Chapter 7

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Wenn du da bist, spielt mein Herz verrückt 🌸

Ich war weder die grösste Köchin, noch die schwächste gewesen, aber eine Pizza zu backen war mir zu schwer. Für den Teig bekamen wir kein Rezept und weder mein Partner nich ich wussten, wie das geht. Lian meinte zwar er habe mal mit seiner Schwester eine Pizza gemacht, aber damals war er höchstens sieben gewesen. Ich hatte doch keinen blassen Schimmer mehr, was ich vor elf Jahren so gebacken hatte und wie das ging. Ich überlegte mir wie viel Mehl ich nehmen sollte, aber ich war so unfassbar schlecht darin, Sachen aus den Stegreif herzuzaubern.

«Was meinst du, wie viel Mehl soll ich in die Schüssel geben?», fragte ich ihn und gab ihm das Mehl. «Nimm einfach mal vierhundert Gramm, normalerweise reicht das", meinte er allwissend und zog sich eine Schürze an. Da alle anderen Schürzen schon weg waren, blieb Lian nur noch eine pinke mit Hello Kitty beschmückte Schürze. Er wollte zwar mit mir tauschen, aber ich fand dieses pinke Teil sah an ihm so gut aus, dass ich ihm meines auf keinen Fall gab. Lian sah mich dann schmollen an und wollte die Schürze unbedingt abziehen, ich jedoch meinte nur :«Lian das betont deine Figur Darling.»Dabei schlug ich ihm mit dem Kochlöffel auf die Brust und musste lachen.

«Wirklich? Nicht das du eifersüchtig wirst, wenn alle Mädchen auf meinen Körper schauen», grinsend nahm er mir den Kochlöffel aus der Hand und brachte mich wieder zum lachen. «Jetzt mach den Teig looooss.» Er drehte mich, an meinen Schultern, um und ich lief zu dem Mehl um den Pizzateig vorzubereiten.

Gefühlte zwei Stunden knetete ich diesen Teig und an meinen Händen klebte ganz viel Mehl. Die Küche war sehr leer, da nur zwei Gruppen hier kochten und da in der anderen Gruppe Eva und Tim waren, war es sehr still. Die beiden sprachen nur das nötigste miteinander und hielten immer zwei Meter Abstand voneinander. Ich glaubte Tim mochte Eva sehr, er war auch so ein Emokind wie sie. Wir hatten sehr komische Typen in der Klasse, Elias beispielsweise war ein Tumlbr-Boy. Sowas war ekelhaft, weil er immer zu enge Hosen trug, grosse pullis, gelockte Haare hatte und ein Septum. Ein Septum konnte schön ausschauen, wenn es nicht zu gross war, allerdings war das von Elias ekelhaft gross.

«Komm her und beleg deine Pizza», sagte ich zu Lian und er drehte sich um und kam an den Tisch. Ich legte ganz viel Käse auf meine Pizza und Lian sah mich kopfschüttelnd an, er aber hatte so viele Tomaten auf seine Pizza gelegt, das konnte man garnicht glauben. Ich sah ihn nur finster an und er kniff mir in die Wange. «Du bist so süss wenn du versuchst wütend tu gucken.» Lässig nahm er sein Blech, mit der Pizza drauf, in die Hand und schob es in den Ofen.

«Ich hasse es wenn jemand sagt, ich währe süss, während ich wütend bin!» Ja, ich war leicht gereizt, aber das lag nur daran das ich sowas hasste. Wenn ich wütend war, dann wollte ich nicht süss genannt werden. Erstaunlicher weise tickte ich aber nicht wirklich aus, so wie ich das sonst immer tat. «Trotzdem bist du süss, Lemon.» Das Lemon betonte er extra und nahm mir auch mein Blech von den Händen. Sein Kompliment tat meinem Herzen wirklich gut, da ich nicht wirklich eine selbstbewusste Frau war.

Als unsere Pizzen später fertig auf dem Tisch lag, bekamen wir Punkte und unsere Gruppe gewann das ganze hier sogar. Ich fand unsere Pizzen sahen jetzt nicht so grandios aus, aber unsympathisch waren sie mir auch nicht. Meine hatte so viel Käse drauf, dass sogar etwas auf den Rand gekommen war. Mein Herz öffnete sich und ich biss liebevoll in das Stück rein. Klar hatte ich gestern auch Pizza, aber selbstgemacht schmeckte sie noch besser. Vielleicht würde ich auch zuhause mal eine selber machen, also Mom würde das auf jeden Fall. Sie würde sehr wahrscheinlich eine Gemüsepizza zu machen mit ganz viel Brokkoli. Bei diesem Gedanken musste ich ja fast würgen, Brokkoli und ich würden niemals Freunde werden.

«Hätte nie gedacht, dass du die Pizza doch so gut hinbekommst»,sagte Lian als er das Geschirr abtrocknete wo ich wusch. Weil seine Aussage so nett war, leerte ich ein wenig Wasser über ihn und wusch den Teller ab. «Das sagst ausgerechnet du»,meinte ich giftig und nahm den nächsten Teller.

Be my Girlfriend  Où les histoires vivent. Découvrez maintenant