Kapitel 15

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Newt Pov

Mit Kopfschmerzen und stark erhörter Temperatur wache ich auf. Mir schwirrt der Kopf und ich möchte nur noch schlafen. "Hey Newt? Wie geht es dir?" Thomas taucht vor mir auf. Ich drehe meinen Kopf weg und mein Blick fixiert die Wand. Meine Augen weigern sich in die von Thomas zu gucken. Immer noch kocht die Wut in mir, obwohl ich fühle wie sie immer mehr zurück geht. Mittlerweile weiß ich nicht mal mehr, warum ich wütend auf ihn bin. Sie erscheint mir ohne Grund aufgetaucht zu sein. "Newt? Bitte antworte mir." Thomas bettelt und ich halte es nicht mehr aus. Mein Körper dreht sich zu ihn und ich lege mich auf die Seite. Ich fühle mich jetzt schon stark geschwächt. "Es...geht." Meine Stimme klingt wie ein kleiner Hauch, der so vom Wind weggeweht werden kann. "Kein Wunder, du bist Krank." Begreifend nicke ich und versuche mich aufzusetzen. Tommy kommt auf mich zu und möchte mich wieder hinlegen. "Nein,...bitte...ich möchte sitzen." Bittend blicke ich Thomas in die Augen. Seufzend hilft er mir hoch und hält mich fest. Seine starken Hände halten mich aufrecht, sodass ich weder nach vorne noch nach hinten fallen kann. Plötzlich kommt mir Galle die Speiseröhre hoch. Mir wird schlecht und ich beuge mich nach rechts. Die Galle landet auf dem Boden und schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen. Immer wieder würge ich und Tränen treten in meine Augen. "Alles ist gut,...Lass alles raus."

Immer wieder redet Thomas auf mich ein .Er streichelt meinen Rücken und langsam beruhige ich mich. Das eklige Gefühl, mich übergeben zu müssen, lässt auch nach. Nachdem mein Mageninhalt endgültig meinen Magen verlassen hat, setze ich mich auf. "Es tut so weh." Wimmernd halte ich mir meinen Magen, während mir unzählige Tränen die Wangen runter laufen. Thomas nimmt mich fest in den Arm und fängt an zu reden. "Newt, du musst wieder gesund werden. In vier Tagen gehen wir los und die anderen werden die gewiss hier lassen." Durch meinen Kopf schießen viele Gedanken. "Nur weil ich krank bin oder weil wir...?" Ich traue mich nicht, diesen schmerzvollen Satz über die Lippen zu bringen. Nur weil man jemanden liebt. Nur weil ich einen Jungen liebe. "Tut mir leid. Aber Minho und Chuck stehen hinter uns." Lächelnd schaue ich ihn an. Wenigstens etwas, in den dunklen Stunden der Verzweiflung und Trauer. Thomas beugt sich lächelnd vor und möchte gerade seine Lippen auf meine legen, als ich meinen Kopf wegdrehe. "Musst du wieder..?" "Nein! Aber ich möchte dich nicht anstecken."

Gespielt beleidigt schaut mich Tommy an und verschränkt schmollend seine Arme. "Ach Tommy, ich möchte doch nur, dass du gesund bleibst." Ich hebe mit viel Kraftaufwand meinen Arm und führe ihn zu Tommys weichen Haaren. Mit meinen Fingern streiche ich rüber und spiele mit einzelnen Strähnen. Thomas hat sich in der Zwischenzeit gegen meine Hand gelehnt und genießt meine sanften, fast schwerelosen Berührungen. Nach ewigen Zeiten lasse ich meine Hand sinken und schaue müde zu meinen Freund. Während ich das denke weiten sich meine Augen geschockt. Tommy merkt den Wechsel meiner Gefühle und schaut mich besorgt an, aber ich achte nicht weiter drauf. Wichtig ist, dass Thomas und ich noch nicht geklärt haben, ob wir jetzt ein Paar sind oder nicht. "Hey Newt, was ist?" Meine Augen suchen wieder Kontakt mit denen von Thomas. "Sind wir eigentlich.. zusammen?" Fragend und bittend schaue ich ihn an. Wenn er sagen würde, er will nicht mit einen Schwächling wie mir zusammen sein, dann bricht eine schon zerbrochene Welt für mich zusammen. Wie Glassplitter auf denen man noch einmal getreten ist. "Ja, wieso? Ich dachte das wäre nach den Kuss klar. Oder willst du nicht mich als deinen Freund haben?" Jetzt schaut mich Thomas aus seinen großen Augen an und ich muss unweigerlich anfangen zu lächeln. Seit mein süßer Tommy da ist, geht bei mir die Sonne langsam wieder auf. Der dunkle Nachthimmel in meinen Kopf fängt an die Farben zu wechseln. Die schwarze Farbe, die nur von wenigen Sternen bestrahlen worden ist (wobei da nur noch zwei sind), geht zurück und lässt eine hellere und schönere Farben den Platz. Tommy ist dieses Licht, die Sonne und all die Hoffnung die ich gebraucht habe in den ganzen Jahren.

Ich lehne mich vor und gebe ihm ein Kuss auf die Wange. Sie färbt sich leicht rosa, nachdem ich sie mit meinen Lippen verlasse. "Ja, ich wäre liebend gerne dein Freund." Thomas steht freudendstrahlend auf und stellt sich vor mich hin. Erst weiß ich nicht was er vor hat, aber dann nimmt er mich auf seine Arme und trägt mich aus den Gebäude. Wie ein kleines zerbrechliches Baby hält er mich. "Du brachst frische Luft, damit du wieder gesund wirst, Newtiebaby." Als ich meinen Spitznamen höre, färben sich meine Wangen rot und ich wende beschämt meinen Blick ab. "Wird da jemand etwa rot?" Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten habe, so werden sie eine Nuance dunkler und ich möchte nur noch weg. Tommy trägt mich lachend weiter und ignoriert die Blicke, die uns ganze Zeit hinter starren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit welchen von denen befreundet war. Damals dachte ich, sie würden es vielleicht verstehen, akzeptieren, aber leider ist es in der Realität immer anders. Sie können es einfach nicht so sehen. Wäre das alles noch vor Thomas passiert, dass ich mich unfreiwillig geoutet hätte, dann wäre ich 100% daran zerbrochen. Selbst jetzt bemerke ich, dass diese Blicke mich nicht kalt lasen. Wie Messer bohren sie sich in mein Herz und hinterlassen Wunden, die niemand sehen kann. Die nur ich spüren kann. "Beachte sie nicht Newt. Wenn wir Glück haben, dann akzeptieren sie es noch." Die Worte von meinen Freund gehen durch mein Kopf. "Aber in wenigen Tagen werden die meisten eh tot sein. Sie werden es nie verstehen oder verstanden haben. Und dieser Gedanke macht mich traurig. Jemand der nicht an die Liebe glaubt und sie nicht versteht." Thomas antwortet nicht mehr und trägt mich weiter zu einen umgefallenen Baumstamm. Dort setzt er mich ab. Tommy setzt sich neben mich, wodurch ich mich perfekt an ihn legen kann. Mein Kopf findet den Platz an seiner Schulter und ich kann genüsslich die Augen schließen. Die Sonne strahlt mir ins Gesicht und wärmt dieses. Im Inneren finde ich endlich die gebrauchte Ruhe.

Aber leider wird diese gestört. Mein Freund streichelt mir durch die Haare, als wir ein knacken hinter uns vernehmen. Es war sehr leise, aber trotzdem schrecken wir beide hoch. Wir sitzen immer noch auf der improvisierten Bank und vor uns steht Alby. Er sieht nicht gut aus. Seine Haut schimmert an den Stellen, wo seine Adern langlaufen blau-schwarz. Seine Wunden sehen schlimm aus, sie wirken als wollen sie nicht aufhören zu bluten. Immer wieder kommt Blut aus den Wunden, aber es ist nicht rot. Es ist schwarz und ist sehr dickflüssig. Ich kriege leichte Panik und anscheinend bemerkt dies Thomas, denn er schiebt mich hinter seinen Rücken. "Was willst du Alby?" Obwohl Thomas Stimme fest klingt, hört man ein leichtes zittern raus. Immer wieder gehen wir ein Stück zurück. "Ich habe was gesehen. Gesehen, gesehen, gesehen,..." Meine Finger fangen an zu zittern. Ich habe das Gefühl, als wäre das vor uns nicht Alby. "Auf drei rennen wir los." Thomas nimmt meine Hand und fängt an zu zählen. "1...2...Los!" Er zieht mich mit und fängt an zu sprinten. Alby folgt uns und ich habe das Gefühl, dass er nicht so schnell aufgeben wird uns zu verfolgen.

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Love On The Glade [Newtmas] Wird Überarbeitet Where stories live. Discover now