Kapitel 20

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• K A Y D E N •

"Tyler, willst du irgendein Film gucken oder wollen wir ein Spiel spielen?", frage ich meinen Neffen, als wir wieder Zuhause sind.

Es hat wirklich Spaß gemacht, mit ihm und Isaac in den Zoo zu gehen. Auch wenn sich der Tag überraschend entwickelt hat.

Aber ich konnte nicht anders...Ich musste ihn einfach küssen.

Natürlich liebe ich ihn noch. Er ist und bleibt nun mal meine erste große Liebe und wir waren für eine anfangs noch Beziehung zwischen zwei Teenagern auch wirklich lange zusammen.

"Nein danke. Ich werde in mein Zimmer gehen und dort ein bisschen mit meiner Konsole spielen", überlegt der 7-Jährige und lässt uns zurück. Sogar Harry rennt ihm hinterher.

Offenbar ist die Spannung zwischen Isaac und mir nach unserem Kuss - also dem ersten - ziemlich...stark, sodass alle um uns herum gleich die Flucht ergreifen.

Wir sehen ihm noch hinterher, wie er die Tür hinter sich schließt. Eine unangenehme Stille liegt in der Luft. "Ähm, ich sollte dann vielleicht langsam gehen.", meint Isaac dann plötzlich. Augenblicklich zieht sich meine Brust zusammen.

Er soll nicht gehen!

"Isaac, willst du vielleicht noch zum Abendessen bleiben?" Er sieht mich überrascht an. Und ich muss eingestehen, dass ich auch etwas überrumpelt von meinen Gefühlen bin.

Aber was soll ich sagen? Gegen seine Gefühle soll man sich eben nicht sträuben. Und ich will ihn einfach in meiner Nähe haben. Am liebsten an meiner Seite.

"I-ich will dir nicht zur Last fallen-" "Nein, keine Sorge. Ich würde mich freuen, wenn du noch hierbleibst." Er schaut sich in der Wohnung um, es wirkt beinahe, als würde er sich irgendeine Ausrede suchen wollen. "Also wenn du nicht willst, dann will ich dich auch zu nichts zwingen. Ich dachte nur, nach diesem tollen Tag und unserem...Kuss, dass wir vielleicht nochmal reden oder so?"

Wahrscheinlich war das die dümmste Idee überhaupt. Wie komme ich auch immer auf sowas? Wie hätte ich auch nur denken können, dass der Kuss etwas zu bedeuten hätte?

Warum falle ich auch immer wieder auf ihn herein?!

Nein, ich bin ja selber daran schuld. Ich habe ihn ja geküsst.

"Was gibt es denn zum Abendessen?", fragt er lächelnd und zieht seine Jacke aus. "Du willst bleiben?" Überrascht sehe ich zu, wie er an mir vorbei in die Küche läuft. "Nur, wenn das Menü ansprechend ist." Ich gehe ihm hinterher und sehe ihm immer noch total überrumpelt zu, wie er den Kühlschrank durchsucht. "Also du bist schon ziemlich merkwürdig.", murmle ich mehr zu mir.

Dieser Mann macht mich einfach wahnsinnig! Er hatte ja schon immer diese besondere Wirkung auf mich, aber es macht mir wirklich schon sehr Angst, wie sehr ich für ihn fühle.

"Also ich bin ja für Pommes.", meint er plötzlich. Fragend setze ich mich auf meine Küchentheke und sehe ihm zu, wie er im Frostschrank wühlt und schließlich eine Tüte Pommes rausnimmt. "Sag mal, was beobachtest du mich denn so?", grinsend kommt er auf mich zu und stellt sich vor mich, "ist alles in Ordnung? Soll ich mir irgendwie Sorgen um dich machen?"

Ich weiß, dass er das nur spaßig meint, aber ich bin gerade kurz vorm Verzweifeln. Dieser heutige Tag hat schon wieder alles durcheinandergebracht.

Der Plan war, dass wir unsere Freundschaft vertiefen. Und was mache ich? Ich mache alles mal wieder zunichte und küsse ihn. Nicht nur einmal...

"Warum komme ich nur nicht von dir los?", flüstere ich, hoffentlich so leise, dass er es nicht gehört hat. Doch natürlich erhören mich die Engel im Himmel nicht. "Kay-" "Nein, ich hätte dich nicht küssen dürfen. D-das hat alles nur noch viel komplizierter gemacht."

Er mustert mich ausgiebig, kommt dann langsam auf mich zu und legt seine Arme um mich. Ich vergrabe meine Nase in seiner Halsbeuge und atme den vertrauten Duft ein.

"Ich hätte nicht fragen sollen, ob wir uns treffen können. Das war ein Fehler." Ich schüttle den Kopf und presse mich noch näher an meinen Exfreund. "Kay, ich muss dir noch was sagen.", flüstert er eine gefühlte Ewigkeit später. Ich lehne mich zurück und sehe ihm in seine wunderschönen Augen. "I-ich weiß ehrlich gesagt, wie ich es dir am besten sagen kann. Das würde vielleicht alles zwischen uns ändern.", er atmet tief durch, "Ich bi-" "Ich liebe dich, Isaac."

Er sieht mich überrascht, schon beinahe überrumpelt an. Und ich bin es ebenfalls. Doch ich konnte es einfach nicht mehr zurückhalten.

Seit wir uns wiedergesehen haben, sind meine Gefühle für ihn von damals wiederaufgetaucht und jeden Tag gewachsen.

Ich wollte es nicht einsehen, weil ich noch ganz genau wusste, wie mein Herz brach, als ich von dem Kuss mit diesem Mädchen erfuhr. Es tat so unglaublich weh. Noch mehr, dass er es nie erwähnt hatte.

Doch was soll ich tun? Gegen mich selbst ankämpfen, nur um nicht nochmal verletzt zu werden?

Das ganze Leben wird man von einem Menschen verletzt, der dir nahestand. Man muss sich einfach trauen und über seinen Schatten springen.

Also warum sollte ich verbergen, dass ich diesen Mann begehre?

Meine Hand wandert wie ferngesteuert über seinen Körper, bis sie schließlich auf seiner Wange liegt. "Ich liebe dich so sehr, Isaac McAdams. Seien wir doch mal ehrlich, wir hätten niemals nur Freunde sein können. Sonst wären wir doch auch nicht an Emmas Geburtstag im Bett gelandet. Von mir aus können wir das zwischen uns nochmal versuchen. Ich meine, wir haben die Vergangenheit begraben...Warum sollten wir also nicht an die Zukunft anknüpfen und sie gemeinsam bestreiten?"

Ich fahre mit meinem Daumen über seine Unterlippe, starre sie wie hypnotisiert an. Sein Atem streift meinen, als ich mich langsam zu ihm vorbeuge und unsere Münder sich schließlich nur leicht streifen.

Mein ganzer Körper steht unter Strom. Er erwidert den Kuss mit mehr Druck und legt seine Arme um meine Taille, um mich enger an ihn zu drücken. Wie von Zauberhand verschwinden meine Hände unter seinem Shirt und fahren über seinen definierten Bauch. Isaac stellt meine ganze Welt auf den Kopf - das hat er schon immer getan. Wo er auch auftauchte, ich war augenblicklich hin und weg.

Wachs in seinen Händen.

"K-Kay, ich muss dir aber noch unbedingt etwas sagen.", murmelt er an meinen Lippen, ich kann mich kaum konzentrieren, da seine Hände hinunter zu meinem Hintern wandern. Ich schiebe ihn lächelnd in Richtung Schlafzimmer. "Das hat doch sicherlich noch Zeit. Ich glaube, wir haben so einiges nachzuholen. Sechs Jahre sind schließlich eine lange Zeit."

Isaac wendet seinen Blick zum Ende des Flures, wo Tyler vorhin verschwunden ist. "Keine Sorge, er ist garantiert total vertieft in seiner Playstation.", nehme ich ihm eine Sorge ab und öffne die Tür zu meinem Zimmer. Ich sehe ihm seine Neugier an, als wir reingehen, und ich kann nicht anders, als ihn zu betrachten. "Du bist so wunderschön."

Schmunzelnd beendet er seinen Rundgang und blickt mich an. "Rede nicht so einen Unsinn." Ich schließe die Tür hinter mir ab und gehe mit langsamen Schritten auf ihn zu. Er beobachtet jede meiner Bewegungen. Wie ein Jäger, der seine Beute im Auge behält.

Ich drücke ihn auf mein Bett und setze mich auf seinen Schoss. "Bring mich doch dazu.", flüstere ich mit verführerischer Stimme und vereine unsere Lippen wieder miteinander.




Kayden, der kleine Schlingel, lässt ihn nicht einmal richtig ausreden...

Aber ist jetzt wirklich Friede-Freude-Eierkuchen?

My married Lover [manxman] | ✔जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें