Kapitel 11

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Ich sitze in meiner Hängematte und denke wie so oft nach. Es ist mal gerade eine Stunde her, seitdem mich die Erkenntnis eingeholt hat. Mir gefällt der Gedanke, dass ich Thomas lieben soll, nicht. Wenn ich ihn liebe, dann werde ich demnächst mich wahrscheinlich auffällig machen. Mir fällt jetzt schon auf, dass ich immer wieder nach Thomas aus schau halte. Mein Körper schreit nach Tommy. Jede Zelle schreit nach seinen zarten Berührungen. Ich möchte in seinen Armen liegen, mich an seine Brust einkuscheln und dann einschlafen. In seinen Armen aufwachen und in seine lieblichen, braunen Augen schauen. Ich seufze und fahre mir mit der Hand durch die Haare. Das alles ist komplizierter als ich dachte. Langsam stehe ich auf und mache mich auf den Weg zum Wald. Seit ich das erste mal, vor circa 2 Jahren, dort hingelaufen bin ist das mein Rückzugsort. Langsam gehe ich durchs Holz und höre auf die Geräusche um mich herum. Als ich gerade weitergehen möchte, knackt es hinter mir und erschrocken verstecke ich mich hinter einen Baum. Vorsichtig komme ich langsam hinter den Baum hervor. Vor mir stehen Gally und ein paar wenige Jungs. Sie alle wirken sauer und wütend. ich bin dankbar dafür, dass sie mich nicht entdeckt haben, wenigstens bis jetzt.

"Wie kann es Newt wagen, solche lügen zu verbreiten. Nur weil er sich solch ein Märchen ausdenkt kann er nicht erwarten, dass er überleben wird." Gally schaut durch die Reihen und sein Blick bleibt bei Ben kleben. Wie die anderen hat er einen nicht gerade glücklichen. Seine blonden Haare fallen ihn in die Stirn und verdecken zum Teil seine Augen. Seine Wangen sind gerötet durch seine kochende Wut. Wie ein Vulkan wirkt er, die Wut brodelt unter der Oberfläche. "WAs sollen wir machen? Solange Newt so gut mit Alby klar kommt und mit bestimmen darf, was hier passiert, solange können wir nichts unternehmen." Gally geht auf Ben zu und bleibt kurz vor ihm stehen. "Damit hast du wohl recht. Wir müssen ihn langsam von innen zerstören. Er weiß es nicht, aber wir haben ein Druckmittel gegen ihn." Interessiert, wovon Gally spricht, lehne ich mich wie die anderen vor. Dabei achte ich leider nicht auf meine Umgebung und trete auf einen Ast. Ich zucke zurück und mein Herzschlag beschleunigt sich. Die anderen sind jetzt ruhig und haben aufgehört zu reden. Schweißperlen laufen meine Stirn runter und ich bekomme Panik. Hinter mir höre ich Schritte, die auf mich zukommen. Wenn sie mich entdecken, dann habe ich ein Problem. Anscheinend hat sich meine Entdeckung rumgesprochen und die Jungs sind nicht damit einverstanden.

Ich schaue mich um und sehe als einzigen Ausweg, schnell den Baum rauf zu klettern. Sehr vorsichtig und langsam drehe ich mich zum Baum um und setze meine Arme an zwei Äste. Langsam ziehe ich mich mit meinen Muskeln hoch und setze meine Beine ab. Einmal kurz lausche ich und höre, dass sich die Jungs weiter auf mich zu bewegen. Wenn ich richtig raus höre, dann sind sie nur noch 15 Meter von mir entfernt. Ich klettere weiter und weiter hoch. Zum Glück haben wir Sommer, womit wir eine Krone voller grüner Blätter haben. Als ich mich versteckt habe, kommen die 7 Jungs an der Stelle, wo ich vor wenigen Sekunden noch stand, an. "Gally, du bist viel zu vorsichtig. Siehst du, hier ist niemand." Ich sehe, dass Gally wütend zu einen mir unbekannten Jungen. "Halt den Mund, du Strunk. Ich möchte nur, dass niemand außer uns hiervon erfährt." Gally, Ben und die anderen entfernen sich langsam von den Baum und lassen mich somit allein. Erleichtert atme ich ein und warte noch einen Moment, bevor ich langsam wieder runter klettere.

Nach ein paar Momenten, in denen ich mich weiter gefasst habe, gehe ich wieder zurück zur Lichtung. Ich lasse die Infos weiter durch meinen Kopf passieren und ordne sie. Mit 100% Sicherheit weiß ich, dass mich sieben Leute hassen. Leider weiß ich nur, dass es Ben und Gally sind. Die anderen habe ich weder gehört noch gesehen, abgesehen von den mir unbekannten Typen. Wenn ich Glück habe, dann kann ich ihn noch ausfindig machen. Aber ich kann dann trotzdem das Problem, dass vier weitere von Gallys Anhängern hier rumgehen. Als ich die Lichtung erreiche bin ich erleichtert und gehe schnell zu den Hängematten. Bevor ich diese aber erreichen kann, werde ich von Minho abgefangen. Er sieht leicht gehetzt aus und bleibt außer Atem vor mir stehen. "Hast du Thomas gesehen? Er soll zu Alby." Fragend schaue ich ihn an. "Alby möchte Thomas zu einen Läufer machen. Ich glaube du hast es nicht gesehen, aber uns ist eine Ziege entlaufen. Thomas ist mit einen wahnsinnigen Tempo hinter ihr hergelaufen und hat sie gefangen. Dieser Strunk gefällt mir immer mehr." Ich spüre einen auch von Wut und ein bisschen Eifersucht. Minho spürt anscheinend meine umschlagende Stimmung.

"Alles in Ordnung? Du wirkst leicht sauer." Mein Kiefer spannt sich an und ich schaue Minho an. "Nein. Alles okay." Er nimmt es mir nicht ab und umgeht das Thema, was mir auch lieber ist. Mir ist unklar, warum ich wegen so einem Kommentar eifersüchtig werde. Minho und Thomas sind nur beste Freunde. "Wegen so einem Grund soll er Läufer werden? Was ist mit euren Prüfungen, ob er Gesundheitlich dafür imstande ist?" Abwehrend, da ich aggressiv klinge, hebt er die Arme. Ich ignoriere Minho und suche Alby. Die Abendsonne brennt auf meiner Schulter, die nicht mehr von meinem Hemd verdeckt werden. Nach gefühlten Stunden habe ich weder Alby noch Thomas gefunden. Als ich sie nach Minuten nicht gefunden habe werde ich nervös. Minho läuft auf mich zu und fragt ob sie noch nicht da sind. "Sind sie immer noch nicht zurück? Sie sollten langsam da sein. Alby wollte ihn nur einlaufen und nicht gleich sterben lassen. Hoffentlich sind sie vor der Schließung wieder da." Als ich die Info erhalte, dass sie nicht auf der Lichtung sind werde ich nervös. In wenigen Minuten schließt sich das Tor und sie bleiben eine Nacht im Labyrinth. Schnell laufe zum Tor und warte. Auch die anderen Lichter gesellen sich zu mir und warten auf die beiden. Gerade als sich die Tore anfangen zu bewegen, sehe ich zwei Gesichter und fange an sie zu ermutigen schneller zu laufen. Thomas sieht mich und fängt wie Alby an zu sprinten. Es fehlen nur noch wenige Meter und ich möchte nach Tommys Hand greifen. Das letzte was ich sehe ist Thomas trauriges Gesicht, seine Lippen bewegen sich und formen die Wörter "Ich liebe dich" und ich forme sie nach. Das letzte was ich spüre ist die kalte Wand an meinen Fingerspitzen. Als letztes höre ich meinen verzweifelten Aufschrei, bevor ich umkippe und alles schwarz wird.

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Love On The Glade [Newtmas] Wird Überarbeitet Where stories live. Discover now