Kapitel 2.

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Alle starrten mich an. Lag wohl größtenteils an meinen Haaren. Und daran, dass ich neu war.

„Wo ist Lydia Branwell?", erkundigte ich mich und trat aus der Eingangshalle in den Arbeitsbereich.

„Wer sind Sie denn?", erkundigte sich einer der Shadowhunter mit vor der Brust verschränkten Armen.

„Jemand, den der Rat geschickt hat," schnurrte ich und schenkte ihm meinen flirtenden Blick, „mehr musst du ja nicht wissen, Süßer. Bringst du mich zu ihr?"

Er knirschte mit den Zähnen und nickte. Dann begleitete er mich zu einer geschlossenen Tür, hinter der eine leise Diskussion zu hören war.

„Ich würde dort nicht..."

Ohne darauf zu hören, was der werte Herr sagte, riss ich die Tür auf. Dahinter befanden sich drei Leute. Ein großer, dunkelhaariger Shadowhunter, der sich gerade das Oberteil ausgezogen hatte, eine blonde Frau und ein blonder Mann, der am Hals das Kreis-Symbol hatte.

Bei dem Dunkelhaarigen fiel mir sofort die Parabatai-Rune auf. Ob das Alexander Lightwood war?

„Wer sind Sie?", herrschte mich die Blondine an, „Sie haben hier drin nichts zu suchen!"

Ich wandte mich ihr zu und hielt ihr die Pergamentrolle hin.

„Guten Tag, Miss Branwell. Mir kam zu Ohren, dass Sie die neue Leiterin des New Yorker Instituts wären. Ich wurde aus Idris hierher geschickt, um Sie zu unterstützen. Hier der Beweis," sagte ich und hielt ihr meine Hand hin.

Sie hob erstaunt eine Augenbraue und nickte langsam. Dann las sie sich das Pergament durch und runzelte die Stirn.

„So etwas wurde mir nicht mitgeteilt," erwiderte sie ruhig, „aber herzlich Willkommen, Felisa... Äh... Hier steht kein Nachname..."

„Ist der wichtig?", zuckte ich mit den Schultern und hielt dem Dunkelhaarigen die Hand hin, „Sie müssen Alexander Lightwood sein. Man hört nur Gutes von ihnen."

Er nickte langsam und schüttelte meine Hand. Der Dritte im Raum stellte sich als Waffenmeister Hodge vor. Und scheinbar hatten sie alle völlig vergessen, was sie hatten machen wollen. Gut so.

„Kommen Sie," sagte Alec, warf sich sein Oberteil wieder über und deutete auf die Tür, „ich zeige ihnen alles und ein Zimmer... Wir sind gerade alle etwas im Stress..."

„Du," schnurrte ich und warf die Haare zurück, allerdings nur um zu schauen, wie er reagierte.

Nichts. Also stand er eindeutig nicht auf Frauen. Denn für gewöhnlich widerstand mit kein einziger Mann.

„Okay... Äh... Alec..."

„Mein Verlobter."

Ah, Lydia steckte direkt ihr Revier ab. Das würde einfach werden, sie zu entzweien. Denn so, wie sie miteinander umgingen, waren sie kein Liebespaar. Nichts, was ich eh nicht schon gewusst hatte.

Ohne auf sie zu achten, folgte ich Alec, der bereits den Raum verlassen hatte.

Wie sollte ich es eigentlich anstellen, Lydia davon zu überzeugen, die Hochzeit abzublasen? Sollte ich dafür sorgen, dass sie sich in mich verliebte? Nein, das würde nicht reichen.

Was hatte Magnus doch gleich gesagt? Alec heiratete nur, um den Namen seiner Familie wieder ins Reine zu bringen. Könnte ich das vielleicht auf einen anderen Weg hinbekommen?

„Hier!"

Überrumpelt lief ich in Alec hinein, da er plötzlich stehen geblieben war und ich zu sehr in Gedanken gewesen war, um es mitzubekommen.

Halfblood - Liebe auf der GrenzeWhere stories live. Discover now