Kapitel 30

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• I S A A C •

Ich renne die Treppen nach oben und bleibe schließlich schwer atmend vor Kay's Tür stehen. Verzweifelt klopfe ich an der Tür, warte auf irgendein Zeichen von ihm. Vergebens.

"Kayden, bitte öffne die Tür und lass uns über die Sache reden!", rufe ich und schlage regelrecht auf das Holz ein. "Kay, bitte! Wir werden sicherlich eine Lösung fi-" "Verpiss dich, Isaac!", höre ich ihn von der anderen Seite der Tür schreien.

Seufzend lehne ich mich gegen die Tür. "Bitte hör mich an. Ich liebe dich, Kay und..." Ich halte inne, als plötzlich die Tür aufgezogen wird und mein Freund wütend vor mir steht. "Wunderbar, dass du mich liebst. Und trotzdem erwartet deine Exverlobte ein Kind von dir!" "Ich hatte doch keine Ahnung! Schätzst du mich etwa wirklich als so ein Arsch ein, welcher eine Frau mit einem Kind einfach sitzen lässt?" Ich sehe ihm an, dass er mit sich hadert, weshalb ich meine Chance nutze und auf ihn zugehe. "Darf ich reinkommen? Deine Nachbarn müssen das nun wirklich nicht mitbekommen."

Er überlegt kurz, tritt dann aber zur Seite. Als ich die Wohnung betrete, kommt Harry auf mich zu gerannt und springt mich an. Lächelnd kraule ich ihn hinter seinem Ohr, wende mich dann dem Mann meines Lebens zu.

"Was willst du mir noch sagen, Isaac? Katherine ist schwanger, vor zwei Monaten wart ihr noch zusammen. Es liegt doch alles auf der Hand, du bist der Vater ihres Kindes!"

Ich gehe auf ihn zu und greife nach seinen Händen, er lässt es Gott sei Dank zu. "Kay, seit wir uns auf Emmas Party wiedergesehen haben, habe ich sie kaum mehr angerührt, weil ich nur an dich denken konnte. Wer weiß, mit wem sie vielleicht auch etwas hatte."

Als Tränen über seine Wangen rollen, bricht es mir das Herz. Ich habe es schon immer gehasst, wenn er geweint hat.

*Flashback

Ich öffne die Tür zur Umkleidekabine. "Kay, bist du hier drin?"

Irgendwas muss vorhin beim Sportunterricht vorgefallen sein. Als ich ihn abholen wollte, habe ich Jungs über irgendeinen Scheiß reden hören. Sein Name ist gefallen. Und als er nicht zur verabredeten Zeit auf dem Parkplatz auf mich wartete, wurde ich skeptisch.

"Babe, komm schon, ich weiß, dass du hier bist", rufe ich und sehe mich um. Er antwortet nicht, aber ich höre ein Rauschen. Ohne darüber nachzudenken, gehe ich zu den Duschen.

Kayden hockt auf dem Boden wie ein Häufchen Elend und weint. "Kay, was ist passiert?", frage ich aufgebracht, während ich die Dusche abdrehe und mich dann zu ihm herunterbeuge.

Er sieht mich mit seinen tränenüberströmten Augen an, schüttelt aber nur den Kopf und kuschelt sich an mich heran. "Kay?" "Halte mich bitte einfach fest, Isaac", murmelt er und schmiegt sich noch enger an mich.

*Ende Flashback

"Kayden, ich liebe dich. Ändert es denn überhaupt irgendwas, dass sie schwanger ist? Klar, das Kind würde uns dann für immer miteinander verbinden, aber das würde nichts an unsere Liebe füreinander ändern", meine ich, während ich seine Tränen wegwische.

"Ich weiß nicht, ob ich das könnte, Isaac. Mit dir zusammen sein, wenn du ein Kind mit einer Ex hast." "Aber Kayden...wir haben so lange gebraucht, um endlich wieder zusammen zu sein. Jetzt sind wir es endlich wieder, warum also sofort wieder alles kaputt machen?"

Er wendet seinen Blick ab und löst sich von mir. Distanziert sich. "Ich liebe dich, Isaac. Mehr, als ich je jemanden geliebt habe oder lieben könnte. Doch du solltest zu Kat zurückgehen-" "Nein." "Du solltest zu ihr gehen und euer gemeinsames Kind als Familie aufziehen." "Kayden, nein! Das meinst du nicht ernst! Das kannst du unmöglich wollen", sage ich verzweifelt, bin den Tränen bereits nahe.

Er will mich wieder verlassen. Und dieses Mal für immer...

"Es tut mir leid, Isaac-" "Warum tust du uns so etwas an? Wir könnten es gemeinsam durchstehen! In einer Beziehung hält man zusammen, Kayden. Wir gehören zusammen, verdammt!", rede ich auf ihn ein und werde immer lauter.

Schluchzend dreht er sich mir wieder zu. "Denkst du etwa, mir fällt das leicht? Ich möchte dich nicht gehen lassen. Aber wenn ich an das unschuldige Kind denke...es soll nicht in dieser gestörten Situation aufwachsen. Es soll Mutter und Vater haben, du solltest für dein Kind da sein, denn Katherine kann es niemals alleine aufziehen."

Ich wische mir über meine von Tränen nassen Augen. "Wir könnten es doch auch zu dritt aufziehen. Welches Kind hätte denn nicht schon gerne zwei Väter? I-ich wäre froh darüber...heutzutage ist das doch mega cool", ich gehe auf ihn zu, "Bitte, ich flehe dich an, wenn du mich liebst, dann verlass mich nicht."

Kay nimmt meine Hände und streicht mit seinen Daumen sanft über meine Handrücken. "Weil ich dich liebe, muss ich dich gehen lassen. Katherine würde niemals zulassen, dass du dein Kind sehen darfst, wenn wir zusammen sind. So wie ich sie einschätze, ist sie zu allem fähig. Aber du musst an dein Kind denken...selbst wenn es heißt, dass wir..." Seine Stimme bricht, er presst seine Lippen aufeinander.

Enttäuschend löse ich mich von ihm, kann nicht glauben, was hier gerade passiert.

Wie kann es sein, dass sich ständig irgendwas zwischen uns stellt?

Als ich mich dem Gehen zuwende, hält er mich zurück. "Isaac, ich liebe dich. Wenn du mich auch liebst...dann gehe zu ihr zurück."




O Gott, ich muss mich gerade so zusammenreißen, nicht loszuheulen 😭

Nächstes Kapitel: 22:30 Uhr (Since I Know You)

My married Lover [manxman] | ✔Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum