Kapitel 6

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• I S A A C •

"Liebling, bist du das?"

So viel dazu, sich leise reinzuschleichen...

"Ja, ich bin's!", rufe ich entgegen, streife erschöpft mein Jackett von den Schultern. Sofort tauchen Bilder auf, wie Kay das heute Nacht getan hat. Ich schüttle den Kopf.

Ich gehe in die Küche, wo Kat am Herd hantiert. "Hast du schon etwas gegessen?" Ich küsse sie auf die Wange und schüttle den Kopf. "Ne, ich habe gestern wohl ein bisschen übertrieben und ziemliche Kopfschmerzen." "O Gott, mein armes Baby.", sie dreht sich zu mir um und legt ihre Hände um mein Gesicht. Lächelnd lege ich meine Arme um sie und ziehe sie zu mir heran. Sie legt ihre Lippen auf meine.

Als ich meine Augen schließe, sehe ich Kayden und mich, wie wir uns küssen. Fuck!

"Ihr müsst ja ganz schön hart gefeiert haben.", meint sie, während sie mir durch die Haare streicht. Ich nicke. "Es war halt eine typische Party á la Emma. Die sind immer ziemlich heftig. Tut mir übrigens leid, dass ich dich nicht mitgenommen habe." Sie lächelt und zuckt mit den Achseln. "Ich habe dort doch nichts zu suchen gehabt. Außerdem kennt mich dort doch keiner." "Ja, weil ich dich meinen Freunden noch nicht vorgestellt habe. Das tut mir auch mega leid." "Hey hey hey, Schatz. Das ist doch total in Ordnung! Mach dir doch nicht so ein Stress. Sie lernen mich doch spätestens auf der Verlobungsfeier kennen." Ich nicke und ziehe sie in eine Umarmung.

Keiner meiner Freunde wissen, dass es Kat gibt.

Ich weiß, dass es ziemlich unmoralisch ist. Mit dem Exfreund zu schlafen, obwohl man eine Freundin hat.

Mit der man verlobt ist.

Es war falsch, was diese Nacht passiert ist. Aber das zwischen Kay und mir musste einen Abschluss finden.

Ich musste mit meiner Vergangenheit abschließen, bevor ich mit Kat in unsere gemeinsame Zukunft gehen kann.

"Sag mal, was machst du denn hier schönes?", wechsle ich das Thema und sehe mich in der Küche um. "Sieht man doch, Frühstück." "Ah ja", ich lehne mich an den Kühlschrank, "Stimmt, wie konnte ich das nicht erkennen? Die verbrannten Spiegeleier im Mülleimer sprechen ja Bände." "Ach halt doch die Klappe!", brummt sie und dreht sich beleidigt zum Herd. "Da will man seinem Schatz eine Freude machen und was macht er? Macht sich lustig." "Aber auch nur, weil du so süß bist.", sage ich und lege meine Arme um sie. "Meine Mutter wollte nachher nochmal anrufen, wegen der Location."

Gott, nein. Nicht, dass Hilary das typische Schwiegermuttermonster ist. Aber sie ist so unglaublich anstrengend!

Ich schlucke. "Wie toll." Kat lacht und dreht sich in meinen Armen zu mir um. "Schatz, du musst wohl bis nach der Hochzeit noch üben, wie dein erfreutes Gesicht aussieht, wenn meine Eltern zu Besuch kommen." Sie legt ihre Arme um meinen Hals und küsst mich. "Ich liebe dich so sehr, weißt du das eigentlich?", murmelt sie an meinen Lippen. "Und du bist die beste Frau, die ich jemals getroffen habe-", ich küsse sie auf die Nasenspitze und löse mich dann von ihr, "Ich springe mal kurz unter die Dusche. Und nur mal so, die Eier brennen schon wieder an." "Ach scheiße!", ruft sie aus und fuchtelt hektisch mit ihren Händen rum.

Ich ziehe mein Shirt über meinen Kopf, als mein Handy piept.

Du und Kay - ihr kleinen Schlawiner!
Wir sollten uns nochmal treffen, nur so zu dritt.
Wird bestimmt ganz witzig.

X Emma

Ähm, nein, ganz bestimmt nicht! Kay und ich werden uns nicht nochmal sehen. Das würde nur noch alles verkomplizieren.

Gott, und ich muss Emma ja auch noch beibringen, dass ich verlobt bin, mit Kat. Einer Frau. Und sie auch bald heiraten werde.

O man, ich bin so am Arsch!

Emma wird gar nicht begeistert sein und ihre Meinung ist mir doch so mega wichtig. Sie ist wie meine Schwester für mich.

Und wenn sie sich nicht mit Kat verstehen würde...Das würde alles nur noch mehr komplizieren.

"Eine Nachricht von einer heimlichen Verehrerin?" Ich drehe mich um und entdecke Kat am Türrahmen gelehnt. Ich lächle und schüttle den Kopf. "Ich habe doch dich. Wofür brauche ich denn eine andere Frau?" "Ich weiß nicht, vielleicht ist es ja auch ein Mann?"

Mein Herz zieht sich zusammen. "W-was? Nein! Wo-wovon redest du denn?!" Sie lacht und kommt auf mich zu. "Das war doch nur ein Scherz. Mensch, was reagierst du denn so? Hast du etwa was gegen Schwule?" "Ich? Nein. Sind doch auch nur Menschen." Ich räuspere mich und fahre mir durch die Haare. "Ähm, ich wollte ja jetzt duschen gehen, also-" Sie reißt mir das Handy aus der Hand. "Schon mal was von Vertrauen gehört?" "Wer ist denn Kay?"

Meine erste große Liebe.

"Ein Freund. Übrigens schwul, also sag nicht, dass ich was gegen sie habe.", sage ich, gebe ihr einen Klaps auf den Hintern und gehe dann ins Bad. "Schön, immer wieder daran erinnert zu werden, warum ich dich heiraten will.", ruft sie mir hinterher. Ich lache, während ich mir den Gürtel und die Hose aufmache. "Und was erinnert dich daran?" "Dein unglaublicher Körper.", schnurrt sie an der Tür.

Ich winke sie zu mir heran. "Ach ja? Du liebst mich also nur wegen meinem Körper?" Ich lege meine Arme um ihre Hüften und ziehe sie an mich heran. Sie fährt über meine nackte Brust. "Warum denn sonst?", fragt sie grinsend. Ich sehe sie beleidigt an. "Aber wir Männer sind schlimm. Pff, also echt. Raus, geh weg." Ich drehe sie um und schiebe sie zur Tür. Kichernd versucht sie, mich aufzuhalten. "Nein, raus. Mach grauenvolles Frühstück, ich muss duschen und später zur Arbeit." "Mein armes Baby.", sie streicht mir über die Wange. "Und mein Frühstück ist nicht grauenvoll!" Ich grinse und schließe dann die Tür.

Seufzend lehne ich mich dagegen.

Ich bin einfach so am Arsch.

My married Lover [manxman] | ✔Where stories live. Discover now