Chapter 25

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The best decision in my life 🌸

Der gestrige Abend war unbeschreiblich gewesen. Nicht nur weil ich seit gestern einen Freund hatte, sondern auch weil Leon mich zum lachen brachte. Er hatte eine  wunderschöne Persönlichkeit, die ich mehr als alles andere schätzte. Fenna, meine Eltern und Lian wussten nichts von meinem neuen Beziehungsstatus. Meine geliebten Eltern würde ich das auch nicht so schnell erzählen. Lian und Fen würden es heute definitiv erfahren. Meine beste Freundin hätte bestimmt nichts dagegen, sie hatte mich ja auf diese Idee gebracht.

Ob Lian meine Beziehung mit Lian akzeptierte war fragwürdig. Der hatte ja nichts zu melden, aber Lian war mir sehr wichtig und ich wollte, dass er mich unterstützte. Es war doch nicht zu viel verlangt sich für mich zu freuen, obwohl man den Partner der Freundin nicht mochte. Leon würde bestimmt nicht verlangen, dass ich Lian nicht mehr treffen würde. Sowohl ich mich garnicht von Lian fernhalten konnte. Er war nicht nur mein Klassenkamerad sondern auch mein Schauspielpartner. Viel mehr Zeit um meine Gefühle und weiteren Schritte zu ordnen hatte ich nicht, denn meine Mutter wollte unbedingt mit mir Shoppen gehen. Etwas wo ich sehr ungern tat.

Selbstverständlich mochte ich es Zeit mit meiner Mutter zu verbringen jedoch hasste ich es Shoppen zu gehen. Jedesmal wenn ich mit Fenna Bummeln ging, hielten wir nach einem Laden an und setzten uns in den nächsten Mc Donalds. Lange laufen und unnötiges Zeugs anprobieren war noch nie meins gewesen. Vielleicht auch weil ich fand, dass mir keine einzige Farbe stand. Weiss sah schrecklich aus, mit schwarz sah ich aus wie eine Leiche, rot ging garnicht und alle anderen Farben probierte ich garnicht an.

»Wie lange waren wir nicht gemeinsam in der Stadt?», fragte Mama, als wir uns beide im Bad fertig machten. «Ich weiss es wirklich nicht. Ist viel zu lange her», antwortete ich ihr lächelnd und band meine Haare. Jedesmal wenn sie anfingen zu fetten, machte ich einen Pferdeschwanz aus ihnen. Keine zwei Minuten später waren wir schon aus dem Haus und liefen direkt in die Stadt. Es war manchmal schon unfassbar wie viele Touristen diese Stadt hatte. Dabei fand ich nicht, dass Amsterdam so spannend war. Möglicherweise lag es auch daran, das ich hier aufgewachsen bin.

«Wie läuft's in der Schule und im Theaterkurs so?», wollte Mama nach einer Zeit wissen. «Ganz gut. Wir haben manchmal noch kleine Problemchen, aber sonst läuft alles gut», erklärte ich ihr. Es war komisch, aber ich wusste nicht recht über was ich mit meiner Mutter reden sollte. «Wusstest du, dass Beatrice nächstes Jahr heiraten wird?» Ich sah meine Mutter verblüfft an. Beatrice war die Tochter einer sehe guten Freundin von Mama und hatte früher immer gesagt, dass sie niemals heiraten würde.

Sie hatte eine katastrophale Beziehung hinter sich und den Glauben an die Liebe verloren. Das dachten zumindest alle bis jetzt. «Wer ist denn der glückliche?» hackte ich nach. Ich glaubte kaum, dass es ein Holländer war. Von denen hatte sie schon in ihrer Schulzeit genug gehabt. «Er kommt aus Dänemark. Nach der Hochzeit will sie mit ihm dorthin ziehen», plauderte Mutter weiter und ich staubte nur noch mehr. Das unsere Beatrice für einen Mann die Niederlande verlässt, hätte wohl keiner gedacht. Was die Liebe nur nicht alles mit einem anstellte.

Ob ich wohl auch mit Leon mal in ein anderes Land ziehen würde? Ich machte mir solche Gedanken nach nicht mal vierundzwanzig Stunden Beziehung. Nächste Woche dachte ich bestimmt schon an die Namen unserer Kinder. «Mit den Jungs läuft's bei dir auch gut?» Ihre Tonlage machte mir angst und ich sah sie erst garnicht an. «Da läuft nichts Mutter», log ich sie an und legte einen Zahn zu. Meine Mutter konnte einen mit Fragen durchlöchern und wenn sie erst mal etwas ahnte, dann half nur noch Selbstmord um von ihr los zu kommen.

«Du bist nun in einem Alter, in dem es üblich ist einen festen Freund zu haben», sagte sie,« ich hoffe du hast bald einen, denn sonst muss ich mir sorgen machen», sprach sie und lächelte mich an. Meine Mutter wollte also quasi, dass ich einen Freund hatte? «Sag Mama, wie hast du gemerkt, dass Papa der richtige war?» Einwenig überrascht sah mich meine Mutter an. Sie hatte sehr wahrscheinlich nicht mit einer solchen Frage von mir gerechnet, aber die musste sein. Leichte Zweifel bestanden schon bei mir.

«Ich konnte an keinen anderen mehr denken. Egal wie viele hübsche und durchtrainierte Jungs ich sah, keiner verweilte in meinem Kopf. Dein Vater aber spukte da herum und kam nicht raus. Heute ist das übrigens immer noch so», erzählte sie und strahlte über beide Ohren. «Du hast es also nie bereut ihn geheiratet zu haben?» Meine Fragen wurden immer skurriler und der Gesichtsausdruck meiner Mutter auch. «Du bist noch etwas zu jung um das mit der Liebe zu Kindern zu verstehen, aber nein. Dein Vater und ihr drei seit das beste was mir hätte passieren können. Kinder zu haben ist ein Geschenk Gottes und ich danke ihm jeden Tag dafür. Der beste Entscheid in meinem Leben war es deinen Vater zu heiraten. Seit diesem Tag ist mein Leben nur so erfüllt von Liebe und Glück.»

Mit leicht geöffneten Mund sah ich sie an. Ich hatte ja keine Ahnung wie glücklich Mama war und sie hatte keinen blassen Schimmer davon, wie glücklich mich ihre Worte machten. Das Liebesleben meiner Eltern schien so perfekt und fehlerfrei. Ob Leon und ich und bald streiten würden? Was klar war,war dass Lian und ich uns streiten würden. Die beiden hassten sich ja beide wie die Pest. Was wenn Leon jetzt zu jeder Theateraufführung kommen würde, nur um Lian und mich nicht alleine zu lassen? Soweit durfte ich garnicht gehen. Leon war kein Kontrollfreak.

Bis wir in der Stadt ankamen, sprachen wir nicht mehr miteinander sondern sahen uns viel mehr die Stadt an. Als wir jedoch den ersten Fuss in ein Geschäft gesetzt hatten, fing Mama schon an mir irgendwelche Kleider zu zeigen, die ich ohne weiteres anziehen sollte. «Richelle?», hörte ich eine fragende Stimme hinter mir und drehte mich um. Mit dem Gesicht von Lian's Schwester Anique hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. «Oh hallo», grüsste ich sie leicht verwirrt.

Anique allerdings strahlte von einem Ohr zum anderen und fing schon an mich mit Fragen zu bombardieren. Von "Wie geht es dir" bis zu "Mit wem bist du heute hier?" war wirklich alles dabei. Ich beantwortete ihr alle Fragen und stellte ihr keine einzige zurück.«Wie dem auch sei, ich muss los. Grüss deine Mutter von mir», meinte sie zum Abschied und ging mit zwei vollen Säcken wieder weg.

Ich hatte mich bemüht heute nicht all zu viel an Lian zu denken, aber jetzt war er wieder da. Eigentlich konnte ich ihn ja nie richtig aus meinen Gedanken verdrängen. Jetzt musste das aber aufhören! Ich konnte nicht mit Leon zusammen sein und ununterbrochen an Lian denken. Leon sollte eigentlich in meinem Kopf sein. Leon und nicht Lian.

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