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Den ganzen Tag über war ich nervös,ich zitterte und war unkonzentriert.Ich hatte nur zwei Stunden Kunst und Deutsch und saß gerade in der letzten Stunde.Ich malte unordentlich auf meinem Blatt herum als mich Aylin fragte;"Sag mal,was ist heute mir die los?".Ich sah auf und schluckte.Meine Freundinnen wussten normalerweise alles über mich.Aber ich bekam es einfach nicht hin ihnen von der Verlobung zu erzählen.Ich schämte mich unglaublich.Schließlich konnte ich nicht lügen und ihnen sagen dass ich ihnen meinen langjährigen Freund verheimlicht hatte."Ich hab heute Nacht nicht gut geschlafen.",meinte ich und ich nahm meine Wasserflasche aus meiner Tasche.Ich trank ein paar Schlucke und sah auf die Uhr.Viertel vor eins.Gleich würde es klingeln."Wollen wir gleich noch in die Stadt was essen?",fragte Aylin,aber ich wimmelte nur ab;"Wir bekommen heute Besuch,sorry.".Sie nickte:"Verstehe,morgen?".Ich nickte nur und packte meine Sachen ein.Dann klingelte es auch schon und ich zog meine Jacke an und ging nach draußen.Ich nahm mein Handy raus und sah auf die Nachricht."Komm zum Parkplatz.",von Amir...Ich wollte nicht zum Parkplatz...Woher wusste er,dass ich jetzt Schule aus hatte?Und warum kam er überhaupt hierher,muss er nicht arbeiten?Ich stampfte genervt auf den Parkplatz und sah mich um.Bloß keiner sollte uns sehen.Es war gerade Mal die vierte Stunde also hatten die meisten noch Unterricht.Auf dem Parkplatz erkannte ich Amir.Er stand vor einem schwarzen Audi und trug ein hellblaues Hemd und eine schwarze Hose.Ich ging langsam auf ihn zu und sah ihn an."Woher wusstest du,dass ich jetzt aus bin?",fragte ich misstrauisch und er lachte."Deine Eltern haben mich geschickt.Ich habe Mittagspause und sollte dich abholen.",meinte er und ich nickte.Er öffnete die Beifahrertür für mich und skeptisch stieg ich ein.Als er einstieg kramte er etwas auf dem Beifahrersitz heraus."Hier,als Entschuldigung.",meinte er und er gab mir einen Strauß Blumen.Ich war ziemlich geschockt und begann zu lächeln.Mir hatte noch nie jemand Blumen geschenkt."Danke.",murmelte ich baff und ich schnallte mich an.Sofort fuhr Amir los und ich schaute auf die rosa Blumen in meinem Schoß.Rosa war meine Lieblingsfarbe.Amir sah öfters zu mir,was mir unangenehm war."Amir?",fragte ich irgendwann leise und sah zu ihm."Ja?",fragte er und achtete auf die Straße."Wer ist Dunya?",fragte ich leise und er seufzte.Ich weiss,dass es dumm war ihn zu fragen,aber ihre Stimme brannte in meinem Gehirn.Komm wieder ins Bett Baby..."Sie ist eine alte Freundin.",meinte er knapp und ich seufzte.Ich wusste,dass es bestimmt mehr über sie zu erzählen gab.War sie seine Freundin?Oh Gott,zerstörte ich eine Beziehung?Ich sah auf meinen Schoß und biss mir auf die Lippe."Ist sie deine Freundin?",fragte ich schließlich und bereute es sofort.Er schüttelte den Kopf."Sie ist nur eine Freundin.",meinte er und ich war beruhigt.Wir bogen in meine Straße ein und Amir parkte vor meinem Haus.Obwohl er noch nie hier gewesen war schien er es bestens zu kennen."Worüber macht du dir Gedanken?",fragte er und ich sah ihn an.Denkt er wirklich ich lasse ihn an meinen Gedanken teilhaben?"Ich bin nur müde,dass ist alles.",sagte ich und ich stieg aus.Amir trug meine Tasche und die Blumen und lief mit mir nachhause.Ich dachte er sollte mich fahren,nicht dass er jetzt auch noch mitkommt.Ich kramte aus meiner Jackentasche meinen Schlüssel und schloss auf.Baba war um diese Zeit noch bei der Arbeit und Anne war Selin abholen.Ich zog meine Jacke und meine Schuhe aus und ging einfach an ihm vorbei ins Wohnzimmer.Ich setzte mich  mit meinem Handy aufs Sofa und sah kurz auf zu Amir.Er hatte meine Tasche hingestellt und ging zur Küchenzeile.Er suchte eine Vase und füllte sie mit Wasser auf.Dann stellte er die Blumen in das Wasser und stellte die Vase auf den Esstisch.Ich schrieb mit Aylin über ihren Freund Burak und lächelte,als sie sagte,er wolle sie heiraten.Sie waren so süß zusammen...Ich sah zu Amir,der saß auf dem anderen Sofa und tippte auf seinem Handy rum.Ich seufzte und fragte ihn:"Wann musst du wieder zur Arbeit?"."Um halb zwei.",murmelte er und er rief jemanden an.Er stand auf und telefonierte auf arabisch.Dann hörte ich die Tür auf gehen und sah zum Flur.Meine Mutter und meine kleine Schwester kamen rein und Amir küsste ihre Hand.Selin strich er lächelnd über den Kopf und sie kamen zu mir.Amir telefonierte weiterhin im Flur und ich stand auf."Wie war die Schule?",fragte Anne und ich sagte:"Langweilig wie immer.".Selin umarmte mich und setzte sich sofort an ihre Hausaufgaben.Während Anne Mittagessen kochte.Ich ging zu ihr und setzte mich an den Esstisch."Sind die Blumen von ihm?",fragte sie mich grinsend und ich nickte."Er ist ein netter,junger Mann nicht wahr?",fragte sie und ich seufzte."Ja,Anne.Er ist ein netter Mann.",sagte ich und betrachtete die Blumen."Du solltest es wirklich nicht so streng sehen,kizim.Amir ist ein guter Mann.Gib ihm eine Chance.",sagte sie aufmunternd und ich verdrehte die Augen.Was wusste sie denn?Nur dass was man ihr erzählte."Ich habe Hunger.",sagte ich nur und machte mir einen Tee.Meine Mutter schnibbelte Gemüse und sagte:"Gedulde dich Kind,in einer halben Stunde ist es fertig.".Ich trank meinen Tee und Selin machte ihre Aufgaben.Ich hörte,wie Amir aufhörte zu sprechen und wieder rein kam."Ich fahr gleich wieder auf die Arbeit,wir sehen uns dann heute Abend.",sagte er zu mir und ich sah nach unten.Ich nickte und meine Mutter sagte lachend:"Bis später,Amir.Und vergess die Ringe nicht.".Amir lachte gezwungernemaßen auf und nickte nur.Die Ringe,dass hatte ich schon ganz vergessen.Irgendwann musste wir uns wohl wirklich verloben...Dass hatte ich ganz verdrängt.Hoffentlich hatte er mir einen schönen Ring ausgesucht.Bestimmt hatten seinen Eltern ihn gekauft.Schließlich waren sie die Jenigen die diese Hochzeit arangierten.Ich trank gedankenverloren meinen Jasmintee und sah aus dem Fenster.Es war schon komisch,wie ich das Ganze verarbeitet hatte.Meine Eltern hatten mir nach dem Urlaub erklärt,wie wichtig diese Hochzeit war für die Einigung unserer Familien.Die al'nasers besitzen riesige Ölfelder in Saudi-Arabien und die Firma meines Vaters braucht dieses Öl.Irgendwie kam es mir schon vor,als würden sie es nur fürs Geld tun,aber dass war nicht so.Amirs Eltern suchten lange nach einer Frau für ihn,aber mit keiner gab er sich zufrieden.Dass er mich wollte verwunderte mich,aber machte mich auch irgendwie stolz.Schließlich war er gutaussehend,gebildet und wohlhabend und nicht jedes Mädchen bekommt so einen Mann.

Amir und YaseminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt