13.Kapitel

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Ich reichte Vanessa Ihre Kleidung in einem Plastiksack und legte mich wieder in mein Bett. Diese Erinnerungen, welche langsam  wieder kamen, ließen mich ermüden. Ich brauchte einfach so viel Kraft, um sie nicht gleich wieder zu vergessen. "An was erinnerst du dich denn?", fragte sie mich plötzlich und beugte sich über mich. Ich verdrehte meine Augen und setzte mich auf. "Besprechen wir das doch lieber in der Stadt" Von meiner Idee schien sie nicht überzeugt zu sein, trotzdem willigte sie ein.

Ich stand auf und befahl ihr kurz zu warten, denn ich wollte mich noch von Carlo verabschieden, bevor wir gingen. Doch als ich sah wie er im Wohnzimmer saß, seinen Kopf zurück gelehnt hatte, seine Hände auf seinem Gesicht lagen, vor ihm ein leeres Blatt lag und im restlichem Zimmer überall zerknüllte Papiere, drehte ich mich wieder um und ging. Er hatte mich sowieso nicht bemerkt und es sah so aus, als hätte er gerade eine Blockade.
Vielleicht ja bei seinem Modelabel. Er hatte möglicherweise keine Ideen für VioVio mehr.
Wie gerne hätte ich ihm geholfen, doch ich konnte es einfach nicht.
Ich konnte meinem eigenem Mann nicht helfen. Mein Blick verfinsterte sich und nur langsam ging ich wieder in mein Zimmer.

"Bist du bereit?", fragte mich Vanessa, als ich wieder zu ihr kam. Ich nickte langsam und sah auf den alten Holzboden "Mehr als nur bereit" Ich zwang mir ein kleines Lächeln auf die Lippen und hoffte, dass Vanessa es mir abkaufen würde. Doch das tat sie nicht "Sollen wir hierbleiben oder soll ich einfach gehen?" Ich schüttelte meinen Kopf und ging zur Wohnungstür. "Wir wollten doch Shoppen" Sie grinste breit und zog mich bis zu ihrem Auto.
Das Wort Shopping gehörte einfach zu Ihrem Lieblingswörter und immer wenn sie es hörte waren all ihre Sorgen vergessen.
Langsam erinnerte ich mich wieder, an die kleinen Sachen welche mir so viel mehr gaben, als man denken würde.

"Wo gehen wir zuerst hin?", fragte Vanessa, doch bevor ich etwas sagen konnte, blickte sie aus dem Auto und blieb anschließend vor einem großen Shoppingcenter stehen.
Ich hatte ein wenig Hunger und fragte sie deshalb, bevor sie aussteigen konnte "Können wir nicht zuerst was essen?" Die Enttäuschung spiegelte sich in ihren Augen wieder, doch ohne etwas weiteres zu sagen fuhr sie weiter.
Ich lächelte sie dankend an, doch sie beachtete mich nicht mehr.
"Bist du sauer?", sie schüttelte den Kopf, doch das sie log war glasklar. "Klar bist du sauer, wir können natürlich auch zuerst einkaufen gehen", meinte ich während sie bei einer roten Ampel stand. "Ich bin nicht sauer!", sagte sie ein wenig lauter. "Wirklich?" "Manda...ich war zuerst nicht sauer" sie machte eine kurze Sprechpausen und sprach anschließend weiter "Aber dann hast du mich 10 mal gefragt ob ich's bin und jetzt bin ich's" Ihre Stimme wurde immer wütender und daraufhin fing ich an zu lachen. Sie starrte mich verwirrt an, doch ich konnte einfach nicht aufhören. Ihre Stimme war einfach zu lustig wenn sie wütend war.
"Wolltest du mich nicht etwas fragen? So über deine Vergangenheit?", fragte sie und wollte mich sichtlich nur davon abhalten weiter zu lachen.
Was auch funktionierte mein Gesichtsausdruck wurde ernster und mein Lachen war verschwunden.
"Ja okay aber doch erst im Café"
"Du willst also in ein Café gehen?" Ich nickte worauf sie das Auto wendete. Wohin wollte sie sonst zum Reden gehen?
Sie blieb vor einem kleinem Café in der Innenstadt stehen und setzte sich mit mir an einen Fensterplatz.
Wir bestellten uns einen Kaffe und erst als er vor mir abgestellt wurde fing ich an meine Fragen zu stellen "Wie lange bin ich schon mit Carlo zusammen?"
"6Jahre" "6 Jahre?" Meine Augen wurden größer. Ich hatte vergessen, dass ich 6 Jahre mit Carlo zusammen war. Klar das er komisch drauf war. Wie konnte ich nur unsere gemeinsame Vergangenheit vergessen ? "Und wie lange kennen wir uns?" Sie rührte ihren Kaffe um und nuschelte leise vor sich hin "Eigentlich schon 4 Jahre, aber erst seit 2 sind wir Freunde" "Und du und Johannes?"
Sie lächelte mich an und meinte "Seit einem Jahr" Sie war wohl sehr glücklich mit ihm. Ob ich mit Carlo auch so glücklich war? "Haben Carlo und ich oft gestritten?" Sie schüttelte den Kopf und meinte kleinlaut "So richtig nur einmal...und über das darf ich nicht reden" "Aber..." Sie schüttelte den Kopf und stand auf "Ruf Carlo an...ich muss jetzt gehen" dann ging sie und ließ mich alleine.

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