-58- Teresa

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Die darauffolgende Nacht war wenig erholsam. Ich wachte immer wieder auf und gegen 1:00 Uhr hatte Jordan einen Albtraum, welcher dazu führte, dass mein Kleiner nicht wieder einschlafen wollte. Doch als er dann endlich schlief, war ich so wach, dass ich beschloss nach unten zu gehen und mir eine Aufgabe zu suchen. Ein Blick auf die Uhr und ich sah, dass es mittlerweile halb 3 war. Innerlich stöhnte ich genervt auf und beschloss dann, erstmal alle Blumen im Haus zu gießen.

Ich meine, wer macht das nicht um 3 Uhr morgens?!

In Gedanken war ich jedoch die ganze Zeit woanders. So viele Dinge die momentan problematisch waren.

Erstens hatte ich erfahren, dass meine Mutter verstorben war und diese Tatsache brachte meine Gefühle ihr gegenüber komplett aus dem Gleichgewicht.
Sollte ich Trauern? Oder sollte ich so tun? Aber ich empfand keine Trauer.

Es fühlte sich an, wie wenn einem Erzählt wird, dass die Schwester deiner Oma gestorben ist. Eine Schwester die man nur wenige Male und zu Letzt vor sehr vielen Jahren gesehen hat.
Man macht sich schon Gedanken wie die Oma damit umgeht und warum es passieren musste.
So machte ich mir Sorgen um Marc und Willow.
Aber es betraf nicht mich und das Verwirrte mich doch sehr, weil sie ja eigentlich meine Mutter war.

Ich füllte zum dritten Mal meine Gießkanne auf und ging dann nach oben.

Das Zweite war die Momentane Ungewissheit wegen Jordan.
Würde er bleiben?
Dürfte ich ihn adoptieren?
Wenn ja, würde das alles so schnell wie möglich über die Bühne gehen?
Müssten wir Jordan aktiv mit einbeziehen?
Eigentlich hatte seine Mutter alle Rechte ihn betreffend abgegeben. Aber solange er nicht schwarz auf weiß mein Sohn war konnte sie diese sicher noch zurück gewinnen.

Und das dritte was mich sehr Verwirrte war, dass in mir immer mal wieder eine zarte Stimme den Wunsch nach einem weiteren Kind äußerte.
Sie sprach nicht oft aber sie war da und wenn sie da war, verdrängte ich sie. Isabelle war gerade Mal seit einem halben nicht mehr bei uns.

Sofort lief mir eine kleine Träne über die Wange.

Nein. Es würde kein weiteres Baby geben.

Mittlerweile hatte ich alle Blumen gegossen und widmete mich der Wäsche. Ein paar Klamotten in die Waschmaschine, ein wenig bügeln konnte nicht schaden.

"Teresa? Was wird das?", Frage Nikolas im Türrahmen lehnend.

"Ich konnte nicht schlafen und hatte das Bedürfnis irgendwas zu machen."

Er lachte erleichtert auf. "Ich dachte schon du wäschst und packst die letzten Sachen und verschwindest dann heimlich über Nacht."

"Nein, das hatte ich nicht vor.."

"Was ist los? Was bedrückt dich?"

"Alles irgendwie. Die Ungewissheit wegen Jordan. Der Tod meiner Mutter..", ich drehte mich weg und hoffte er würde nicht weiter nachfragen.

Tja. Falsch gedacht.

"Es ist doch noch etwas..", stellte er fest und umarmte mich von hinten.

"Ich bin verwirrt.. das mit Isabelle.. halte mich nicht für eine schreckliche Mutter. Ich liebe meine Kleine und ich finde es schrecklich, dass sie nicht bei uns ist, aber manchmal", ich legte einen kurze Pause ein und sprach dann weiter: "Manchmal wünsche ich mir noch ein Baby. Wieder schwanger sein. Das alles wieder fühlen.
Und im nächsten Moment kommt es mir unvorstellbar vor."

Nikolas brummte kurz, sprach dann aber doch.

"Verstehe. Aber Teresa. In der Nacht, wenn man zu wenig geschlafen hat, kommt einem alles noch einmal komplizierter vor. Das Alles wird sich in nächster Zeit klären.
Und Süße.. nur weil du dir ein weiteres Baby wünschst, bist du keine schlechte Mutter. Du möchtest noch einmal ein Kleines. Du willst Isabelle ja nicht ersetzen. Du möchtest lediglich irgendwann ein viertes Kind für unsere Familie. Das ist nichts schlechtes.", sagte er und ich antwortete mit einem Nicken. Nach einer Umarmung forderte er mich auf wieder ins Bett zu kommen und ich  ergriff seine ausgestreckte Hand und folgte ihm nach oben.
Es war schon um vier als ich wieder in meinen Bett lag und mich an Nikolas drückte.

An xxmyWonderworldxx du bekommst deine Widmung im nächsten Kapitel, dass ich am Laptop schreibe. Über Handy kann man ja keine Widmungen abschließen. ❤

Hass michWhere stories live. Discover now