My married Lover [manxman] | ✔

Kapitel 3

• I S A A C •

"Name?", brummt der schlecht gelaunte Türsteher und blickt von seiner Liste auf.

Man, was hat der denn für eine Laune? Waren die freundlichen, humorvollen und im übrigen gutaussehenden Bodybuilder schon reserviert?

"McAdams. Isaac McAdams. Ich stehe auf der Liste." "Mhm, das sagen alle. Du bleibst schön hier draußen, bis ich das geprüft habe.", erwidert er und fährt mit seiner Hand über die Liste.

Man, wie viele Leute hat Emma denn bitte eingeladen? Das sind doch bestimmt zweihundert Namen!

Und wenn er weiter so langsam ist, stehe ich noch hier, wenn der Kuchen angeschnitten wird.

Dann bin ich wütend.

Ich stehe auf Kuchen...

"Und?", schnauze ich ihn an und verschränke meine Arme vor der Brust. "Moment noch. Nicht so eilig, Freundchen." "Dann beweg mal deine Wurstfinger, ich will meiner Freundin zum Geburtstag gratulieren." "Hier. McAdams.", murmelt er nach ein paar Minuten und macht mir den Weg frei.

Genervt gehe ich an ihm vorbei, höre dabei, dass der Kerl noch etwas flüstert: "Arschloch. Ich hoffe du erstickst an der beschissenen Torte."

Na na na, das bringt ihm aber keine gute Kundenbewertung.
Außerdem ist es erstens keine Torte, sondern Kuchen und zweitens schmeckt der unglaublich lecker!

Der hat eindeutig keine Ahnung.

Als ich durch den schlecht beleuchteten Gang laufe, höre ich bereits ein gedämpftes Stimmengewirr und Beyoncé mit 'Single Ladies'.

Typisch Emma.

Mich würde es nicht wundern, wenn heute Abend nur Beyoncé laufen würde.

"Guten Abend, Sir.", begrüßt mich ein Mitarbeiter des Clubs. "Darf ich Ihnen Ihre Jacke abnehmen?" Ich nicke, streife meine Jacke ab und reiche sie ihm, nachdem ich Handy und Portmonee in meinen Hosentaschen verstaut habe. "Danke." "Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend."

Ich nicke ihm lächelnd zu und stürze mich in die Menschenmenge.

O man, wie viele sind das denn bitte?! Kennt Emma die hier überhaupt alle?

"Isaac!"

Ich drehe mich lächelnd zu meiner besten Freundin Emma um, die grinsend wie ein Honigkuchenpferd auf mich zu rennt. Zumindest so, wie es die Menge hier drin erlaubt.

"Hey, Emma! Alles Gute zum Geburtstag, Kleines." Ich nehme sie in die Arme und drücke sie sanft an mich. "Es ist echt schön, dich zu sehen. Du siehst gut aus, Isaac! Schade, dass das hier-", sie deutet auf meinen Körper, "nur für Männer zugänglich ist. Ein paar meiner Freundinnen sind schon jetzt ganz scharf auf dich und haben dich erst vor zwei Minuten gesehen!" Ich lache. "Süße, du hast ja keine Ahnung-"

"Hey, Babe, deine Freundin Lisa kotzt sich gerade die Seele aus dem Leib!" Dylan, Emmas Freund legt seinen Arm um sie und zieht sie näher an sich heran. "Ach, hallo Isaac. Ich wusste gar nicht, dass du auch kommen wolltest." "Ich verpasse doch nicht Emmas wichtigsten Tag im Jahr. Was wäre ich denn für ein Freund?", ich zwinkere ihr zu. Sie lächelt und schmiegt sich an ihrem Freund heran. "Außerdem verpasse ich nie eine gute Party.", füge ich hinzu und sehe Dylan ausdruckslos an.

Dylan und ich. Wie soll ich es erklären? Es ist kompliziert.

Wir waren noch nie die besten Freunde. Unsere Gespräche liefen immer ziemlich kühl ab.

Früher habe ich ihm vorgeworfen, ein homophobes Arschloch zu sein. Aber nachdem Emma mir eine runtergehauen hat und geschworen hat, dass Dylan ein toleranter Typ sei, habe ich damit aufgehört, ihm sowas zu unterstellen und mich mit ihm irgendwie geeinigt, nur das nötigste mit ihm zu bereden.

"Also, ähm-", sie blickt zwischen uns hin und her, "ich schaue mal nach Lisa. Ihr beide amüsiert euch bitte nicht zu sehr. Sonst fühlen sich meine Gäste noch bedrängt." Sie zwinkert, drückt Dylan ein Kuss auf die Wange und schlägt mir auf den Hintern, als sie an mir vorbeigeht. "Aua!"

"Wie läuft's in deinem Leben?", fragt er plötzlich und als ich ihn ansehe, nippt er gerade gelangweilt an seinem Bier. "Dylan, wir müssen hier jetzt kein Smalltalk führen. Machen wir es einfach so, wie immer. In Emmas Gegenwart sind wir freundlich zueinander und sonst gehen wir uns aus dem Weg." "Gut, ich habe nämlich echt kein Bock darauf, hier irgendeine Show abzuziehen.", brummt er und lässt mich dann stehen.

Arschloch.

Seufzend gehe ich zur gut gefühlten Bar. "Hey, was kann ich dir bringen?" Die Barkeeperin lächelt, während sie mich von oben bis unten mustert.

Typisch.

"Ein Daiquiri, bitte." "Gerne, mein Hübscher." Zwinkernd dreht sie mir ihren Rücken zu.

Ich beobachte sie, während sie meinen Drink mixt.

Eine dunkelhaarige Schönheit, vielleicht 1,70m groß, schlank. Kurven genau dort, wo sie sein sollen.
Mit ihren katzengrünen Augen kann sie sicherlich jeden Mann, den sie will, um den kleinen Finger wickeln.

Mit einer Ausnahme - mich nicht.

"Bitte schön." Sie stellt meinen Cocktail vor mich hin und beugt sich so über den Tresen, dass ich einen guten Blick auf ihren Busen habe. "Mein Name ist übrigens Nicole." "Isaac." "Ein heißer Name für einen heißen-" "Arroganten Typen."

Sag mal, geht's noch? Will da jemand eine auf die Fresse?

Nicole blickt mit großen Augen hinter mich, zuckt dann mit den Achseln und beschäftigt sich dann mit etwas anderes.

"Sag mal, für wen hältst du di-", ich erstarre in der Bewegung, als ich sehe, wer vor mir steht.

"Kayden?" "Habe ich mich etwa so sehr verändert, dass du mich nicht wiedererkennst?" Spöttisch grinsend setzt er sich neben mich. Ich beobachte ihn, immer noch mit offenen Mund, wie er an seinem Cosmopolitan nippt.

"Ich dachte, du wärst verreist?", frage ich ihn, als ich meine Stimme wiedergefunden habe. Er zuckt mit den Achseln. "Tja, wie es aussieht, hat Emma wohl uns beide verarscht. Wie du siehst, stehe ich vor dir. Mit Leib und Seele." Ich mustere ihn. "Ja, das tust du. Du siehst übrigens gut aus, Kay." Er grinst. "Ich weiß. Du hast dich aber auch ganz schön gut gehalten, Isaac.", erwidert er.

Dieses Lächeln. Wie sehr ich es vermisst habe...

"Das ist das einzige, was du an mit vermisst hast? Mein Lächeln?" Mit geweiteten Augen sehe ich ihn an.

Mist, habe ich das etwa laut gesagt?!

"Ich habe dein Lächeln aber auch vermisst.", fügt er grinsend hinzu und nimmt mich mit seinen dunklen Augen gefangen.