7. Nähe

715 19 2
                                    


Kapitel 7 : Nähe

~*E*~


Summend und viel besser gelaunt als sie sich eigentlich fühlte, ging sie in den kleinen Aufenthaltsraum und ließ sich auf ihren Stuhl fallen, auf dem ihre Jacke und einer ihrer dünnen Schals hing. Dieser dämliche Song wollte ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen und so ertappte sie sich immer wieder dabei, wie sie ihn leise vor sich her sang.
Ellie war echt froh das sie um diese Uhrzeit nahezu alleine in dem Gebäude unterwegs war und niemand sie hören konnte.

Sie seufzte und gönnte sich für ein paar Minuten eine kleine Pause. Die Müdigkeit holte sie immer wieder ein und sie musste sich wirklich zusammen reißen nicht auf der Stelle einzuschlafen.
Doch selbst im Schlaf fand sie keine Ruhe, denn zu ihren üblichen Albträumen gesellten sich nun auch noch sehr lebhafte Träume in denen Aaron die Hauptrolle spielte.

Schnell versuchte sie an etwas anderes zu denken aber die Erinnerungen überrollten sie mit solcher Wucht das sie die aufkeimenden Tränen kaum unterdrücken konnte.
Warum musste das nur so verdammt weh tun? Und wieso hatte er sie nur so benutzt?

Nein! Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Das tat sie schon viel zu oft und dieser Job, hier bei der BAU, machte die Situation nicht wirklich einfacher. Ellie hatte schon überlegt zu kündigen und sich etwas anderes zu suchen aber wo fand sie schon eine Putzstelle die derart gut bezahlt wurde?
Doch die Gefahr ihm über den Weg zu laufen hielt sich durchaus in Grenzen – immerhin hatte sie ihn auch vorher nur sehr selten zu Gesicht bekommen – und dann hatte sie ja auch noch ihre 'Informanten´, die sie unweigerlich über seine Aktivitäten unterrichteten.

Wenn sie also aufpasste, würde sie ihm nie wieder begegnen denn Ellie wusste, das sie bei seinem Anblick nur wieder rückfällig werden würde. Es war ein verdammt hartes Stück Arbeit gewesen, überhaupt an einen Punkt zu gelangen, an dem sie nicht jede Sekunde an ihn denken musste und dabei wie ein kleines Mädchen anfing zu heulen.
Der stechende Schmerz in ihrer Brust hatte sich allerdings in keinster Weise gemindert...

Eigentlich machte sie sich nur selber etwas vor denn es war nicht im Geringsten überstanden. Sie liebte Aaron nach wie vor doch sie bekam 'seine´ Worte nicht mehr aus ihrem Kopf und sie schollt sich selber, das sie ernsthaft gedacht hatte, das er mehr in ihr hätte sehen können.
Sie war kein Mädchen für eine zwanglose Bettgeschichte und auch wenn der dunkelhaarige Unit Chief eine ganz besondere Anziehungskraft auf sie ausübte, so war sie sich definitiv zu schade um ihm 'nur die Laken warm zu halten´. Sollte er sich doch dafür jemanden anderen suchen...

...oder lieber doch nicht?! Allein die Vorstellung das er jemanden anderen so küssen könnte...so berühren könnte...schnürte ihr die Kehle zu und sie schluckte schwer. Verdammt! Sie sollte endlich aufhören an ihn zu denken und ganz nebenbei, hatte sie auch noch ein paar Dinge zu erledigen.

Trevor vom Nachtdienst, wollte später noch bei ihr vorbei schauen und bis dahin wollte sie all ihre Arbeiten erledigt haben. Schnell griff sie zu ihrem Handy, welches sich in ihrer Hosentasche befand und entriegelte das Display um ihm eine kurze Nachricht zu schreiben, als sie sah das Spencer ihr eine hinterlassen hatte. Mist.

Seine zwei Anrufe hatte sie auch verpasst und als sie nachsah, erkannte sie das diese bereits gute drei Stunden zurück lagen. Zurückrufen konnte sie um diese Uhrzeit auf gar keinen Fall also öffnete sie seufzend seine Nachricht und ihr Herz überschlug sich sofort bei seinen Worten.

*Wir sind zurück. Sehen wir uns heute noch oder erst morgen?* stand dort in schwarzen Lettern und sie spürte wie sie am ganzen Körper zitterte.

Warum nur ausgerechnet heute und wieso hatte sie gar nicht bemerkt das er angerufen hatte? Wenigstens war die Nachricht und auch die Anrufe bereits mehrere Stunden alt und die Gefahr, Aaron zu begegnen waren daher gen null. Sie wusste, dass das Team nach einem Fall meist nur noch nach Hause wollten und so hoffte sie, das Agent Hotchner bereits bei seinem Sohn war.

Good Enough Where stories live. Discover now