My Sweet Little Fairy-Tale

13.

In der Konzerthalle ist die Hölle los. So viele Menschen auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Nate und ich versuchen durch die Menge zu kommen um weiter vorne an der Bühne zu stehen, und er lässt bis dort hin nie meine Hand los. Es fühlt sich an als ob der imaginäre Faden sich um unsere Hände gebunden hat.

Und als dann auch noch Twenty One Pilots auf die Bühne tritt und das Publikum begrüßt, ist es um die meisten geschehen. Leute kreischen ihre Seele aus dem Leib und Liebesschwüre werden gerufen.

Die erste Hälfte war einfach der Hammer und vorlauter herumhüpfen und mitsingen, ist mir schon recht warm geworden. Nate hat genauso viel Spaß wie ich und ich bewundere ihn, dass er bis jetzt alle Lieder auswendig kann.

Als das Bandduo die ersten Töne von Ride anfangen zu spielen, fühle ich zwei Hände an meinen Hüften. Dann schlingen sich ganze Arme von hinten um mich und Nate beugt sich zu meinem Ohr herunter, um zu fragen: „Ist das Date gelungen?"

Ich drehe mich in seinen Armen zu ihm um und hänge mich an seinen Hals. Ein strahlendes Lächeln ziert mein Gesicht als ich ihm antworte.

„Nate, DAS ist das BESTE Date, das ich jemals hatte! Danke dafür!"

Seine Augen werden ganz sanft, drückt seine Stirn an meine und plötzlich ist es so, als ob es nur uns beide gibt. Ich weiß, das klingt jetzt echt klischeehaft, aber für mich bleibt die Welt gerade stehen. Keine laute Musik mehr. Keine kreischenden Fans, die dich die ganze Zeit herumschubsen. Nur Nate und ich.

Doch irgendetwas stimmt nicht, die Leute um uns herum bewegen sich tatsächlich nicht mehr. Sie sind wie zu Stein erstarrt, und Musik läuft auch keine mehr.

Und bevor ich eigentlich noch weiter drüber nachdenken kann schreit eine Stimme: „Hände weg von meiner Freundin, du verfickter Hurensohn!"