Chapter 30

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Das Leben spielt einem Streiche

Nicht Mal einen Monat waren wir zusammen und jetzt sollte alles enden? Als ich in die Schule ging, stellte ich mir viele komische Fragen. Wenigstens war morgen Samstag und ich musste Leon nicht sehen. Vielleicht war er durch die Nacht hindurch krank geworden und konnte nicht in die Schule. Gefreut hätte es mich schon, aber ob es geschah war fragwürdig. Gestern hatte ich Gedanken, die ich vor einer Woche dumm gefunden hätte. Gestern aber schienen sie logisch zu sein. Hatte ich mir so sehr eine Beziehung gewünscht, dass ich mir die Gefühle nur eingeredet hatte? Womöglich war Leon gestern einfach nur wütend und ist deswegen ausgerastet. Jeder reagiert mal über. Was war denn daran so verwerflich?

Im Schulhaus suchte ich Fenna überhaupt und fand sie dann flirtend an meinem Spind. «Gebt euch einfach gegenseitig die Nummer und zieht euch hier nicht mit den Augen aus", schimpfte ich und drückte den Jungen weg. Als er dann ging, fuhr mich meine beste Freundin blöd an. «Was hast du denn für ein Problem?» Wütend nahm ich meine Bücher heraus und widmete mich ihr. «Wenn du eine wahre Freundin währst, dann hättest du mir gestern geschrieben und wüsstest es nun", meinte ich kalt und wollte weglaufen.

«Sag mir doch was du hast!», schrie sie und griff nach meiner Hand. «Ich habe mich mit meinem Freund gestritten und jetzt weiss ich nichtmal ob ich diese Beziehung will", jammerte ich und lehnte mich an die Wand.
«Ich habe dir gesagt, dass du tief im Herzen nie Lust auf diese Beziehung hattest. Du hast dir da was eingeredet», sagte sie knallhart und zuckte mit den Schultern.

«Da gibt es noch ein anderes Problem», fing ich an und Fenna kam mir zuvor. «Du kannst deine Gefühle zu Lian nicht einordnen», brachte sie es auf den Punkt und ich starrte sie an. «Woher weisst du das?», fragte ich geschockt. «Meinst du ich habe, als deine beste Freundin, nicht gesehen sie du gestrahlt hast als sein Name zu hören war?», machte sie mich blöd an und runzelte ihre Stirn.

«Leon ist so ein idiot. Kann den Typen voll nicht ausstehen», beleidigte sie ihn und sprach dabei wie ein Mädchen, das von der Strasse kam. «Er ist mein Freund und nein, ich trenne mich nicht von ihm», gab ich zickig von mir und sah weg. «Du und Lian unterstützt mich nichtmal. Das miese Arschloch sagt mir auch nicht auf welches Mädchen er steht», fing ich an über Lian zu lästern und Fenna liess all ihre Bücher auf den Boden fallen.
«Bist du dumm?», machte sie mich an und sah mir tief in die Augen. «Bitte?»
«Du hast schon verstanden. Es ist wirklich unglaublich in was für ein Bann Leon dich gezogen hat. Du checkst wirklich nichts mehr», war das letzte was sie sagte, bevor sie ging.

Ob es weh tat von der eigenen Freundin zu hören, dass man dumm war? Auf jeden Fall, vor allem wenn man nicht wusste warum man als dumm abgestempelt wurde. Nanne sie mich dumm, weil ich einerseits wollte, dass Lian mich unterstützte, aber andererseits einen Freund hatte? Oder meinte sie, ich sei so dumm, weil ich immer noch nicht raushatte auf wen Lian stand? Einmal hatte ich ganz heimlich darüber nachgedacht was wäre, wenn Lian sich in mich verliebt hatte. Wenn man nur bedachte, was das alles verändert hätte. Jedoch konnte das nicht sein. Lian und ich waren zwar befreundet, sehr gut sogar. Er zählte zu meinen besten Freunden aber es hatte einen anderen Status als ich. Er war ein Mensch mit dem mich keiner in Verbindung brachte. Ich glaubte kaum, dass wir ein Paar gewesen wäre, dass die Schule gerne gesehen hatte. Eine der beliebtesten Jungen mit einem Mädchen, dass zwei drei Schüler kannten und dessen Freundin eine der grössten bitches der Schule war? Ich glaube kaum, dass jemand mehr Beziehungen hatte als Fenna.

Momentan wusste ich aber nicht. Rein gar nichts. Was ich wissen wollte war, wie es zwischen mir und Leon stand, aber im Gang hatte ich ihn nicht gefunden. Ausser Fenna hatte ich heute noch keinen gesehen. Noch immer an der Wand angelehnt, sah ich zur Eingangstür. Schüler die ich nicht kannte kamen rein, Lehrer die beschäftigt aussahen und der Abwart, der die ganze Zeit rumspukte. Er nahm irgendwelche Mittel aus den Schränken und ging wieder. Auch Herr Vries war hier durchgelaufen. Er hatte ganz viele Taschentücher in der Hand gehabt. Bestimmt würde die Probe heute ausfallen, dachte ich mir. In ungefähr zwei Stunden würde er nachhause gehen und uns dann eine Nachricht hinterlassen in der so viel drinnen stand wie: Ich bin krank. Die Probe fällt heute aus. Das würde bedeuten, die Kussszene würde nicht stattfinden.

Be my Girlfriend  Where stories live. Discover now