-65- Teresa

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"Süße.. nein.. nicht hier. Du bist verletzt."

Natürlich wusste ich dass er Recht hatte, doch mein Unterleib dachte etwas anderes.

Ich küsste weiter, in der Hoffnung ihn noch überreden zu können. Doch er setzte sich durch und löste sich.

"Nicht hier.", ermahnte er noch einmal mit Nachdruck. Doch seine Augen sagten etwas anderes.

"Ich gehe jetzt Mal zu den Kindern. Jordan macht sich mit Sicherheit schon schreckliche Sorgen. Er hat uns jetzt schließlich seit 48 Stunden nicht mehr gesehen. Bis morgen."

"Stimmtja. Ich war ja ne Weile Bewusstlos. Dann geh Mal zu meinen Jungs und gib beiden einen dicken Kuss auf die Wange. Oh. Und sag ihnen dass ich sie Liebe!"

"Sag ich. Bis dann."

"Bis dann. Ich liebe dich!", rief ich ihm nach, als er bereits an der Tür war.

"Ich liebe dich auch.", sagte er und fügte dann noch, nörgelnd wie ein Kleinkind, hinzu: "Mach es mir nicht so schwer. Wenn ich könnte, würde ich dir jetzt und hier die Kleider vom Leib reißen."

Zufrieden lächelnd nickte ich. Genau das wollte ich hören, gestand ich mir ein.

Damit ging er.

Die Schwester hatte mein Abendessen bereits hingestellt und so machte ich mich ersteinmal daran zu essen um dann wenig später total erschöpft einzuschlafen.

Gegen 10:00 Uhr war ich offiziell entlassen und wartete nur noch auf Nikolas. Gerade wollte ich ihn in Gedanken beschimpfen, als er schwer atmend um die Ecke kam.

"Es tut mir leid. Der Verkehr war die Hölle.", entschuldigte er sich und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Dann griff er nach meiner Tasche und nach meiner Hand und so machten wir uns auf den Weg zur Kinderstation.

"Tut laufen weh?"

Er sah mich besorgt an und drückte meine Hand ein wenig fester.

"Ja. Alles tut irgendwie weh. Aber ich hab auch vor 10 Minuten erst Schmerzmittel bekommen. Die sollten ihre Wirkung also demnächst erst entfalten."

Schon standen wir vor der Kinderstation. Wir gingen wieder durch den langen, mit Bildern geschmückten Gang und hielten vor dem Anmeldetresen.

Die Schwester starrte weiter auf den Computer und sagte nur kurz: "Kleinen Augenblick."

Also warteten wir. Nach einer gefühlten Ewigkeit platzte mir hervor: "Entschuldigen sie. Wie lange wird es bei ihnen noch dauern?"

Sie hob den Blick und wollte gerade etwas darauf erwidern, als sie uns erkannte und sofort Aufstand.

"Bin gerade fertig geworden. Folgen sie mir."

Ich kicherte stumm in mich hinein und folgte ihr.

Bei die Entlassung abgeschlossen war, vergingen weitere 30 Minuten, doch das Ergebnis war umso schöner.

"Hallo???", rief ich durch unser Haus und trat in den Flur.

"Mama!!!", schrie Jordan und ich hörte wie er die Treppen nach unten rannte.

Mein kleiner Wirbelwind erfasste mich total und ich musste scherzhaft Aufstöhnen.

"Jordan. Das tut Mama weh."

"Mir doch egal. Sie war so lange weg. Jetzt brauche ich erstmal liebe.", erwiderte er ironisch und ließ dann aber von mir ab.

"Tut mir leid Mama.."

Gerade als ich etwas erwidern wollte, kam Quentin aus dem Wohnzimmer angetippelt.

"MA MA!", blabbelte er.

"Mama?", fragte ich verblüfft. "Seit wann sagst du Mama?"

Ich sah Nikolas an, doch auch er schien ein wenig verwirrt zu sein.

Vorsichtig nahm ich den Kleinen auf den Arm und ging dann erstmal ins Wohnzimmer.

"Guten Tag Miss.", begrüßte mich eine meiner Hausmädchen freundlich: "Kann ich ihnen irgendwie helfen? Benötigen sie etwas?"

"Hallo. Um ehrlich zu sein, ja. Heut Nachmittag kommt die ganze Familie und dadurch ich selbst nichts machen darf, möchte ich sie bitten, alles vorzubereiten. Zwei Kuchen, Plätzchen, Tisch decken und so weiter. Danke."

Sofort wuselte sie davon.

"Quentin. Jordan.", fing ich an: "Das ist Isabelle. Wir haben sie zurück. Sie ist nämlich gar nicht gestorben. Sie wurde uns weg genommen."

Jordan nahm meine Kleine direkt in den Arm, aber Quentin sah sie einfach nur skeptisch an.

"Ich habe eine Überraschung für dich.", verkündete Nikolas.

"Und für dich.", sagte er nun an Isabelle gewandt.

Sie streckte sofort die Arme in die Höhe und so gingen wir drei die Stufen nach oben.

Wir blieben vor unserem ehemaligen Gästezimmer stehen.

"Und jetzt?", fragte ich ungeduldig.

"Mach die Tür auf."

Ich öffnete die Tür und ein Traum in rosa tat sich vor meinen Augen auf.

"Ich habe die ganze letzte Nacht das Kinderzimmer eingerichtet."

"Wow.."

"Ein Glück dass wir die Möbel damals nicht weggegeben, sondern nur auf den Dachboden geräumt hatten. Und ein paar Sachen konnte ich gestern Abend noch kaufen."

"Es sieht unglaublich schön aus.", erklärte ich.

Isabelle stürzte sich sofort auf den Puppenwagen, den sie von Nicole zur Geburt bekommen hatte.

"Danke..", sagte ich und fiel Nikolas um den Hals.

"Ich habe auch Kleidung gekauft. Weil.. wir hatten ja nichts."

"Es ist unglaublich hübsch."

Wir beschlossen die Kleine samt Puppenwagen und Puppe mit runter in die Stube zu nehmen und die letzten Minuten des Vormittags zu genießen.

Weil unter dem letzten Kapitel ein Kommentar kam, dass es unrealistisch erscheint, wenn sie am nächsten Tag schon entlassen wird, hab ich das jetzt noch einmal klar gestellt.
Ich dachte eigentlich ich hätte es genauer beschrieben. Aber naja.

Ich hoffe es ist jetzt klarer.

Liebe Grüße

Sophylyi

Hass michWhere stories live. Discover now