Kapitel 3.

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Wir standen vor dem Alpha, Luke, und dem Vampir, Simon. Jace hatte ihnen gerade mitgeteilt, dass Clary in der anderen Dimension gefangen war. Und vergessen hatte, wer sie wirklich war.

Die beiden Unterweltler saßen völlig fassungslos an einem der Tische und wussten nicht, was sie sagen sollten.

Die beste Freundin und Fast-Tochter war für immer verloren. Was sollte man da schon sagen?

Jace und ich waren mit den Motorrädern hierher gefahren. Leider hatte er sein Eigenes benutzt. Naja, er hatte es zusammen mit Clary einem Vampiren gestohlen, hatte er mir mit traurigem Lächeln erzählt. Er hing wirklich an ihr...

"Sie... Sie ist in einer anderen Dimension?! Verdammt!", knurrte der Vampir da und erhob sich drohend, "wie konntest du das zulassen?! Du hast versprochen, dass du sie beschützen würdest!"

Vorsichtshalber griff ich nach meinem Pflock und hielt mich bereit, falls das ganze hier ausarten sollte. Denn Jace hatte gemeint, Simon wäre noch nicht lange ein Vampir. Und Frischlinge waren bekannterweise am gefährlichsten.

Abgesehen davon hasste ich Vampire auch so, weshalb ich ihnen gegenüber immer misstrauisch und übervorsichtig war.

"Tja, ich durfte aber leider nicht durch das Portal, um ihr zu folgen!", fauchte Jace, der seine Geduld anscheinend verloren hatte, "und wenn ich es dennoch getan hätte, wären sowohl Clary als auch ich in der anderen Dimension eingeschlossen, da Meliorn das Portal geschlossen hätte, hätte ich mich widersetzt!"

"Normal bist du doch auch so groß im Widersetzen! Du bist bloß ein selbstsüchtiges Arschloch! Du checkst nicht mal, was du deinem Parabatai antust!"

Shit!

Jace stürzte sich auf Simon, doch ich stieß ihn voller Kraft zurück und drängte den Vampir mit dem Pflock in der Hand an die gegenüberliegende Wand.

Wütend zischend bleckte Simon die Zähne, woraufhin ich den Pflock hob.

"Tu es! Bring mich um! Ich bin lieber tot als in einer Welt zu leben, in der Clary nicht mehr ist!", schrie er mich an, doch in seinen tränennassen Augen sah ich, dass er es nicht zu 100% ernst meinte.

Jace rappelte sich auf und warf mir einen finsteren Blick zu.

Ich ließ den Vampir los und trat zwischen die beide, damit sie sich nicht direkt an die Gurgel gingen.

"Hast du nichts zu melden, Alpha?", fragte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

Der Werwolf hob den Kopf und erwiderte mit belegter Stimme: "Was soll ich sagen? So, wie ich Shadowhunter kenne, tun sie immer das, was sie sagen. Und wenn Jace sagt, er konnte ihr nicht folgen, dann war es sicherlich auch so. Wieso sollte er auch lügen? Selbst ein Blinder hat gesehen, was er für sie empfunden hat.

Jetzt muss ich wohl alleine einen Weg finden, Jocelyn aufzuwecken. Und dann muss ich ihr mitteilen, dass ihre Tochter weg ist. Und dass sie nie wieder zurückfinden wird..."

Dennoch könnte man sie beobachten. Jedenfalls konnte ich das. Aber das verschwieg ich mal wieder. Immerhin wollte ich mich nicht verraten...

"Ich werde helfen," versprachen Simon und Jace zeitgleich, "für Clary."

Erstaunt hob ich eine Augenbraue. Wie hatten sie das denn so synchron hinbekommen? Ach, auch egal.

Da ich keine Ahnung hatte, was diese Jocelyn - dass es sich um Clarissas Mutter handelte, wusste ich natürlich - hatte, würde ich kein Versprechen abgeben. Später könnte ich ja mal überlegen, ob ich helfen würde, doch im Moment ging mich das nichts an. Immerhin war meine Mission Alexander und Magnus zusammenbringen, nicht eine entführte Schattenjägerin zu suchen.

Halfblood - Liebe auf der GrenzeWhere stories live. Discover now