53.Kapitel

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Es war nur 1 Lied. Ein einziges Lied, welches die Illusion, des perfekten Lebens von mir zerstörte und hunderte Gefühle in mir auslöste.
Außerdem brachte es mir meine Erinnerung zurück, vervollständigte das Puzzel und zerstörte dennoch die Beziehung  von Carlo und mir.
Und alles began mit dieser einen kleinen Frage "Welches Lied soll ich als nächstes singen?", fragte Carlo und hüpfte auf der Bühne herum. Es war ein reines Durcheinander von Lieder Namen vom Publikum zu hören und Carlo lächelte hinter seiner Maske "Am besten frage ich dich, denn sonst kommen wir nicht weiter" Er deutete auf ein kleines blondes Mädchen, welches in der ersten Reihe stand. Er ging von der Bühne herunter und umarmte es zuerst einmal, um ihn herum Endstand ein Riesen Geschrei. "Und was wünschest du dir?", er bückte sich ein wenig herunter um ihr in ihre Augen zu sehen. Das Mädchen weinte und lachte gleichzeitig, so wie es Vanessa vorher auch getan hatte "Whatever", murmelte sie ins Mikrofon. Carlos Gesicht unter der Maske wurde bleicher und er ging ein wenig benommen auf die Bühne.
Selbst die anderen schienen nicht sehr begeistert von dem Vorschlag des kleines Mädchen zu sein. Ich bemerkte einige Blicke, die auf mir lagen.
Doch bevor ich kapierte wieso es so war, fing die Musik an zu spielen.
"Das war sie absolut schlimmste Woche...", fing er an zu singen und erschrocken fuhr ich hoch. Es war das genau gleiche Lied was vorher im Radio gelaufen war. "...denn ich weiß mein ganzes Geld ist weg..." Bei den nächsten Wörtern wurde seine Stimme immer leiser und unsicherer "...und meine Frau hat mich betrogen" Dabei sah er zu mir. Ich ging einen Schritt zurück und konnte einfach meine Erinnerungen nicht mehr zurückhalten. Ich setzte mich auf eine Kiste.
"Whatever", hörte ich Carlo noch schreien, dann kamen aber die Erinnerungen wieder.
Erinnerungen an diesen einen Abend.

~Feedback~
Ich starrte auf mein Handy und wusch mir eine Träne aus dem Gesicht, dann steckte ich es in meine Tasche und winkte den Barkeeper.
"Ich brauch was starkes", murmelte ich, steckte ihm einen 20€ Schein zu und lächelte gequält.
Er sah mich bemitleidend an und meinte besorgt "Vielleicht sollten sie heute nichts trinken" Daraufhin reichte er mit mein Geld zurück. "Sind sie meine Mutter?", fragte ich unbeeindruckt und reichte ihm den Schein erneut, er nahm ihn jedoch nicht an. "Ne aber sie können doch nicht ihren Kummer ersaufen, was macht sie denn eigentlich so fertig?"
Es war eigentlich nur die Tatsache, dass Carlo nie für mich Zeit hatte. Immer war er beschäftigt. Entweder musste er neue Entwürfe für VioVio zeichnen oder er schrieb an neuen Lieder. Das er sogar unseren Jahrestag damit verbrachte neue Beats mit Johannes zu bauen, ließ mich an unserer Beziehung zweifeln. Ich hatte immer gedacht er sei der Eine, doch vielleicht war er doch nur einer von vielen.
Doch das musste der Barkeeper nicht wissen. Deshalb formulierte ich es anders "Wurde versetzt", Dann fuchtelte ich wieder mit dem Geld vor seiner Nase herum. Irgendwann würde er mir etwas zu trinken reichen. Es war schließlich sein Job. Ich war mir sicher.
Doch er ignorierte den Geldschein und sah mir in die Augen "Wer versetzt den so eine wundervolle Frau?"
Ich schnaufte laut auf und vergrub meinen Kopf in meinen Händen "Wie wär es mit ihren Mann?"
Nur langsam sah ich zu ihm auf und sah ihn direkt in seine Augen, sie waren braun und seine Haare auch. So wie bei Carlo. "Ich bin Karl", murmelte er dann und reicht mir seine Hand. "Amanda", flüsterte ich schon fast, doch trotz der lauten Musik verstand er mich. "Ein schöner Name", murmelte er und reichte mir irgendein Getränk "Geht auf mich", meinte er dann noch und verschwand daraufhin aus meiner Sichtweite. Ich trank es auf Ex aus und füllte mich schon ein wenig besser als zuvor. Desto trotz brauchte ich mehr Alkohol. Ich winkte noch einen Barkeeper zu mir, welcher mir ein verdammt guten Drinks mixte.
So gut das ich nach einer Zeit nur noch schwankend aus dem Club ging.
Ich ging durch den Hinterausgang, denn ich wollte von niemand gesehen werden.
Doch dort stand niemand anderes als Karl.
Der Barkeeper, der mich an Carlo erinnerte.
Er kam auf mich zu und stützte mich, als er bemerkte das ich nur schwankend ging. "Mein Drink war doch gar nicht so stark", meinte er und zog eine Augenbraue hoch.
"Aber die von deinem Kollegen"
Ich lächelte, während ich ihm in die Augen sah. Sie hätten Carlos sein können. Ich kam ihm nächer und dann küsste ich ihn, wollte meinem Schmerz entkommen, egal wen ich dabei verletzten musste.
Es war ein langer Kuss, denn Karl stoß mich erst nach einer Zeit von sich weg.
"Das bist nicht du" Ich schüttelte meinen Kopf, wollte ihm wieder näher kommen, doch Karl drückte mich weiter von sich weg. "Willst du mir nicht erzählen was passiert ist ? Anstand deine Gefühle zu unterdrücken?" Er sah verletzt aus. Ich hätte ihn nicht küssen dürfen. Doch ich hatte es getan.
Ich war mir unsicher ob ich es ihm erzählen sollte. Ich kannte ihn ja nicht.
Dennoch nickte ich dann doch.
~Flashback Ende~

Ich stand von der Kiste auf und ging von der Bühne. Toni sah mich bemitleidend an, doch er folgte mir nicht. Auch Basti sah die Tränen in meinen Augen, aber er blieb auch nur stehen. "Ich glaube sie weiß es jetzt", hörte ich jemand von hinten sagen. Doch ich drehte mich nicht um.
Denn ich musste weg bevor der nächste Teil von meiner Erinnerung kam.
Er würde kommen, es konnte einfach noch nicht alles sein.

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