* 13 Kapitel *

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Ich kam, trotz meiner neuen Renn- Künste eine viertel Stunde zu Spät. Der Lehrer, von Gestern morgen meinte jedoch, er hätte mit einer neuen wie mir noch Nachsicht. Mein Glück.
Danach folgte ich seinem Unterricht über die Unterschiede zwischen Todes und Himmelsengeln.

"Nun ihr wisst für was die Engel zuständig sind, und doch wisst ihr nicht, was sie anderes können.
Die Gaben eines Himmelsengeln sind immer die selben. Du hast helle Flügel, die sich an deine Persönlichkeit anpasst. Die Fähigkeit jemanden zu Heile, sind manchmal ausgeprägter als bei anderen. Das schnelle Rennen ist bei vielen vorhanden." Ich hörte dem Lehrer gespannt zu.
"Dazu kommt noch selten, dass Reden mit Tieren. Wer aus dieser Klasse kann das?" 3 Schüler meldeten sich stolz.
Mit Tieren reden? Abgefahren.
Nun fing der Lehrer wieder an zu reden.
"Also sind Himmelsengel, der Inbergriff eines guten Engels. Die Todesengel jedoch, sind gefährlich und unberechenbar. Sie haben Flügel schwarz wie die Nacht. Ihre Fähigkeit, mit dem Feuer zu spielen ist überaus gebrauchbar für sie." Bei diesen Worten musste ich schlucken. War ich zu einem Teil so böse?
"Todes Engel machen das Gegenteil wie wir. Sie entziehen den Menschen die Lebenskraft, stehlen ihnen die Freude, den Spaß. In Krankenhäusern sind sie oft zugange. Wenn sie einen Menschen schwächem, gibt ihnen das Macht, zum Überleben. Das ist wie das Aussaugen der Gefühle, nur über Berührungen.
Aber ihre Gefährlichste Gabe, die so selten ist, wie das reden mit Tieren, ist  das Überreden von Menschen. Die Todesengel stürtzen in manchen Fällen Menschen nur aus Gedanken in den Tod. Allein mit ihrer Macht können sie Lebewesen etwas einreden, ihnen etwas völlig anderes zum wichtigsten im Leben machen."
Aufeinmal beschlich mich ein Gedanke.
Was wen mein Vater, der Todesengel, die Liebe meiner Mutter eingeredet hatte. Wollte sie dies eigentlich gar nicht?
Voller Panik begann ich die Hitze in meinem Ineren zu spüren. Ohne ein weiteres Wort, sprang ich auf und rannte aus dem Zimmer, in die Mädchentoilette, gegenüber.
Dort stellte ich mich vor das Waschbecken und lies kaltes Wasser über die sich ausbreitenden Flammen platschen. Es zischte.

Die Kontrolle, die ich mir über Jahre angelernt hatte, fiel auf einmal, wegen der schokierenden Wahrheit in sich zusammen. Mit meiner letzten Kraft drehte ich den Schlüssel der leeren Toilette zu und lies mich am Waschbecken runter gleiten. Ein schluchtzen kam hoch. Mein Vater war ein Biest, vielleicht auch ein Mörder.

Und das schlimmste an allem, ich kam nach ihm. Der Todesengel in mir war viel stärker als der Himmelsengel. Würde ich auch jemanden die Lebenskraft aussaugen? Wie ein Vampir es mit Blut tat?

Wie lange ich hier sahs, wusste ich nicht, doch die Stimmen von meinen klopfenden, besorgten Mitschülern hatte ich gekonnt ausgeblendet. Sie durften nicht das dampfende heiße Zimmer sehen. Und dazu waren meine Hände noch voll mit Ruß, von meinen Flammen.
Etwas später hörte ich eine mir sehr bekannte Stimme. Canyn.
"Hey Adrina. Lass mich bitte rein."
Ich schluchtzte wieder auf.
Langsam drehte ich den Schlüssel um und sank wieder auf den Boden.
"Ich bin ein Biest. Ich bin Böse. Böse. Böse."
Can setzte sich neben mich und umarmte mich von der Seite.
"Was hat das Walross gesagt? Etwas wegen deiner zweite Hälfte?"
Vorsichtig nickte ich.
Hasste er mich etwa auch?
"Hey. Lass den Reden. Er hatte schon bekanntschaften mit einem Todesengel gemacht, der anders war. Er wurde von diesem fast angeschlachtet."
Ich verabscheute Schmertz, Tod oder sonst was. Warum war ich aber mehr Todesengel?
"Adrina. Nicht alle Engel von unten sind böse. Dein Vater war bestimmt ein ganz normaler Engel nur halt mit ein paar deren Fähigkeiten. Glaub mir!" Canyn hob sanft mein Kinn an, um mir in die Augen zu schauen.
Aber ich konnte ihm nicht glauben.

Dazu war ich viel zu sehr selbst ein Monster. Und langsam in dieser Mädchentoilette, auf dem Boden, neben einem süßen Typen, sah ich meine Fähigkeiten nicht mehr als Gabe...

...sondern als Fluch

Todesengel Im Himmel Where stories live. Discover now