43.Kapitel

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Normalerweise liebte Vanessa Shopping. Stundelang konnte sie Sachen anprobieren und dabei hatte sie immer einen Grinser im Gesicht.
Doch nun war es anders.
Sie hatte sich in einer Umkleidekabine verkrochen und wollte nicht mehr nach draußen kommen.
Meinte sie müsse sich noch umziehen. Doch so lange hatte sie noch nie gebraucht. Sie log mich an.
Dennoch wollte ich ihr ihren Freiraum geben.
Es tat ihr sicher gut, davon war ich überzeugt.
Ich setzte mich auf den Boden vor der Kabine und hörte ihr leises schluchzten.
Sie weinte, doch ich durfte ihr nicht zu nahe treten.
Sie war wie ein Reh. Wäre ich zu nah an sie gekommen, wäre sie weg gewesen.
Deshalb umarmte ich sie nicht und nahm sie auch nicht in Schutz. Ich musste hier warten. Durfte nichts machen.
Mein Handy pipste und ich sah mir die Nachricht an.
>>Wie geht es dir?❤️🔥<<
Sie kam von Carlo. Doch ich antwortete ihm nicht sondern fragte ihn etwas ganz anderes. >> Will Johannes mit Vanessa Schluss machen?😞❤️<<
Ich musste es einfach wissen.
Nur so konnte ich ihr helfen.
>>Wie kommst du auf diese Idee?<< >>Vanessa meinte er sei Komisch zu ihr gewesen :( <<
Mein Handy pipste erneut, aber ich sah mir die Nachricht nicht an. Denn Vanessa war gerade aus ihrer Kabine gekommen. Sie hatte ein wunderschönes weißes Kleid mit ein paar schwarzen Verzierungen an. Sie sah unglaublich aus. Auch wenn ihr ganzes Gesicht vom Weinen rot war. "Du siehst toll aus", murmelte ich. "Danke..." Sie verschwand wieder in der Kabine und ließ mich alleine.
Ganz alleine.
So konnte ich wenigstens auf mein Handy sehen und wissen ob ich mir ernsthaft sorgen hätte machen müssen.
>>Mach dir keine Sorgen, wen ihr am nächsten Sonntag auf unser Konzert kommt wird sich alles aufklären<<
>>Okay. Ich liebe dich❤️<<
>> Ich dich auch❤️<<
Und dann legte ich mein Handy auf Sie Seite, ließ mich nicht mehr Ablenken. Ich wusste jetzt wenigstens, dass Johannes sie nicht verlassen wollte. Es war eine gute Nachricht, doch Vanessa konnte ich sie leider nicht sagen.
Denn so wie ich Carlo kannte, wäre am Sonntag etwas passiert. Also blieb ich lieber Still.
Vanessa verließ die Umkleidekabine mit dem weißen Kleid in der Hand und meinte kurz "Ich nehme das" Ich nickte und lächelte sie an.
Wollte ihr mit dem Lächeln Sicherheit geben. Doch sie sah nur weg, beachtete mich gar nicht richtig.
Wollte meinem Lächeln entkommen. Keine Hilfe annehmen.
Betrübt sah ich deshalb auf den Boden. Wir blieben einfach eine Minute stehen. Sahen uns nicht an und blickten beide nur auf den Boden.
Bis es mir zu dumm wurde.
Ich zog sie zur Kasse mit und legte das Kleid vor die Verkäuferin.
"Ein wunderschönes Kleid", beteuerte diese während sie es Vanessa übergab "Ihr Freund wird es sicher umhauen, wenn sie es tragen"
Die Tränen, welche Vanessa  einst versteckt hatte strömten nun förmlich über ihre Wangen und sie rannte aus dem Geschäft.
"Tut mir leid", murmelte ich und bezahlte das Kleid für Vanessa "Sie hat zurzeit Beziehungsprobleme"
Die Verkäuferin blieb nur Stumm stehen und ich ging aus dem Geschäft. Doch egal wohin ich sah, Vanessa war verschwunden.
Ich probierte sie anzurufen, doch sie ging nicht an ihr Telefon.
Ohne weiter nachzudenken rannte ich plötzlich los. Ich musste sie finden.
Meine Schritte wurden mit jedem Schritt schneller und so gut ich konnte sah ich mich um.
Doch leider nicht vor mich, denn plötzlich knallte ich mit jemanden zusammen.
Unsanft flog ich nach hinten. Es tat weh, doch ich musste jetzt Vanessa finden. "Sorry", meinte ich kurz zu dem Typen und stand auf. Wollte schon wieder gehen, als er mich an der Hand festhielt. "Wen suchst du?"
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mit niemand anderes als Toni zusammengeschossen war.
"Vanessa, sie ist einfach aus dem Geschäft gerannt. Ich mach mir ernsthafte Sorgen um sie"
Er überlegte nicht lange und meinte kurz darauf einfach "Ich helfe dir, sie zu suchen"
"Danke" und zusammen liefen wir durch die Stadt. Gingen alle Ihre Lieblingsorte ab.
Jeden einzelnen, doch sie war nirgends.

Trust me [Cro Ff]Where stories live. Discover now