Kapitel 18

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Durch leise sprechende Stimmen werde ich wach.
Mein Kopf tut weh und fühlt sich an, als würde man mit einem Hammer darauf hauen.
"Ja, aber ihr habt es doch auch gesehen!"
"Natürlich du Strunk! Wir sind nicht blind. Aber warum macht er das?"
"Sein Freund wurde angegriffen, es ist nicht..."
Das gesprochene drängt immer mehr in den Hintergrund.
Angst, Furcht und Wut macht sich in meinen Körper breit und wütet wie ein Feuer.
Am die letzten Minuten oder Stunden kann ich mich nicht erinnern.
Alle Erinnerungen liegen in einem dunklen Keller, der mit Schlössern verschlossen ist.
Ich weiß nicht was sich hinter der Tür verbergen mag, aber etwas sagt mir, es ist keine schöne Erinnerung.
Meine Augenlider fangen an zu flattern und mit viel Mühe öffne ich sie.
Strahlend helles Licht gelangt in meine Augen und sorgt dafür, dass ich sie schnell wieder öffne.
Alles um mich herum wird wieder kälter.
Die Simmen gewinnen an Stärke.
Sie klingen heller und klingen wie Glöckchen.
Ganz zart und als könnten Sie jede Sekunde vom Wind weggeweht werde, aber dennoch klar genug im sie zu verstehen.
Die Jungs sprechen weiter und scheinen nicht bemerkt zu haben, dass ich schon lange wach bin.
Unbeirrt reden sie weiter.
Weiter über schlimmes.
Jedes einzelne Wort verstehe ich und mit jedem kommt ein kleines Stück Erinnerung zurück.

Der dabei entstehende Schmerz fließt durch meine Adern.
Er lähmt mich und macht mich Träge.
Alles schreit danach, endlich von diesen endlosen Qualen befreit zu werden.
Aber anscheinend könnt mir niemand ein sorgenfreies Leben, welches ich gerne hätte.
Immer wieder werde ich verletzt, sowohl psychisch und physisch.
Sicher bin ich mir, dass der mentale Schmerz stärker und grausamer ist.
Allein der Gedanke, dass Tommy, mein lieber, süßer, starker Tommy, vielleicht wie Alby endet, lässt mich weinen.
Die Tränen verlassen meine Augen, die noch gereizt sind.
Gereizt von den endlosen Stunden des Weines.
Die Geräusche um mich verstummen ganz und man kann jedes atmen klar und deutlich hören.
"Hey Newt, höre doch bitte auf zu weinen. Es tut weh, doch so zu sehen."
An der Stimme erkenne ich Minho und sehen mich nach einer Umarmung von ihn.
Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe in die von Minho.
Sie strahlen in einem freundlichem, braunen Farbton, der mich schmerzvoll an Thomas erinnern lässt.
Ich hebe trage meine Arme und strecke sie Richtung Minho.
Behutsam nimmt er mich in den Arm und umarmt mich Sachte.

"Er ist in Ordnung."
Fragend schaue ich Minho an und hebe eine meiner Augenbrauen.
"Sein Körper hat nicht darauf reagiert. Vielleicht wirkt das Gift nicht, wenn es von einem Menschen über... Du weißt schon, übertragen wird."
Traurig schaut Minho weg.
Ich weiß, dass er die Tatsache nicht aussprechen möchte.
Das Thomas am Bein ein Stück Haut fehlt ist schlimm, gar grausam.
Aber eine Sache, eine winzige und dennoch so bedeutsame Sache, lässt mich stutzig werden.
"Weißt du noch, die Sache vor zwei Jahren."
Damals wurde auf der Lichtung ein Junge gestochen.
Es war das erstmal und damals wussten wir noch nicht, was es mit dem Stechen auf sich hat.
Jim wurde gestochen, als er um Labyrinth war.
Ich hatte damals schon einen Verdacht, kalt und unbarmherzig habe ich die anderen darauf angepriesen.
Sie alle meinten, ich wäre verrückt und möchte Jim nicht.
Dieser Vertrauensbruch, ich würde lügen, könnte jemandem nicht ausstehen, hat mich damals endgültig brechen lassen.
Salzige, bittere, traurige, voller Kümmer gefüllten Tränen sind mir die Wangen runter gelaufen, während ich schluchzend auf einem Baum saß.
Erst als ich den scheußlich Keuchend, Knurren und Stöhnen gehört habe, versuchten die Tränen langsam und ich wischte sie weg.

Unter mir stand Jim und schaute mir in die Augen.
Aber etwas war anders.
Seine Haare waren zerzaust, seine Kleidung zerrissen und dreckig, seine Augen wild und gefährlich.
Als er den Mund geöffnet hatte, kam schwarzes Blut raus und lief seine Mundwinkel runter.
Mit der Zunge hatte er das Blut wieder in den Mund geweckt und geschluckt.
Wie verrückt hat er mich angestarrt und ist immer weiter auf mich zu gekommen.
Schritt für Schritt.
Voller Panik Bob ich zurück gerückt und bin mit dem Rücken gegen dem Baumstamm gekommen.
Wimmernd habe ich mich an ihm festgehalten und hilflos sind mir die Tränen aus den Augen gerollt.
Immer wieder habe ich geschrieben, immer wieder kam ein wimmernd über meine Lippen und ein Stöhnen und Knurren über seine.
Nach schier unendlich wirkenden Stunden kamen andere Lichter.
Schnelle haben sie Jim von mir weggezogen und ihn in Haft gesteckt.
Am nächsten Tag habe ich erfahren, dass er einen Jungen erschlagen hat und nach und nach die Ahnt von seinen Knochen genagt hat.
Wir mussten den Körper, der nur noch aus Knochen, Augen, Haaren und an den Knochen hängenden Muskelfasern bestand begraben.
Am den Tag haben wir das verbannen in unsere Welt gerufen.

"Kann ich zu Tommy?"
Meine Stimme klingt nur noch schwach und ich habe keine kraft mehr.
Keine kraft um mich noch zu halten im Leben.
Im Brautstil nimmt mich Minho in den Arm und trägt mich weg.
Wir treten auf die mit Sonnenstrahlen beschienenden Lichtung, sie in kräftigen Fragen vor uns liegt.
Blau, grün, rot, gelb und braun dominieren die gesamte Landschaft.
Mit kräftigen Schritten begibt sich Minho zu einem Haus und läuft mir mir auf dem Arm rein.
Es sieht alles kahl aus und scheint mir neu gebaut zu sein.
Überall hängen Stoffe an den Wänden.
Auf den Boden liegt ein großer, weicher Teppich und bedeckt den größten Teil.
Es stehen ein paar Betten an den Mut Holz verkleideten Wänden.
Ein Bett wird genutzt.
In ihm liegt ein Junge mit braunen Haaren, schwach, zerbrochen und hilflos.
Schluchzend halte ich mir eine Hand vorm Mund, meine Augen geweitet auf den Jungen starren.
Minho setzt mich auf die Bettkante und verlässt den Raum.
Meine Hand streicht über Thomas Wange und weinend lege ich meinen Kopf auf seinem Bauch.
"Ach Tommy..."
Ich kralle mich an ihn fest, als wäre er mein Halt, mein letzter Halt.
"Wäre ich doch nicht vorgelaufen. Mich, mich hätte es treffen sollen.
Ich bin leicht zu ersetzen, unbedeutend, aber du bist es wett.
Warum hat er mich nicht getroffen?!"
Meine Augen sind geschlossen, wodurch ich nicht sehe, das Thomas mich anschaut.
"Du bist es wert Newt."

Ich bin wieder da.

Love On The Glade [Newtmas] Wird Überarbeitet Where stories live. Discover now