Kapitel 10 -Geheime Träume

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Als ich meine Augen aufschlage, gucke ich mich erschrocken um. Ich liege im Krankenzimmer. Draco hält meine Hand und liegt schlafend auf dem Bett. Vorsichtig setze ich mich auf. Leider nicht vorsichtig genug, denn Draco räckelt sich und wird schließlich ganz wach.

"Du bist endlich wieder wach.", flüstert er und zieht mich mit Tränen in den Augen in seine Arme. "Wie lange war ich denn Bewusstlos?", frage ich verwirrt. "Zwei ganze Tage.", flüstert er heiser.

"Zwei Tage?", erschrocken kreische ich auf. Draco nickt nur leicht. "Zwei Tage?", frage ich wieder. Wieder nickt Draco. "Du hattest ein Nervenzusammenbruch. Ginny hat gesagt, du schläfst in letzter Zeit kaum noch. Ab heute schläfst du wieder bei mir, meine Prinzessin."

"Ich liebe dich, mein Eisprinz." Lächelnd küsst Draco mich. "Du musst vorsichtiger sein, mein Engel." Er streicht mir einzelne Strähnen aus dem Gesicht. "Ich weiß, Dray."

"Ich mache mir Sorgen um dich, Mine.", flüstert er und nimmt mich in den Arm. "Du träumst immer häufiger von Bellatrix." "Woher weißt du das?" "Ginny." Ginny. Sofort will ich aufstehen, um mit ihr zu reden, doch Draco hält mich zurück. "Werde erstmal wieder gesund und rede dann mit Ginny, sie wird es verstehen."

"Ich hätte nicht zu Harry gehen sollen. Sie regt sich sonst auf und das ist nicht gut für ihr Baby.", flüstere ich schuldbewusst. "Du wolltest ihr nur helfen, gib dir nicht die Schuld, mein Engel."

"Ich gebe mir aber die Schuld, Draco. Ich wollte sie nicht so aufregen." "Das weiß ich doch und Ginny weiß das auch. Sie war sogar hier, während du Bewusstlos warst." "Ehrlich?" Draco nickt und streicht mir die Tränen weg, die mir unbewusst übers Gesicht gelaufen sind.

Am nächsten Tag darf ich endlich wieder am Unterricht teilnehmen. Zur dritten Stunde, dass heißt Zaubertränke mit den Slytherins, darf ich gehen. Sofort mache ich mich auf den Weg zum Unterricht. Mit meinen Büchern bewaffnet betrete ich den Raum. Der Professor sieht mich wütend an und verordnet mir Nachsitzen, doch nachdem ich erklärt habe, dass ich im Krankenflügel war, nahm er das Nachsitzen genervt zurück.

Langsam lasse ich mich neben Ginny sinken. "Partnerarbeit.", höre ich die Stimme des Professors. Zu meinem Glück ist Ginny meine Partnerin, weswegen ich mit ihr reden kann.

"Es tut mir so leid, Gin. Ich wollte dir nur helfen und habe nicht bedacht, wie sehr Harry dich aufregen würde. Es tut mir so schrecklich leid, wenn ich es irgendwie wieder gut machen kann, sag es. Ich mache alles! Wirklich alles!", fange ich an zu plappern.

Ginny sieht mich belustigt an. "Ich bin dir doch gar nicht böse. Draco war bei mir und hat mir alles erklärt und ich verstehe dich. Wärst du in meiner Situation, hätte ich genauso gehandelt, Mine. Aber sag, wie geht es dir denn? Du bist doch zusammengebrochen und nicht ich."

Besorgt mustert Ginny mich. "Mir geht es gut, aber woher wusstest du von meinen Alpträumen?", frage ich verwirrt. Ginny sieht mich verwirrt an. "Wir haben mal darüber geredet und außerdem sagst du ihren Namen immer im Schlaf, beziehungsweise du schreist ihn. Dich verfolgt immer noch die Sachen die sie gemacht hat."

"Ja schon, aber ich versuche es zu verbregen. Ich glaube, die Dunkelheit erhebt sich wieder.", gestehe ich leise. "Was?" "Ich glaube die Todesser kommen zurück. Voldemort ist Tod, aber die Todesser nicht. Sie rotten sich zusammen und werden weiter Muggel töten, da bin ich mir sicher.", gestehe ich leise.

Ginny sieht mich besorgt an. "Du glaubst wirklich sie werden wieder kommen?", fragt sie leise. "Ich glaube es nicht nur, ich weiß es ganz genau. Mein Bauchgefühl sagt mir das. Und ich spüre, dass etwas bedeutendes passieren wird. Bedeutender als alles vorher. Du solltest verschwinden, wenn das wirklich passiert. Du musst dein Kind schützen.", flüstere ich ihr zu.

"Hast du mit Draco darüber gesprochen?" "Nein, natürlich nicht. Er würde mich für verrückt erklären. Für ihn wird es keinen Krieg mehr geben, aber ich weiß genau was ich fühle und ich wusste es schon beim letzten Mal, als der Krieg ausbrach.", gestehe ich leise.

"Du musst mit Draco darüber reden.", flüstert Ginny mir zu. "Ich weiß. Vielleicht rede ich später mit ihm." "Versprich es mir." "Versprochen."

"Hören die Damen jetzt auf zu reden und arbeiten Sie endlich!", knurrt unser Professor. "Ja, Sir.", antworten Ginny und ich gleichzeitig.

"Ist bei dir alles in Ordnung?", höre ich Draco sanfte Stimme in meinem Kopf. "Wir müssen später reden, okay?" "Ähm klar.", er klingt verwirrt, aber auch ängstlich.

"Kommst du mit Hermine?", fragt Ginny leise, als wir aus dem Klassenraum heraustreten. "Ich komme später nach.", sage ich und lasse sie alleine zu Wahrsagen gehen. Obwohl ich das Fach hasse, habe ich es wieder gewählt, schließlich möchte ich so viel lernen, wie möglich.

"Reden wir jetzt?", höre ich Dracos Stimme hinter mir. Er trägt seine eisige Maske zur Schau. "Können wir heute Abend reden? Wenn wir...ähm...privater sind? Dann kriegt auch niemand mit, was wir reden.", bitte ich und sehe ihn unsicher an. "Klar." Draco dreht sich um und geht. Verwirrt sehe ich ihm nach. Was ist los mit ihm?

Ich mache mich auf den Weg zu Wahrsagen wo Professor Trelawney schon vor der Klasse steht und über das Wahrsagen durch Teeblätter redet.

"Alles okay?", fragt Ginny mich besorgt. "Mh...nein, Draco benimmt sich so merkwürdig.", gestehe ich leise. "WIe meinst du das?" "Naja weißt du er ist so abwesend und so kalt...wir haben uns gerade erst verlobt und plötzlich ist er so....anders...ob ich was falsch mache?"

"Was nein?!", erschrocken sieht Ginny mich an. "Er macht sich Sorgen um dich. Du träumst von deiner Folterung, denkst an Bellatrix Lestrange, du bist zusammen gebrochen. Das macht ihn halt auch fertig. Er liebt dich und will  nicht, dass es dir schlecht geht und das tut es im Moment, dass sieht selbst ein Blinder, Hermine."

"Ich kann nichts dafür. Ich wünschte die Träume wären weg, sie bringen mich um den Verstand. Jeden Abend höre ich ihre Lache, ihre Schreie und meine. Ich spüre den Schmerz ihrer Klinge in meinem Arm. Ich spüre ihren Hass auf mich, ihren Wunsch mein Leben auszulöschen. Jeden Abend schlafe ich mit dem Wissen ein, dass sie mich in meinen Träumen terrorisieren wird. Es raubt mir meinen Schlaf, nimmt mir meine Zurechnungsfähigkeit. Sie zerstört mich, obwohl sie schon Tod ist. Bis in meinen Tod wird sie mich verfolgen. Bis ich sterbe wird sie ein Teil von mir sein."

Ginny sieht mich erschrocken an. "Ich wusste nicht, dass es so schlimm für dich ist.", gesteht sie leise. "Ich will auch nicht, dass du weißt, wie kaputt ich im Innern bin. Du musst auf dich und dein ungeborenes Kind aufpassen und ich werde dich sicher nicht mit meinen Sorgen belasten. Pass bitte einfach auf euch beide auf.", flüstere ich und drücke sanft ihre Hand. "Versprochen."



Dramione - I need you ♡Where stories live. Discover now