* 14 Kapitel *

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1 Woche war es jetzt her, seit ich heulend auf dem Klo sahs und mir die Erkenntnis kam, dass ich ein Monster war.
Seitdem schottete ich mich immer mehr von den anderen ab, erdrückte meine Fähigkeiten im Inneren und hoffte, einfach nicht aufzufallen. Menschen die mich ansprachen ignorierte ich, sogar Canyn lies ich mehrfach abblitzen. Ich hatte ihn in der letzten Zeit echt lieb gewonnen, doch die Angst zerfraß mich.
Die Angst, vor dem Wesen in mir. Die schwarzen Flügel, die langsam drückten um wieder Fliegen zu dürfen;
Die Angst, vor dem Feuer, dass alles abbrennen könnte;
Die Angst, auch einmal Leben auszusaugen, wie echte Todesengel.

In der Schule war ich ein nichts. Im Sportunterricht, machte ich so wie bei Menschenfähigkeiten und manche Zweifelten schon, ob ich überhaupt ein Engel sei. Zu Lila hab ich kein Kontakt mehr und langsam fühle ich nur noch Trauer.
Aber ich könnte mir nicht verzeihen, jemanden zu Verletzen.

Heute war wieder ein Sporttag, dass hieß, ich würde den Engel wegdrücken und als Mensch lernen.
In der Sporthalle wurden wir schon von Frau Hager, einer großen Frau mit mächtigen Flügeln begrüßt. Und was sie dann sagte, schockte mich.
"In diesem Schuljahr werdet ihr nun vollständig lernen eure Flügel zu benutzen. Am Ende von 5 Monaten, werden die Fähigkeiten geprüft und als Note gewertet. Strengt euch an. Ich weiß ihr könnt das. Adrina bist du schon einmal geflogen?" Unsicher schüttelte ich den Kopf.
LÜGE! Doch etwas anderes konnte ich nicht sagen.
"Nadann, teilt euch bitte in zweier Gruppen auf"
Wie immer war ich alleine, sodass die Lehrerin mit mir ein Team bildete.
"Ihr werdet jetzt eure Flügel ausstrecke und lang machen" Auf ein Zeichen hin, breiteten sich alle Flügel auf den Rücken meiner Mitschüler aus. Viele waren blau, oder weiß. Manche auch grün.
Zwei von ihnen waren auch in einem schönen Lilaton.

Doch keine waren Schwarz.

"Adrina" sprach mich Frau Hager an
"Weißt du nicht wie das geht?"
Ich seuftzte. Um nichts in der Welt wollte ich mich offenbaren.
"Naja doch. Aber ich möchte nicht." Schüchtern schaute ich runter auf mein mit funkelnden Steinen besetzte Kleid. Der Rücken war frei, wie bei allen Kleidungsstücken, sodass die Flügel dort rauskönnten.
"Aber du musst irgendwann. Ich habe schon gehört, dass du dich gegen deinen Engel wehrst. Aber warum?" Sie seuftzte.
"Das verstehen sie nicht!" Und mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte raus aus der Halle stürmen, doch mir wurde ein Fuß gestellt, sodass ich in hohem Bogen auf den Boden flog.
Meine Nase fing an zu Bluten.
Wütend und mit zusammen geballten Händen, drehte ich mich um. Alec, ein Junge aus meiner Klasse stand hämisch grinsend vor mir.

Als ich mich umschaute, merkte ich, wie mich jeder, teils geschockt teils belustigt anstarrte. Sie warteten auf einen Wutausbruch von mir. Aber der kam nicht. Meine Wut schluckte ich runter, drehte mich auf dem Absatz um und stürmte in Himmel engels geschwindigkeit raus. Mir egal aber ich musste hier weg.
Ohne Orientierung rannte und rannte ich, bis ich an einer Klippe halt machte. Dahinter befand sich eine wunderschöne Schlucht, doch ohne dies zubeachten, kniete ich mich hin und weinte los. Die Tränen kamen wie von selbst und ich spürte das Blut immer noch aus meiner Nase tropfen.
Dieser Alec, hätte mich fast auffliegen lassen. Und ich schwor mir Rache. Rache wegen des Blutes und der Demütigung.

Ein Rascheln unterbrach meine Gedanken, doch ich konnte nicht aufsehen.
"Adrina?" Cans Stimme lies mich zusammenzucken, doch mein Blick blieb gesenkt. Die schweren Schritte kamen zu mir und ich sah seine grünen Stiefel. Vorsichtig legte er seine Hand unter mein Kinn und hob es hoch. Als er mich sah, zog ef scharf die Luft ein und ein weiterer Schluchtzer schüttelte mich.

Ohne Vorwarnung nahm er ein Tuch aus seiner Tasche, kniete sich vor mich hin, und strich das Blut unter meiner Nase weg. Eine Weile sagte keiner etwas, bis ich krächtzend ein Danke hervorbrachte.
"Adrina. Was ist los? Ich weiß dass du dich gegen deine Kräfte wehrst aber das wird dich umbringen. Und jetzt deine Blutende Nase... Du darfst dich nicht abschirmen. Bitte stoß mich nicht weg!" Schon fast flehend sah er mich an.

"Can, es ist... ich habe Angst." Und schon brach alles aus mir herraus. Warum ich meine Kräfte verband, weshalb ich in der letzten Woche so anders war und warum ich mich nicht aktzeptierte.
"Ich möchte kein Monster werden, Can"

Todesengel Im Himmel Where stories live. Discover now