3. Der erste Schultag

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Den Sonntag haben wir drei nur mit rumhängen verbracht. Abends habe ich noch meine Tasche für die Schule gepackt und bin dann auch schon schlafen gegangen.

Heute ist Montag und mein erster Tag in der Schule in Dublin. Mein Wecker klingelt und ich quäle mich aus dem Bett. Als erstes gehe ich ins Badezimmer. Ich ziehe eine blaue Jeans und einen Türkisen Pullover an. Danach gehe ich in die Küche und treffe auf meine Brüder.

"Guten Morgen!", begrüßen mich die Jungs.

"Morgen!", antworte ich nur.

"Bist du nervös?", fragt Joe mich.

"Ja ziemlich!", sage ich. Ich habe nur die halbe Nacht geschlafen, da ich so aufgeregt bin.

Nach dem Frühstück gehen wir Zähne putzen und setzen uns danach ins Auto. Wir haben geklärt, dass wir niemandem sagen, dass ich ihre Schwester bin. Ich möchte wissen wie die Leute auf mich reagieren, ohne zu wissen wer in meiner Familie ist.

Meine Brüder sind ziemlich beliebt auf der Schule und so würde ich wahrscheinlich 'unechte' Freunde bekommen, die nur an meine Brüder ran wollen. Solche Leute gibt es überall.

Wir sind schon früh an der Schule und so bemerkt uns keiner. Joe hat mir noch kurz erklärt wo das Sekretariat ist und schon bin ich weg.

Ich gehe die Gänge entlang und finde das Sekretariat ziemlich schnell. Ich nehme meinen Stundenplan und meinen Spind Schlüssel entgegen. Danach verlasse ich das Sekretariat und laufe den langen Flur entlang.

Dabei sehe ich auf meinen Stundenplan um zu sehen was ich heute so habe. Und zack laufe ich in jemanden rein. Ich sehe hoch und nein vor mir steht nicht der absolute Traumtyp, sondern ein Junge mit Orangen Haaren, einer Nerdbrille, vielen Pickeln und vielen Büchern.

Ich weiß, man soll niemanden nach seinem Äußeren beurteilen, aber ich denke er ist einer von den Nerds.

"Ey, Stefan! Du darfst nur Mädchen anrempeln die in deiner Liga spielen! Nicht so hübsche Mädchen wie sie!", ruft eine Stimme ein Stück hinter mir.

Ich drehe mich um und er ist schon eher mein Traumtyp. Braune etwas längere, jedoch nicht zu lange, Haare, trainierter Körper und ein tolles lächeln. Über seinen Spruch muss ich grinsen. Auch wenn der Spruch ein wenig fies war.

'Stefan' murmelt eine Entschuldigung und verschwindet so schnell er kann. Der andere Typ kommt auf mich zu und fragt: "Und du bist?"

"Skylar! Und du?"

"Schönes Mädchen, schöner Name! Ich bin Noah!"

Schleimer, denke ich mir nur. Doch irgendwie auch süß. Der Typ weiß, wie man Mädchen um den Finger wickelt.

"Und Noah kannst du mir sagen wo sich der Raum 312 befindet?", frage ich grinsend.

"Ich kann es dir sogar zeigen, denn ich muss auch dahin!", antwortet er ebenfalls grinsend.

Wir laufen los und kommen kurz danach am Raum an. Wir haben jetzt Geschichte. Sofort starren uns alle an. Und ein raunen geht durch die Reihen. Noah zieht mich mit in die letzte Reihe und so sitze ich plötzlich neben ihm.

"Und was wenn ich hier gar nicht sitzen will?", frage ich ihn.

"Dann hast du jetzt Pech gehabt, denn unser Lehrer ist da!", antwortet er grinsend.

Und wirklich steht vorne ein Lehrer und begrüßt uns. Er fragt wer alles neu ist und außer mir melden sich noch ein Mädchen und ein Junge. Wir dürfen uns alle einmal vorstellen. Ich bin als letzte dran.

"Ich heiße Skylar. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus London!"

"Sehr gut! Und du hast dir ja schon einen tollen Platz ausgesucht", sagt der Lehrer und klingt ein wenig genervt.

"Ausgesucht ist gut!", murmel ich.

"Gib es zu, du freust dich neben mir sitzen zu dürfen!"

"Total!", antworte ich ironisch und lege meinen Kopf auf die Tischplatte.

Er schien bis her zwar ganz in Ordnung, doch ich habe schon bemerkt das er einer von den 'Obercoolen' ist, wenn nicht sogar einer der berühmten 'Badboys' und neben so einem kann man definitiv keinen richtigen Unterricht machen.

Noah tätschelt meinen Rücken und lacht leise. Ich verdrehe nur die Augen, was aber keiner sieht, da ich nach wie vor auf dem Tisch liege.

"Die richtige Antwort ist? Skylar?", fragt plötzlich der Lehrer.

Ich sehe auf, schaue mir schnell die Frage an und sage die richtige Antwort. Die Frage hatten wir in London bereits.

Ich sehe dem Lehrer an, dass er mich eigentlich 'in die Pfanne hauen' wollte, da er ziemlich erstaunt und auch etwas beleidigt guckt, als ich die richtige Antwort sage. Ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe das Gefühl der Typ mag mich nicht.

Der Lehrer dreht sich wieder um und macht weiter mit dem Unterricht.

"Wusste gar nicht, dass du so was weißt!", sagt Noah zu mir.

"Könnte daran liegen, dass du gar nichts von mir weißt?", antworte ich darauf.

Danach drehe ich mich wieder zur Tafel und versuche Noah zu ignorieren. Das ist aber nicht so leicht wie es klingt.

"Na dann ändern wir das doch mal! Erzähl mir alles über dich!"

"Das würde ein bisschen lange dauern, außerdem haben wir momentan Unterricht und der Lehrer mag mich anscheinend so wieso schon nicht!"

"Siehst du, dann kannst du ja auch mit mir quatschen!"

Das stimmt auch wieder. Ich gebe nach und drehe mich zu Noah.

"Und wenn ich dir nichts über mich erzählen möchte?"

"Dann finde ich es selbst heraus und dann erfahre ich noch viel mehr als dir lieb ist!"

"Okay! Ich erzähle dir etwas über mich, aber dafür musst du mir erstens eine weiße heiße Schokolade kaufen und mir auch etwas über dich erzählen!", gebe ich nach.

"Geht klar!"

"Also, dass ich Skylar heiße und 16 bin weißt du. Das ich aus London komme auch. Was möchtest du denn noch wissen?"

"Warum du hier bist, was du in deiner Freizeit so machst, wen du hier so kennst und so weiter!"

"Ich mache gerne Sport, heißt schwimmen, reiten, joggen, tanzen und was weiß ich noch. Stunden lang alleine nur in der Gegend rum sitzen macht mich nervös. Hier kenne ich niemanden so wirklich, außer meiner Familie. Und sonst meine Lieblingsfarbe ist Pink, ich liebe Spaghetti Carbonara und für die weiße heiße Schokolade von Butlers würde ich sterben!", erzähle ich.

"Du bist dran!", sage ich noch.

"Ich heiße Noah, bin 17 Jahre alt, mache auch gerne Sport, aber eher Fußball und Basketball. Joggen gehe ich auch gerne. Schule ist nicht so meins, daher lasse ich auch mal ein paar Stunden ausfallen, außer ich habe ein so hübsches Mädchen neben mir sitzen", erzählt jetzt Noah und zwinkert mir bei dem letzten Teil zu.

Ich verdrehe nur die Augen. Endlich klingelt es und wir sind erlöst. Als nächstes habe ich Deutsch.

"Was hast du jetzt?", fragt Noah.

"Deutsch, du?"

"Freistunde! Also eigentlich Biologie!"

"Du solltest nicht schwänzen, dass ich schlecht für deine Zukunft!"

"Und was bekomme ich wenn ich zu Bio gehe?"

Sein Ernst? Er möchte etwas dafür, dass er zum Unterricht geht.

"Was möchtest du denn?"

"Ich habe einen Wunsch bei dir frei!"

Es ist zwar bescheuert, doch ich stimme zu.

TADA! Endlich mal wieder ein Kapitel von mir! Ich hatte das schon etwas länger geschrieben, nur vergessen zu posten!

Bis demnächst! :)

Wo gehöre ich hin?Where stories live. Discover now