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So kurz, omfg.

-Jungkook-

Er versuchte, es mit allen Mitteln zu verstecken, aber ich konnte trotzdem erkennen, dass Tae starke Schmerzen hatte.

Besorgt beobachtete ich sein Gesicht, während ich ihm mit einem nassen Lappen das Blut von den Lippen wusch, während Jimin den schmutzigen Pulli von V in die Waschmaschine schmiss.

Wir hatten Jin Bescheid gesagt, dass mit V etwas nicht stimmte, woraufhin der Älteste den Dorm verlassen hatte und zu Namjoon ins Krankenhaus gefahren war.

Ich machte mir Sorgen um Jin, er musste mit ansehen, wie unsere kleine Familie immer mehr zerstört wurde.

Noch mehr Sorgen machte mir im Moment allerdings V, der kurz aufschluchzte, als ich mit den Händen über seinen Oberkörper fuhr, um nach Verletzungen zu suchen.

"Was ist? Wo tut es weh?", fragte ich sofort.

"Brust", stieß er hervor und krümmte sich leicht zusammen.

"Was ist passiert?", fragte ich, obwohl mir klar war, dass Tae mir, wie die letzten zehn Male auch, darauf keine Antwort geben würde.

"Nichts", murmelte er und so langsam wurde ich wütend.

"Meine Fresse, man sieht das nichts auch sehr gut. Sag doch endlich, was passiert ist! Früher oder später werden wir das eh rauskriegen, wobei früher besser wäre, denn wenn die was passiert, dann verzweifle ich!"

Tae senkte den Kopf. "Tut mir Leid... Aber... Wenn ich es dir erzähle, dann..."

"Dann was? Dann wird es schlimmer?", fragte Suga, der unproduktiv auf dem Boden herumsaß und uns beobachtete.

Zu meiner Überraschung nickte V leicht.

Ich seufzte. "Nichts wird schlimmer, ich bleibe bei dir und dann passiert dir nichts."

"Dann passiert wahrscheinlich noch mehr", flüsterte V.

"W-wie meinst du das?", fragte ich.

Tae sah zur Seite und danach zu mir. "Es passiert, weil ich in deiner Nähe bin, Kookie. Sie will das nicht und lässt mich deswegen von einem komischen Typen..."

"Wer ist sie? Und was für ein komischer Typ?!", fragte Jimin und setzte sich neben Suga.

"Tae?", machte ich, als er nicht antwortete, und legte eine Hand unter sein Kinn, damit er mich ansah. "Wer ist sie?"

"Kannst du es dir nicht denken?", fragte er.

In diesem Moment stieg starke Wut in mir auf. Ich sprang auf, nahm den Verbandskasten und donnerte ihn gegen die Wand des Badezimmers. "SCHEISSE!"

"K-Kookie", machte V. "K-komm runter..."

"Nein! Scheiße! Dieses Weib ist verrückt! Was glaubt sie eigentlich, wer sie ist?! Was glaubt sie, gibt ihr die Erlaubnis, dir wehzutun? DIR?! Sie weiß GENAU, wie viel du mir bedeutest!", rief ich wutentbrannt.

"W-was genau?", fragte V.

Ich atmete tief ein, um mich einigermaßen zu beruhigen und Tae nicht zu verstören. "Sie weiß, was ich für dich empfinde. Sie hat mich gestern Nacht, als du schon geschlafen hast, angerufen und-"

"Deswegen hat der Typ mich heute Morgen angerufen! Weil..." Tae senkte den Kopf und ich verstand es.

"Weil ich Sayeon alles erzählt habe." Mir stiegen Tränen auf und ich ließ mich vor ihm auf die Knie fallen, die Arme um seinen Körper geschlungen.

"Oh Gott, es tut mir so Leid, Tae... Nur wegen mir... Verdammt, ich bin so dumm..."

Er fuhr mir mit der Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf, als ich ihn ansah.

"Das bist du nicht. Du konntest es ja nicht wissen."

"Trotzdem! Ich hätte sie einfach ignorieren sollen." Ich drückte mich an Taehyungs Bauch und vergrub das Gesicht in meinem Pulli, den ich ihm gegeben hatte.

"Es ist eh zu spät." Tae stand auf, sodass ich ihn loslassen musste. "Wir werden sehen, was passiert. Aber bitte häng nicht so an mir, du musst mich nicht beschützen."

"Doch, muss ich!", widersprach ich.

Tae schüttelte den Kopf. "Ich will nicht, dass dir auch was passiert."

"Mir wird er nichts tun. Ich bin doch, wohinter Sayeon her ist", erklärte ich.

"Bitte komm einfach mit und leg dich zu mir. Ich bin müde."

Tae verließ das Bad und ich folgte ihm mit einem Seufzen.

Wo sollte das alles enden?

-Namjoon-

"Ich glaube, Taehyung wird seit Kurzem von irgendjemandem verprügelt." Ich konnte Jin seufzen hören.

Scheiße.

"Aber ich bin mir nicht sicher, und da er nichts sagt, kann ich auch nichts dagegen unternehmen." Er nahm meine Hand.

Scheiße.

"Du fehlst uns als Leader und mir als mein Freund." Die Stimme des Älteren war traurig.

Jin, sei nicht traurig...

Verzweifelt versuchte ich, mich zu bewegen, ihm wenigstens ein Lebenszeichen geben zu können.

Vergeblich.

Ich verfluchte mich.

Wieso hatte ich nicht gemerkt, dass die Krankenschwester mir zu viele Tabletten gegeben hatte?

Jetzt lag ich im Koma, konnte hören, wie mein Freund verzweifelte und nichts dagegen tun.

"Kannst du mir nicht wenigstens zeigen, dass du lebst? Dass du mich hörst? Wenigstens deine Hand bewegen? Ein bisschen mit den Fingern zucken? Bitte, Namjoonie, bitte." Ich hörte sein Schluchzen und war innerlich am Verzweifeln.

Mit aller 'Kraft' konzentrierte ich mich auf meine rechte Hand, die er festhielt.

Komm schon, nur ein bisschen... Schicksal, sei auf meiner Seite!

Ich versuchte es immer und immer wieder, aber es klappte nicht.

Irgendwann gab ich es auf.

"Namjoonie... Ich will nicht, dass du stirbst." Es hörte sich an, als würde Jin aufstehen. "Bitte komm zurück. Ich halte es nicht mehr aus."

Ich runzelte die Stirn ein wenig und wunderte mich Sekunden später, dass es funktioniert hatte.

"N-Namjoonie?!", keuchte Jin erstaunt.

Ich versuchte es erneut, aber es wurde nichts.

Stattdessen wurde Jin, der etwas sagte, immer leiser.

Plötzlich hörte ich ein Piepen, gefolgt von Jins erschrockenem Aufschrei.

Das einzige, was ich noch hörte, war das Auffliegen der Tür und schnelle Schritte, dann wurde plötzlich alles schwarz und leise.

Was ist passiert?

Bin ich... tot?

방탄소년단 「Tomorrow」✔️Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz