2.

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Auf dem Weg zu meinem Spind begegne ich Lewis. Er ist ein Werwolf und besessen von dem Schwachsinn, ich sei seine Mate. Ja, ich gebe es zu, wir waren mal ein Paar, aber das ist jetzt auch schon mittlerweile ein halbes Jahr her, und trotzdem lässt er mich noch immer nicht in Ruhe.

„Shit, West! Du siehst heute mal wieder verdammt heiß aus. Lust auf'n Kaffee nach der Schule, oder sollten wir nicht lieber gleich schwänzen?"

„Lewis, such lieber dein Rudel und einen anderen Seelengefährten. Denn ich bin es ganz sicher nicht! Ich war es vor einem halben Jahr nicht und bin es auch jetzt nicht! Man sieht sich!", rufe ich, winke ihm noch zum Abschied und sprinte schnell an ihm vorbei.

„Du weißt ganz genau, dass wir zusammen gehören!", hörte ich ihn noch rufen.

An schlimmen Tagen, war er wie ein kleiner Starker. In der Früh taucht er plötzlich auf und will mich zur Schule fahren, oder folgt mir bis vor jedes Klassenzimmer. Und jedes Mal kommt er mit der Aussage, dass wir es nochmal versuchen sollen.

Seufzend drehte ich mich während dem Gehen noch einmal um, um mir sicher zu sein, dass er wirklich weg ist, als ich plötzlich in etwas hinein laufe. Meine Schultasche rutscht mir deshalb von der Schulter und entleert sich mitten auf dem Schulflur.

Ja, ganz geil! Für sowas habe ich natürlich noch Zeit!

Schnell knie ich mich hin und stopfe alles zurück und auf einmal bemerke ich, dass mir zwei weitere Hände helfen. Sie gehören offensichtlich einem Jungen und sind braungebrannt, nicht zu viel, nur so, dass sie einen schönen Karamellton haben.

Scheiße, hoffentlich ist es nicht Lewis! Er hat schon öfters den Trick gebracht, hinter einer Ecke zu verschwinden und im nächsten Moment wieder vor mir zu stehen.

Aus Panik reiße ich den Händen meine Englisch unterlagen weg, stehe auf und renne schnell weg. Hinter der nächsten Ecke lehne drücke ich mich mit dem Rücken an die Wand und hoffe, dass er mir nicht gefolgt ist.

Doch es kommt keiner.

Vorsichtig linse ich in den Gang, aber ich kann niemanden finden.

„Gott sei Dank!", murmle ich und nehme den Wag zu meinen Spind wieder auf.

My Sweet Little Fairy-TaleWhere stories live. Discover now