12.

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„Wir gehen auf ein Twenty One Pilots-Konzert?!", kreische ich.

„Ja!", schreit Nate genauso laut zurück, und bekam einen Lachanfall.

OHMEINGOTTOHMEINGOTTOHMEINGOTTOHMEINGOTTOHMEINGOTT!!!

OH. MEIN. GOTT.

Ich erinnere mich ein halbes Jahr zurück, als ich mit Lys beschlossen habe, dass wir auf dieses Konzert gehen werden. Wir haben unser Geld gespart und uns den heutigen Tag frei gehalten. Aber noch bevor wir uns die Karten kaufen konnten, haben wir das Auto von Lys Bruder - ohne, dass er es wusste - ausgeliehen und sind damit Vollgas an einer Mauer vorbei gestreift.

Für die Reparatur und den neuen Lack haben wir unser ganzes erspartes aufgeben müssen, und dabei sind auch unsere Karten futsch gegangen. Vor ein paar Wochen habe wir das Geld wieder beisammen gehabt, nur zu dem Zeitpunkt waren die Karten schon alle ausverkauft.

„A-Aber wie ist das möglich? Ich dachte, es gibt keine mehr? Alle Karten sind doch schon ausverkauft, und das seit Wochen!"

Nate lächelt mich geheimnisvoll an, zwinkert mir zu und meint nur: „Naja, mit ein bisschen Charme und ein paar Zaubertricks kann man alles schaffen."

„Also stimmt es doch! Du hast Magie in dir. Aber warum benutzt du sie nicht wie andere Wesen, Lys und ich rätseln schon die ganze Zeit, warum du - abgesehen von den Ohren - wie ein normaler Mensch wirkst und auch so tust."

„Es ist ein Feengesetz.", erklärt er nüchtern. „Wir dürfen unsere Kräfte nicht für egoistische Zwecke nutzen."

Eigentlich ist das klar. Bevor Nate auf unsere Schule gekommen ist, habe ich nur Geschichten über Feen gelesen und in allen steht nur geschrieben, wie sie die Wünsche von anderen erfüllen.

„Aber wenn man es so sieht, bin ich gerade sehr egoistisch. Ich hab das alles nur getan, weil ich dein Lächeln sehen will."

Scheiße, ist das süß!

Und ich kann noch immer nicht glauben, dass Nate uns zwei Karten für Twenty One Pilots besorgt hat!

„Danke! Danke! Danke! Danke!", rufe ich deshalb immer und immer wieder und werfe mich ihm an den Hals. Bunny fällt auf den Boden und - keine Ahnung was mich geritten hat - meine Lippen liegen auf seiner Wange.

Mit hochrotem Kopf ziehe ich mich zurück, und sehe noch Nate's groß geworden Augen und rote Wangen, während er versessen irgendeinen Punkt am Fenster anstarrt.

Auf einmal fange ich an zu kichern und kann gar nicht damit aufhören. Alles wirk einfach nur so absurd und wie ein Traum, sodass ich es fast nicht glauben kann, dass das alles echt passiert. Eines war mir klar: Lys hat recht. Nate möchte wohl mehr als nur Freundschaft.

Aber was ist mit dem Mythos, Feen würden nie ihre Herzen hergeben?

My Sweet Little Fairy-TaleWhere stories live. Discover now