1 - Angst und Schuld [Teil 2]

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POV SIE:

Als ich meinen Blick hebe erstarrt alles in mir. Vor mir steht er. Wie kann das sein? Sieben Monate habe ich das geschafft. Ich habe es geschafft, sieben Monate ohne ihn zu leben. Und jetzt? Steht er vor mir. Er sieht immer noch super aus, obwohl er verlassen wirkt. Wahrscheinlich ist ihm ein Mädchen durch die Finger gegangen.

>>Du...ich habe dich gesucht. <<, stößt er heiser hervor. In seinen Augen blitzen Tränen auf. >>Jetzt hast du mich ja gefunden. Was willst du? <<, meine Stimme klingt kalt. >>Du warst einfach so weg. Ich wusste nicht wieso. Ich dachte...du wärst Tod, oder entführt. Ich habe dich vermisst...<<, flüstert er gebrochen. >>Ich hielt es für besser, niemandem zu sagen, wo ich bin...<< >>Warum? << >>Ich hatte meine Gründe. Außerdem hast du mich sowieso nie geliebt. Du hast nur mit mir gespielt. Ich weiß nicht einmal wieso...aber du hast es getan...immer und immer wieder hast du mich angelogen...du Mistkerl. <<, flüstere ich unter Tränen. Dahin ist meine kalte Maske.

>>Ich habe nie mit dir gespielt! Vom ersten Augenblick an, habe ich dich geliebt. Wieso bist du gegangen? WIESO? <<, fragt er verzweifelt. >>Ich habe gehört, du hättest etwas mit einer aus Slytherin. << >>Aber das hatte ich nie! Ich habe dich und liebe dich immer noch. Niemals hätte ich das aufs Spiel gesetzt für eine zweitranige Frau! << Mein Herz blutet. Was ist, wenn er mich belügt? Aber er sieht wirklich gebrochen aus, als hätte man ihm ein Stück von sich selbst geraubt. Genau so, habe ich mich gefühlt. Sieben Monate ohne ihn.

>>Es wäre besser, wenn wir uns nie wieder sehen. Wir haben uns zu oft verletzt. << Meine Knie zittern, als ich die leisen Worte hervorstoße. Insgeheim hoffe ich, dass er mich aufhält. Mein Herz schlägt für ihn und wird auch immer für ihn schlagen. Schon vom ersten Augenblick an, als ich begriff, dass er nicht böse ist. >>Zieh keinen Schlussstrich unter uns. Bitte. Ich halte es ohne dich nicht aus. Mein Leben war ohne dich so leer...ich liebe dich. << >>Ich kann nicht. Es geht nicht nur um mich. Ich entscheide für zwei Menschen und ich muss die richtige Entscheidung treffen, ich weiß nur nicht wie. << >>Gib mir eine Chance. Wir treffen uns in zwei Stunden im Café Lumont. Dort arbeite ich. Dann reden wir und klären das. Bitte, gib mir - uns - eine Chance. << Nachdenklich kratze ich mich am Handrücken. >>Einverstanden. <<

Im Café sitzen wir uns einfach nur stumm gegenüber. Keiner weiß, was er sagen soll. Zu viel ist ungesagt. >>Wieso bist du gegangen? <<, fragt er unsicher. >>Ich wollte nie gehen, weißt du, ich wollte für immer an deiner Seite sein, von dir geliebt werden. Ich dachte tatsächlich wir würden heiraten...doch dann...hörte ich das mit IHR und ich dachte, geh lieber, bevor du dir die Finger verbrennst, aber es war schon zu spät. Viel zu spät. << >>Du verheimlichst mir etwas. Das war nicht der einzige Grund. <<, sagt er leicht vorwurfsvoll. >>Ich kann dir den zweiten Grund zeigen. Er ist in meiner Wohnung. <<, sage ich zaghaft.

Meine Hände sind schwitzig, als ich den Schlüssel in das Schloss stecke und umdrehe. Die Tür öffne ich leise, und bedeute IHM, dass er leise sein soll. Ich mache mich sofort auf den Weg ins kleine Wohnzimmer. Dort sitzt Thea. >>Danke fürs aufpassen. <<, sage ich und bezahle sie. Dann zeige ich IHM, wovon ich rede.

>>Das ist dein Sohn Scorpius. <<, flüstere ich heiser und hebe meinen kleinen süßen Sohn hoch. Er starrt mich erschrocken an und mustert seinen Sohn. >>Deshalb bist du gegangen. Du hast von den Gerüchten gehört und dachtest du musst unseren Sohn beschützen? <<, fragt er rau. Langsam nicke ich. >>Darf ich ihn halten? <<, fragt er sanft. Langsam lege ich ihm Scorpius in die Arme. Liebevoll auf blickt er auf seinen Sohn herunter.

Es war hoffentlich die richtige Entscheidung. >>Hallo, Scorpius. Ich bin dein Papa. <<, flüstert er leise und grinst über das ganze Gesicht. Langsam hebt er seinen Blick und guckt mir tief in die Augen. Seine sturmgrauen Augen haben mich schon immer fasziniert.

>>Danke, dass du es mir gesagt hast. << Tränen treten aus seinen Augen und laufen langsam über seine Wangen. >>Du hast ein Leben erschaffen. <<, flüstert er bedächtig. >>Nein, wir haben ein Leben erschaffen. Er ist und wird immer dein Sohn sein. Auch wenn wir nicht zusammen sind und ich das Vertrauen zu dir verloren habe, was mir wirklich leid tut, können wir ihn beide aufziehen. Aber wenn du auch nur auf die Idee kommst, ihn oder mich zu verletzten, dann siehst du ihn nie wieder! Verstanden?<< Langsam nickt er.

>>Danke. Ich werde meine Chance nutzen. Versprochen.<<

Tatsächlich hat er seine Chance genutzt. Die nächsten Monate kam er jeden Tag vorbei, spielte mit seinem Sohn oder aß mit uns zusammen. Er ist ein toller Vater. Wie konnte ich nur jemals an ihm zweifeln? Nach fünf Monaten sind wir zusammen in ein schönes Haus gezogen.

Mittlerweile haben wir geheiratet und ich erwarte unser zweites Kind. Es wird ein Mädchen und wir werden sie Rose nennen. Scorpius ist heute fünf Jahre alt geworden. Nach so langer Zeit, habe ich endlich alles, was ich mir je gewünscht habe.

Das war die Geschichte von Hermione Granger und Draco Malfoy.

Vor langer Zeit haben sie sich gefunden. Vor langer Zeit haben sie sich zu lieben gelernt. Und sie lieben sich immer noch. Always.

Dramione One Shots 💖Where stories live. Discover now