Kapitel 5.

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Magnus schloss seineWohnungstür, nachdem Alec gegangen war, und drehte sich zu mir um.Besser gesagt drehte er sich um, um in sein Wohnzimmer zu gehen, dochda ich vor ihm saß, kam er nicht weit. Sein Kater Miau Tse Tunghatte mich längst entdeckt und schmiegte sich schnurrend am mich. Erkannte mich sowohl in meiner menschlichen als auch in meinerKatzen-Gestalt. Und da ich nicht gewusst hatte, ob Alec noch beiMagnus war, hatte ich mich nur als Katze ins Loft getraut. Doch dader Schattenjäger jetzt weg war, konnte ich mich jazurückverwandeln.

Während ich das tat,fragte mein Bruder: "Was tust du denn hier?"

Ich strich mir eine weißeHaarsträhne aus dem Gesicht und setzte einen Schmollmund auf. Wenner mich schon so begrüßte, könnte ich auch gleich wieder gehen.Aber das würde er nicht zulassen, wie ich ihn kannte.

"Whiskey?",fragte er und deutete auf seine Sitzecke, "mach es dir bequem."

Lächelnd setzte ich michund schlug die Beine übereinander. Eine Sekunde später hielt ichein Glas Whiskey in der Hand. Seine grünen Augen musterten michskeptisch, ehe er sich mir gegenüber niederließ und eine Augenbrauehob.

"Du warst freiwilligbei Camille? Nachdem du ihr letztes Mal... was nochmal an den Kopfgeworfen hast?!"

Zähne knirschend legteich den Kopf schief und bereute mal wieder, dass ich ihm alleserzählte. Aber da ich sonst niemanden hatte, musste ich ihm ebenalles erzählen, da mein Kopf sonst irgendwann platzen würde. Und ermusste wirklich alles anhören.

"Ein Pflock,"sagte ich und nippte an meine Getränk, "das tut hier aber nichtzur Sache. Gibt es etwas Neues an der Alec-Front? Lydia hat mir ihrenStandpunkt sehr klar gemacht. Sie heiratet ihn nur, um eins dergrößten Institute leiten zu können."

Ich zuckte mit denSchultern. Mein Tag heute war eigentlich reinste Zeitverschwendunggewesen. Immerhin hatte ich nichts wirklich erledigt.

"Nichts Neues,"schüttelte Magnus enttäuscht den Kopf, "er heiratet, um denNamen seiner Familie ins Reine zu bringen. Und er lässt sich nichtim Geringsten beeinflussen. Außer mit Magie vielleicht. Aber dasmöchte ich nicht. Ich möchte, dass er sich freiwillig für michentscheidet."

Nachdenklich nickte ich.Eigentlich hatte ich überlegt, Lydia zu verzaubern, wenn nichtsanderes klappte, aber sollte ich das wirklich tun? Immerhin würdeich nichts mit Alec machen. Noch war es noch etwa eine Woche bis zurHochzeit. Da würde ich es schon noch schaffen, alles zu verhindern.

"Also? Wieso warstdu bei Camille? Und wieso bist du jetzt hier?"

Wieso lenkte er von sichund Alec ab? Was hatten sie eben besprochen? Es musste etwas sein,dass ihm unangenehm war, denn sonst würde er es mir sagen.

Misstrauisch runzelte ichdie Stirn und zuckte dann mit den Schultern. Ich würde ihn wederdrängen noch dazu zwingen, es mir zu sagen. Jeder würde dem Anderenalles erzählen, wenn er soweit war.

"Darf ich keinealten Freunde besuchen?", fragte ich und klimperte übertriebenmit den Augen, "nein, keine Ahnung, wieso ich bei ihr war.Irgendwie hatte ich das Bedürfnis, jemanden zu sehen, den ich schonlänger kenne. Nur leider war das ein Fehler. Sie hatte mal wiedereinen Auftrag für mich."

Ich seufzte und blicktemeinen Bruder an.

"Bin ich eineAuftragsmörderin, Magnus?"

Auch wenn ich persönlichdas Meinung war, dass ich es nicht war, ich wollte noch die Meinunganderer Leute. Immerhin tötete ich Dämonen im Auftrag des Rats.Aber das tat ich als Schattenjäger auch nur, um die Menschen zubeschützen. Oder war das nur eine Verschleierung der Tatsache, dasswir alles und jeden töteten, wenn man es uns auftrug?

Halfblood - Liebe auf der GrenzeDove le storie prendono vita. Scoprilo ora