16. Verzweiflung

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Kapitel 16 : Verzweiflung


~*E*~


Ellie blickte hinab in die Dunkelheit, wohl wissend das dort unten der Tod lauerte und lächelte. Alles um sie herum schien sich zu drehen und alles was sie noch wahr nahm, war der rauschende Wind in ihren Ohren. Ihre Beine konnten sie nicht länger tragen. Sie hatte keine Kraft mehr übrig und fast schon erleichtert, gab sie sich ihrem Schicksal hin. 

Der Fall. Dieses wunderschöne flaue Gefühl in der Magengegend. Bald würde es vorbei sein. Aarons Duft hing ihr noch immer in der Nase und dann, wie aus dem Nichts heraus, ging ein heftiger Ruck durch ihren erschöpften Körper. Erschrocken schrie sie auf, nicht wissend was mit ihr geschah.

Angst machte sich in ihr breit und sie versuchte verzweifelt heraus zu finden, was mit ihr geschah. Jemand schien sie fest zu halten. Eng wurde sie an dessen Brust gepresst und Ellie hörte ein heftiges keuchen an ihrem linken Ohr. Aaron. Nein. Das konnte einfach nicht wahr sein. Er konnte unmöglich hier sein, bei ihr...an diesem Ort. 

„Ellie...“ hörte sie Aaron da ihren Namen flüstern und ihre Vermutung wurde zur schrecklichen Realität. Schlagartig wurde ihr furchtbar schlecht.
„Um Himmels Willen...“ murmelte er und drückte sie noch fester an sich.

Für einen Bruchteil einer Sekunde genoss sie seine Nähe doch dann wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt.

Nein. Alles nur bitte das nicht. Bitte, bitte nicht. Fast schon panisch wand sie sich in seiner Umarmung und spürte etwas kühles auf ihrer Haut. Unter ihren Fingern ertastete sie weiches Leder und nur widerwillig sah sie auf, direkt in seine braunen Augen. Er war hier. Er war wirklich hier. Aaron Hotchner hielt sie im Arm und hatte sie vor dem sicheren Tod bewahrt.

Alles in ihr sträubte sich gegen seine Nähe und hektisch versuchte sie ihn von sich zu drücken aber seine Arme waren fest um ihren Körper geschlungen. Ellie riss und zerrte aber er ließ sie einfach nicht los. Sie war wütend und ihr war heiß und kalt zugleich. 

Seine Berührung war wie Gift und Ellie wollte einfach nicht von ihm berührt werden, hatte sie doch solch eine Angst wieder zurück in ihr altes 'Verhalten´ zu fallen.

„Lass...lass mich los...“ presste sie nur mühsam hervor und stemmte sich erneut gegen ihn.

„Ellie, bitte hör mir zu...“ sagte er leise doch sie wollte ihm ganz sicherlich nicht zuhören. Es war ihr egal was er zu sagen hatte denn sie wollte einfach nur weg von ihm.

„Lass los!“ sagte sie energisch und dieses Mal lockerte er seine Umarmung ein wenig. Blitzschnell wand sie sich aus seinen Armen und war endlich frei. Hastig wich sie vor ihm zurück in Richtung Felskante und starrte ihn an. Sein schwarzes Haar war ein klein wenig länger geworden und der Wind verfing sich immer wieder in einzelnen Strähnen und spielte mit ihnen. Er blickte ihr tief in die Augen doch sie wich diesem schnell aus.

Statt dessen musterte sie ihn verstohlen. Er trug nicht wie sonst, seinen schwarzen Anzug in dem er so unnahbar erschien, sondern war in eine fast schon schlichte dunkelblaue Jeans und eine schwarze Lederjacke gekleidet. Ellie traute ihren Augen nicht. Er sah so anders aus und sie hätte ihn auf der Straße wahrscheinlich nicht einmal erkannt.

Verdammt was ging hier nur vor sich? Das alles war vollkommen unreal und sie spürte wie die Wut in ihr wieder hochkochte. Was wollte er hier? Wie hatte er sie gefunden? 

„Ellie...“ hörte sie da seine vertraute tiefe Stimme, die ihr sofort eine Gänsehaut bescherte und sie riss sich von ihren wirren Gedanken los. 
„Komm zu mir...bitte,“ bat er sie und streckte die Hand nach ihr aus, doch sie wich sofort vor ihm zurück. Sie wollte ihn einfach nicht in ihrer Nähe haben und das er hier war, nur wenige Schritte entfernt, war schon zuviel für sie. 
„Pass auf!“ stieß er plötzlich hervor und machte einen Schritt auf sie zu.

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