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"Brauchst dich nicht zu schämen." Als ich zu ihm hochschaute zwinkerte er mir zu, was total gut aussah. Sag Mal, was denk ich da? Ich schüttelte mein Kopf und ging sofort in die Villa rein, die Mikail vor paar Sekunden geöffnet hatte. Als wir im Wohnzimmer ankamen, begrüßten wir Annika und setzten uns hin. "Und was hat der Arzt gesagt?" "Ich muss morgen nochmal dahin." Sie nickte und ich schaute weiterhin auf das Handy. Es war ein IPhone7 in Rose-Gold. Die Farbe gefällt mir sehr. "M-Mikail? D-Darf ich meine E-Eltern an-? "Nein!" unterbrach er mich. Enttäuscht schaute ich zu ihm. "Aber wieso? Ich habe sie schrecklich vermisst! Du und Ich wissen, dass ich von hier nicht mehr weg kann. Bitte Mikail." "Sie hat recht. Lass es zu Mikail.", sagte Annika. Er schaute mich an und seine Miene wechselte er von angespannt zu besorgt. "Ok. Aber nur kurz." Ich lächelte und wählte sofort die Hausnummer von uns an. Es piepte erst und nach dem 3. Piepen nahm jemand ab. "Ali Öztürk. Hallo?" Ich bekam Tränen und schluchzte. Mein Papa. Mein einziger Prinz. Ich habe seine Stimme so sehr vermisst. "B-Ba-Baba?" Es war eine Stille und danach sprach er. "M-Mira? Schätzchen bist du das?" Ich merkte, dass er auch seinen Tränen so nah war. Meine Tränen flossen schon wie ein Wasserfall. "B-Baba ich habe d-dich sehr vermisst" "I-Ich dich auch meine kleine. Wie geht es dir? Hat er dir was angetan? Bist du glücklich?" Nein gar nicht. Ich habe keine Träume und Wünsche. Werde geschlagen und vergewaltigt. Habe mein Lachen verloren und die Depressionen gefunden. Natürlich sage ich das nicht meinem Vater. Aber woher weiß er von Mikail Bescheid? Genau, er hat ja Kontakt mit ihnen. "N-Nein Baba. Alles ist in Ordnung. I-Ich habe mich schon daran gewöhnt. Mach dir keine Sorgen um mich." "Wieso sollte ich keine Sorgen machen mein Liebling? Du wurdest von einem Psychopaten entführt, weil er dich liebt. Jede Nacht habe ich Albträume von dir. Ich habe schreckliche Angst um dich." Tränen flossen meine Wangen runter. Meine Augen brannten schon und ich wusste, dass sie schon rot sind. "Nein Baba wirklich. Wie geht es eigentlich Mama? Und meine Freunde?" Es entstand eine Stille, was unangenehm war. "Baba? Was ist mit Mama?" "I-Ihr geht es gut. Sie s-schläft gerade. Deinen Freunden geht es auch gut." Ich hatte das Gefühl, dass er mich anlügt. "Baba du lügst mich an. Ich kenne dich doch. Was ist mit Mama?" Es entstand wieder eine Stille. "Noldu?" (Was ist passiert?) "Mira setz dich hin. Nicht das du umkippst. Dass was ich dir sagen werde, wird dir nicht gefallen." Ich hatte Angst. Ich saß schon. Also wartete ich hoffnungsvoll auf seine Antwort. "B-Baba rede endlich bitte." Er blieb still und ich hörte, als er tief ein und aus atmete. "D-Deine Mutter i-ist... Tod..." Das Wort Tod war wie ein Echo in meinem Kopf. Meine Mutter ist gestorben? Ich glaube ihm nicht. Er lügt. "Baba wenn das ein Scherz ist, ist es nicht lustig. Nein meine Mama ist nicht Tod." "Es tut mir leid Mira. Als sie hörte, dass du entführt worden bist, war sie sehr kaputt. S-Sie hat sich a-auf-aufgehangen." Mir blieb der Atem still. Nein meine Mama würde sowas nie machen. Nie! "B-Baba nein! Mama w-würde sowas n-nicht machen." Ich fing an zu weinen und schluchzte viel. "Baba Mama würde sowas nie machen! WIESO?" Ich schrie und ließ mich vom Sofa aufs Boden fallen. Ich heulte sehr stark und konnte mich nicht kontrollieren. Annika und Mikail versuchten mich zu beruhigen, aber ich zappelte umso mehr. Ich stand auf und mit wackeligen Beinen lief ich bis zur Flur. Die Vasen, die dort waren, riss ich und warf es gegen die Wände. Mikail kam auf mich zu und umarmte mich stark. Ich wollte mich von ihm lösen, aber er war zu stark und heulte mich bei ihm aus. Ich merkte, dass sein T-Shirt wegen meinen Tränen nass geworden war. Er hob mich hoch und trug mich ins Schlafzimmer. Dort legte er mich hin und deckte mich zu. Ich heulte weiter. "Annemi göremeden o beni terk etti. Ben onsuz napicam?" (Ohne das ich sie gesehen habe, hat sie mich verlassen. Was mache ich nur ohne meine Mutter?) Ich merkte die besorgten Blicke von Mikail. Er wollte eigentlich raus gehen, aber schloss die Tür und kam zu mir. Er kniete sich vor mir hin und hielt meine Hand. "Alles wird gut Mira." Ich weinte und schüttelte mein Kopf. "Nichts wird gut Mikail. Du hast unser Leben zerstört. Deinetwegen hat meine Mutter sich e-erhangen." Er schaute mich weiterhin besorgt an und streichelte mit seinem Daumen mein Handrücken. Plötzlich stand er auf und legte sich hinter mich hin. Ich zuckte und hatte Angst vor ihm. Er wendete mich zu ihm und nahm mich in seine Arme. Irgendwie bräuchte ich jetzt sowas. Mein Kopf legte er auf seine Brust und mein Arm lag auf seinem Bauch. Er streichelte an meinen Haaren, was mich beruhigte und ich schlief sofort ein.

Die Sonne blendete und ich versuchte meine Augen zu öffnen. Als ich es geschafft hatte, merkte ich, dass ich auf Mikail lag und stand abrupt auf. Plötzlich fiel mir auf, was gestern passiert war und bekam sofort Tränen. Ich muss stark bleiben. Für meine Mama! Sie würde traurig sein, wenn sie mich so sehen würde. Irgendwas war komisch an Mikail. Er sah nicht Mal geschockt aus, als er es mitbekommen hatte. Mikail wachte auf und lächelte mich an. "Guten morgen Liebling." "Dein Liebling kannst du dir sonst wo hinstecken. Du wusstest das, oder?" Er spannte sich an und richtete sich, sodass er jetzt vor mir saß. "Was wusste ich?" "Das meine Mutter gestorben ist!" Er blieb still und schaute weg. Wusste ich! Ich bekam Tränen und wurde wütend. "DU HUND WUSSTEST DAS UND HAST ES MIR NICHT GESAGT? WAS FÜR EIN MENSCH BIST DU? DU BIST KEIN MENSCH, SONDERN EIN MONSTER! WIE KONNTEST DU MIR DAS VERHEIMLICHEN HUH?! Plötzlich fühlte ich einen Schmerz an meiner Wange. Er hat mich geschlagen. Wieder! Ich hielt mir meine Wange fest. Es tat weh und prickelte. Ich schaute mit Tränen zu ihm. "Ich vertraue dir nicht mehr! Ich habe ab jetzt die Hoffnung verloren, dass du dich veränderst! Schande!" Ich stand auf und ging sofort nach unten. Ich zog mir meine Jacke an und ging raus. Ich bräuchte frische Luft. Die Männer hielten mich auf und meinten, dass ich nicht darf. "Mikail hat es mir erlaubt. Ich bin eh hier keine Sorgen. Ich weiß, dass ich kein Entkommen habe. Ich will nur frische Luft schnappen und spazieren." Der Mann nickte und ließ mich los. Als ich das Grundstück verließ, fühlte ich mich frei. Keine Wände, kein Mikail und keine Männer, die breiter als der Türsteher überall standen. Ich spazierte und schloss eine Weile meine Augen. Das Rascheln der Bäume und das Zwitschern der Vögel waren sehr beruhigend. Plötzlich zuckte ich, weil jemand nach mir schrie. Ich wendete mich um und sah einen wütenden Mikail. Oh nein das heißt nichts Gutes.

Seht ihr Hoffnung an Mikail, dass er sich trotzdem verändern kann?

Denkt ihr das er Mira was antun wird?

Mein Entführer *Wird Überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt