7.Kapitel

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Es war um die 04:00 Uhr am Morgen, als ich auf den Balkon ging.
Zu viele Gedanken schwebten in meinem Kopf herum. Vanessa hatte mich bevor sie zu Bett ging, noch zu einem Einkaufstag eingeladen und wollte mich an Orte bringen an die ich mich möglicherweise erinnerte. Ich fand die Idee großartig und es hätte auch kein Problem mit der ganzen Sache gegeben. Doch als Johannes mitbekam was Vanessa vorhatte, fing er laut an zu schreien. „Du zerstörst alles", schrie er gefolgt von „Du machst alles noch viel schlimmer"
Mehr bekam ich leider nicht mit, denn die beiden verschwanden in der Küche. Nur noch unklares Gebrülle war im Wohnzimmer zu hören. Doch was ich mittbekommen hatte, reichte mir vollkommen aus. Johannes war aus irgendeinem Grunde gegen die Wiedergewinnung meiner Erinnerungen. Doch wieso es so war, blieb mir noch lange ein Rätsel.

Ein kalter Windstoß jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich zog mir die Mütze von Vanessa tiefer ins Gesicht. Sie hatte mir ein paar Sachen zum Anziehen geliehen. Zwar war mir die Jogginghose von ihr ein wenig zu klein und das T-Shirt viel zu groß. Trotzdem aber war es das Beste was ich in dem Moment bekommen konnte.
In ihrer Hosentasche fand ich ein Feuerzeug und Zigaretten. Kurz blickte ich um mich, bevor ich eine Zigarette aus der Packung nahm und in den Mund steckte. Ich zündete sie an und atmete den Rauch tief ein. Sofort fing ich wieder an zu husten. Ich war den Qualm einfach nicht gewöhnt. Doch im Moment wollte ich mich nur an meine Vergangenheit erinnern. Die Zigarette war dabei kein Hilfsmittel, dennoch hatte ich das verlangen danach zu rauchen. „Sie will nach London, Paris...", sang ich leise vor mich hin, doch bemerkte es erst viel später und als ich es dann bemerkt hatte und mich zwanghaft an den weiteren Text erinnern wollte. War auf einmal wieder alles weg. Ich hatte einfach alles wieder vergessen. Die Melodie, den Text einfach alles. Es war so als hätte es diesen Moment, diese Erinnerung nie gegeben.

„Johannes mach die verdammte Tür auf", rief plötzlich eine wütende Stimme vor der Türe und klopfte wie verrückt an diese. Schreckhaft lies ich die Zigarette fallen und blickte hinter mich und sah wie Johanns mit wütenden Schritten zur Tür ging. „Was ist los? Weißt du wie spät es ist?", schrie er der dunkelnen Gestalt entgegen. „Wo ist sie?", fragte diese mit wütendem Ton. Sie kam immer näher und bald erkannte ich Carlo, als diese. „Okay sie ist hier, aber ich glaube es ist besser wenn ihr einen gewissen Abstand haltet" Carlo drückte Johannes gewaltsam an die Wand und meinte „Ich suche sie schon den ganzen Tag und dann finde ich endlich heraus wo sie ist und du willst mir weißmachen ich soll mich von ihr fernhalten?" Johannes Blick wurde ängstlicher und mit beruhigenden Worten versuchte er die Situation zu entschärfen. Doch ohne jeglichen Erfolg. "Ich bleibe heute hier und wenn sie morgen aufwacht nehme ich sie mit. Ich bin schließlich der Einzige, der ihr wirklich helfen kann" Er ließ Johannes los und ging Richtung Küche. Johannes ging ihm nach.
Sie hatten mich nicht gesehen.
Zum Glück.
Mit leiser Sole schlich ich ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch. Die Denke zog ich bis zu meiner Nasenspitze hoch und probierte dem Gespräch zwischen den beiden Jungs zu belauschen, dennoch ohne Erfolg.
Wieso hatte mich Carlo gesucht und was meinte Johannes mir IHR SOLLTET ABSTAND HALTEN? Wieso konnte mir nur Carlo helfen?
Kannten sie mich? Ich warf diesen Gedanken schnell auf die Seite, schließlich hätte er mir doch meinen Namen veraten hätte er mich gekannt. Das hätte er aber nicht.
Was war mit diesem Carlo los?
Irgendwie war er unheimlich.

Trust me [Cro Ff]Where stories live. Discover now