Zwölftes Kapitel – Lächerlich und furchtbar klischeehaft?






Aufrecht stehe ich da, den Bogen aufs Ziel richtend.
Ich atme tief durch.

„Konzentration.", höre ich Clint Bartons Stimme, wie immer, wenn ich dabei bin die Sehne zu spannen.


Doch ich blende seine Anwesenheit, seine Stimme, vollkommen aus.Und dann lasse ich los.
Ich beobachte wie der Pfeil genau ins Schwarze trifft. Zufrieden lächle ich, denn um ehrlich zu sein, sind meine Gedanken eigentlich völlig woanders. Ich bin froh, dass ichsie wenigstens für ein paar Sekunden ausblenden kann.


Nachdem ich Steve von der Erinnerung an den Typen mit dem Metallarm erzählt habe, hat er verdammt komisch reagiert. Er hat irgendetwas gemurmelt, was ich nicht wirklich verstanden habe und dann ist er innerhalb von wenigen Sekunden verschwunden. Ich bin mir sicher, dass irgendetwas da hinter steckt.
Doch ich habe noch nicht genug Mut aufgebracht, um nachzufragen.






„Hm?", mache ich, da ich das, was Clint zu mir gesagt habe, nicht mitbekommen habe.

„Ich habe gefragt, ob du weiter machen willst."

Schräg grinst der Dunkelblonde mich an.

„Ja,ja. Klar.", sage ich schnell.

Kaum merklich schüttle ich den Kopf, um meine Gedanken zu verdrängen.
Ich werde Steve einfach mal fragen, auch wenn ich mir nicht so sicher bin, ob ich eine Antwort bekomme.
Ich schieße weitere Pfeile ab, gebe mir jede Menge Mühe.
Man muss es ja schließlich ausnutzen, wenn man seit längerem endlich mal etwas ruhiger ist. Ich probiere gerade etwas aus, das Clint mir gezeigt hat – er hat das mit seinem Bogenwirklich verdammt gut drauf. Zufrieden jedoch auch reichlich außer Atem von dem Rumgerenne – ich sollte einen Pfeil aus mehreren Perspektiven losschicken – bleibe ich stehen und betrachte die sauberen Treffer. Ich lächle.


„Hier ist jemand für dich, Alice.", sagt Clint, nachdem er mir für meine Leistung zu genickt hat.

„Was?"

Mit gerunzelter Stirn drehe ich mich in Richtung Tür.
Dort steht ein Mann, mit dunklen Haaren, durch die sich hier und da schon ein paarangegraute Strähnen ziehen. Er hat sehr dunkle Augen, das sehe ichschon von hier.
Rasch lege ich den Bogen, meinen Handschuh unddie restliche Ausrüstung ab, bevor ich zu ihm herüber gehen.
Ichhabe schon eine immer größer werdende Vorahnung, wer der Mann, derim Türrahmen steht, ist – nur das er viel kleiner ist, als icheigentlich erwartet hätte. Ich überrage ihn fast um einen Kopf. DerMann im mittlerem Alter streckt mir die Hand entgegen.

„BruceBanner.", stellt er sich vor.

Ich ergreife seine Hand.

„Alice Nelho."

Ich lächle, obwohl ich genauweiß, warum er hier ist.
Mister Banner hat ein halbes, beinahe etwas schüchternes Lächeln auf den Lippen.




Ich folge dem Mann in eines von Tony Starks Laboratorien.
Dort werde ich dann einer ewigen und vor allem langweiligen Tortur ausgesetzt.
Blutabnahmen. Tests über Tests.
Der Iron Man ist auch dabei, doch ich verstehe dennoch rein gar nichts von dem, was sie tun.
Gefühlte Stunden später – ich hatte die ganze Zeit ein komisches Gefühl und habe Löcher in die Luft gestarrt –wechselt Bruce Banner endlich mal mehr als zwei Worte mit mir.
Denn alles was er gesagt hat, waren Befehle.

„Legen Sie sich bitte hin."

„Jetzt bitte aufsetzten."

„Wir nehmen Ihnen jetzt etwas Blut ab."

Und so weiter und soweiter.

Der Dunkelhaarige wirft einen konzentrierten Blickauf sein Klemmbrett, bevor er mich über den Rand seiner Brille hinweg ansieht.

„Man hat Ihnen irgendeine Art Serum gespritzt...", erklärt er.

„Es ist unverkennbar, aber die Abnormalität ist, das sich die Bestandteile aufgelöst haben müssen...Ich kann das nicht wirklich nach vollziehen. Man kann kaum etwas nachweisen."

Unwillkürlich schlucke ich schwer. Wiesoll das denn bitte möglich sein?

„Was heißt das?"

Hunt you down | Captain America [#1] ✔Where stories live. Discover now