Zuhause

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"Ich wollte mich bei dir melden, aber-" versuchte sich der fette Mann raus zureden. Genervt stöhnte Mr. J und drehte sich zu ihm herum, da er hinter uns stand. "Dein Gerede will ich nicht hören." Puddin führte uns noch mehr rein in das Zimmer. "Schön hast du's hier. Ist das ein neuer Fernsehen?" fragte der grün Haarige gespielt interessiert. "Ja." hauchte er als eine Antwort. Wahrscheinlich wusste er was jetzt kommen würde. "Baby, wie wäre es, wenn wir auch so eins im Zimmer hätten?" fragte er mich. Mit schwingenden Hüfte ging ich rüber zu dem Fernsehen und betrachtete es, bis ich den Schläger schwang und gegen den Fernsehen schlug. "Ach." schrie der Mann und hielt sich die Hand vor dem Mund. "Ne, geht zu leicht kaputt." sagte ich schulterzuckend. Nun war in dem Fernsehen ein großes Loch und war zu nichts mehr zu gebrauchen.

Puddin schaute mich amüsiert an. "Schau dich ruhig weiter um, vielleicht gefällt dir noch was?" Ein fieses Grinsen breitete sich in meinem Gesicht aus. "Gerne." Jeder folgte meiner Bewegung. "Der Tisch hier, gefällt mir nicht." Bum, dann krachte er in zwei Teile. Ich wusste selbst nicht, dass ich so stark war. "Die Vase ist schön!" sagte ich begeistert und ging zu ihr rüber. "Ach ne, das würde meine Oma sagen." Krach, da zersplitterte sie in zwei Teile. Mein Blick wanderte weiter zu einem Bild, das wahrscheinlich sehr teuer war. "Nein, lass das Bild in ruhe!" rief der fette Panisch. Ich hob meine Augenbraue. "Willst du meiner Harley etwa was verbitten?" fragte Mr. J mit einem aggressiven Ton. "N-Nein, bloß das gehörte meiner Frau." log er wieder. "Deine Frau steht auf nackte Frauen." stellte Mr. J fest. Sein Blick wanderte weiter zu den Brüsten von dem Mann. "Aber bei deinen Brüsten ist es kein Wunder." Der ängstliche Mann schluckte schwer und schloss seine Augen.

Puddin nickte mir zu und ich hob mit Schwung mein Schläger. Der Bauch von der nackten Frau zerriss und dann tauchte dort ein versteckter Safe auf. "Na sieh mal einer an." rief J erfreut und stellte sich neben mir hin. Er warf das Bild von der Wand auf den Boden und breitete lachend seine Arme aus. "Liegt da etwa mein Geld?" Puddin wurde noch wütender. Er richtete die Waffe auf den Mann. "N-Nein." log er wieder. Ich verdrehte meine Augen. Wie dumm muss man sein und weiter darauf bestehen? Immerhin steht gerade sein Leben auf dem Spiel. Okay, so oder so würde er jetzt sterben, aber das wusste er ja nicht. 

Die Waffe ging weiter runter und ein Schuss ertönte. Schmerzerfüllt schrie der Besitzer von der Spielhalle und hielt sich sein linkes Bein fest. "Tut mir leid, tut mir leid. Ich gebe dir das Geld." entschuldigte er sich. "Wie ist die Nummer?" fragte Joker noch genervter. "5-6-8-4-3." presste er zwischen seine Zähne. Sofort drehte ich mich um und öffnete so den Safe. "Uhlala." begrüßte ich das viele Geld und Gold, welches darin lag. "Lass mich am leben!" bettelte der verletzte um sein Leben. Ohne auf ihn zu achten, erschoss Mr. J ihn einfach. "So nervig." zischte er und befahl den zwei Männern von uns, das Geld ein zu packen. 

Wir gingen in ruhe raus und bemerkten zwei Männer tot auf dem Boden. Wahrscheinlich waren es die Leute von dem Mafjamann die uns bei der Unterhaltung stören wollten. Nach paar Schritten bemerkte ich ein Handy auf dem Boden. "Wollen wir ein Foto machen?" fragte ich total begeistert. "Hmpf." gab er als Antwort und ging weiter. Ich streckte ihm beleidigt die Zunge raus. 

Ich nahm das Handy und machte die Innenkamera an. Grinsend zeigte ich ein Peacezeichen in die Kamera und machte ein Foto. Mit schnellen Schritten ging ich zu Puddin, gab ihm einen Kuss auf die Wange und machte ohne eine Vorwarnung ein Foto, damit er nicht protestieren konnte. Danach gab ich das Handy der Sarah, die immer noch verängstigt da stand, in die Hand. "Ich bin auf die Bilder gespannt!" sagte ich zu ihr und ging wieder zu Puddin. Ich wusste das diese Fotos in der Zeitung und im Internet auftauchen werden.

"Und das machst du jeden Tag?" fragte ich begeistert, nachdem wir uns ins Auto setzten. "Es ist fantastisch, nicht wahr?" sagte er genauso glücklich wie ich. Ich nickte. "Aber der Tisch war wirklich furchtbar." sagte ich und wir beide fingen an zu lachen.

"Fahren wir nach Hause." sagte er und startete den Motor. "Zu mir, oder zu dir?" fragte ich verunsichert. "Zu uns." er schaute mir tief in die Augen und küsste mich. Ouhja, nach Hause. "Wurde auch Zeit." flüsterte ich und legte meine Stirn auf seine. Ich will ihn endlich nur ganz für mich alleine haben. Wir setzten uns normal in unsere Sitze und fuhren los.

"Von wo wusstest du eigentlich, wo ich war?" fragte ich nach, nachdem ich den Tag in meinen Gedanken ablief. "Deine Freundin, Fivy, Vaffy." rätselte er an Ivys Namen rum. "Ivy." korrigierte ich ihn. "Wie auch immer. Sie hat es mir verraten. Da dein gescheiterter Verlobter, sie gebeten hat, nicht zu kommen." ich schnaufte verärgert. "Bestimmt wegen Barry." ich verzog mein Gesicht. Kaum zu glauben, dass das alles an einem Abend passiert war. Ich wollte ihn eigentlich noch fragen, von wo er Ivy kannte, aber es interessierte mich eigentlich wenig.

Wir fuhren und fuhren, trotz des lauten Musik wurde ich immer müder. Während des Fahrens, hielt Puddin meine Hand und strich mir beruhigend mit dem Daumen über meine Finger. Zwar rasten wir 200km/h durch die Stadt, aber das hinderte mich nicht um einzuschlafen. 

"Süße, wach auf." flüsterte Mr. J und strich mir sanft paar Haarsträhnen hinter mein Ohr. "Mhh." sagte ich und versuchte die Wagentür aufzumachen. Mit halb geschlossenen Augen, ist es schwieriger als gedacht. Puddin machte lachend die Tür für mich auf und zog mich aus dem Wagen raus. Ich klammerte mich an ihm fest und so torkelten wir zu seinem Haus bzw. Villa, wie man es auch nennen will, hin. "Da ist meine Schildkröte ja schneller." sagte er gespielt genervt und hob mich im Brautstyle hoch. Automatisch legte ich meine Arme um seinen Hals und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. "Du hast eine Schildkröte?" fragte ich. "Nein, aber wenn ich eine hätte, würde sie trotzdem schneller sein als du." lachte er. Wir gingen die Treppe hoch und irgendwann stellte er mich in einem Zimmer ab.

"Soll ich dich etwa noch ausziehen?" fragte er amüsiert, nachdem er mich auf einem Bett abgelegt hatte. "Ouhja." sagte begeistert, aber war zu müde um es richtig zu zeigen. "Ich gebe dir einfach mein Hemd. Passt doch?" fragte er mich. So 'normal' kannte ich ihn gar nicht. "Eh, ja." sagte ich etwas verdattert. 

Er ging zu einem Schrank rüber und wühlte darin herum. Ich hingegen ging in der gleichen Zeit ins Bad, welches mit dem Zimmer verbunden war. Schnell wusch ich mir mein Gesicht und hoffte das ich es schaffen würde, das J mich nicht mit der verschmierten Schminke sah. "Hier." kam er ins Bad, gerade rechtzeitig trocknete ich mein Gesicht ab. Ich nahm das schwarze Hemd dankend entgegen und zog mich aus. Mr. J ging wie ein Gentleman aus dem Badezimmer raus und lies mich alleine. Wie wenig ich ihn einfach kannte, ich dachte er würde mir gleich an die Wäsche springen. Keine Ahnung ob ich erfreut oder eher traurig darüber sein sollte. 

Leicht bekleidet ging ich rüber zu dem Bett, indem schon Puddin lag. Mittlerweile war das Licht schon aus und nur ein Nachttischlicht leuchtete in dem Zimmer. Aufgeregt stieg ich in das Bett rein und wartete was jetzt passieren würde. Keine Ahnung was ich erwartete, vielleicht das wir jetzt Sex hätten, oder das er mir jetzt einfach den Rücken zudrehen würde und dann geschlafen hätte, aber legte mir einen Arm um mich und presste mich näher zu ihm hin. Ich legte meinen Kopf auf seine nackte Brust und lauschte seinem Herzschlag. Dieser Moment war ganz anders, als bei Bruce.

Ich wusste nicht wie ich das beschreiben sollte. Ich genoss den Moment, ich genoss seine Wärme, seinen Geruch, ich genoss gerade alles an ihm. Ich hoffte so sehr, dass es niemals enden würde. "Schlaf jetzt." flüsterte er. Ich schaute zu ihm hoch und gab ihm ein Gute-Nacht-Kuss. "Gute Nacht, Puddin." flüsterte ich und schloss meine Augen.


I need a Gangsta.Where stories live. Discover now