04 | Menschenblut - Teil 1

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Ich war bei der ganzen Familie im Wohnzimmer. Carlisle hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt, und stellte mir die anderen vor: Rosalie, eine wunderschöne Blondine, sie war schlank, und trug ein schlichtes, blaues, enganliegendes Kleid, hinter ihr, die Arme um sie geschlungen stand Emmett, ein Muskelprotz, offensichtlich waren die beiden ein Paar. Er trug ein blaues T-Shirt,  welches seine Muskeln hervorragend zur Geltung brachten. Dann war da noch Carlisles Frau, Esme, welche mich sofort in die Arme nahm, und diesmal durchströmte mich eine Welle der Freude. Komisch, dachte ich mir. Sie musterte mich lächelnd. Esme hatte ein rotes T-Shirt und eine enge Hose aus Jeansstoff an, und in ihr herzförmiges Gesicht fielen ein paar Strähnen ihrer schokoladenbraunen Haare, als sie mich auf Armeslänge von sich hielt, und mich erfreut musterte.

Die anderen erzählten mir von einem weiteren Familienmitglied, Edward,  welcher gerade mit seiner Geliebten, Bella, in den Flitterwochen war. Bella war anscheinend noch kein Vampir, sollte aber bald verwandelt werden.

Dann war da noch Jasper. Er hatte bronzefarbenes, etwas längeres Haar, und er schien etwas zurückhaltend mir gegenüber, und wollte mir nicht direkt ins Gesicht schauen. Er trug ein braunes T-Shirt, das einen ähnlichen Stoff wie ein Pullover hatte, und schlichte Jeans. Ich konzentrierte mich, und hörte seine Gedanken: Sie ist neugeboren, und wird sich nicht zurückhalten können, so wie ich früher, ich werde sie verstehen können. Zum Glück habe ich mich durch Bella mittlerweile vollkommen im Griff. Das Mädchen, Lilly, ein schöner Name, scheint nett zu sein, ich fühle mich zu ihr hingezogen, doch ich weiß nicht ...", sein Gedankengang wurde von Carlisles Räuspern unterbrochen. Dadurch war Jasper beinahe gezwungen mir in die Augen zu sehen. Ich zuckte zusammen, in dem Moment also unsere Augen sich trafen, denn ich fühlte mich auf einmal ... anders. Ich konnte es nicht deuten, einerseits erfreut, andererseits misstrauisch. Esme fragte mich besorgt: Alles okay, Süße?", woraufhin ich nur fromm nickte. Nochmals musterte ich die anderen, diesmal genauer. Rosalie dachte, ich erinnerte sie an sie als sie jung war, Emmett dachte ehrlich dass er sich freuen würde und mich sympathisch fand, Esme wie froh sie war, weibliche Unterstützung zu bekommen, und Carlisle machte sich Vorwürfe dass er mich im Wald nicht alleine hätte lassen sollen. Jasper fragte sich mittlerweile, warum meine Augen pink, und nicht rot waren. Moment mal ... pink? Ich schaute mich nach einem Spiegel um. Jasper wusste dies sofort, weil er sich denken konnte dass ich seine Gedanken gelesen hatte, er zeigte nach rechts, wo der Flur und ein Spiegel waren. Ich stellte mich vor den Spiegel, Rosalie war mir nachgekommen. Sie lächelte, mich an. Ich lächelte zurück, und hörte, dass sie fand, ich wäre als einziges Mädchen welches sie kannte, genau so hübsch wie sie. Ich sah sie entgeistert an: Niemals! Rosalie, du bist so ... perfekt, so wunderschön, schlank, ...", sie unterbrach mich, in dem sie zu lachen begann: Ich bitte dich, das alles bist du doch auch! Glaub mir, ich bin sehr selbstverliebt, und ich bin auch meistens die hübscheste in einem Raum, aber du, du bist mindestens genauso schön wie ich!" Ungläubig schüttelte ich den Kopf und betrachtete meinen Körper. Ja, schlank war ich, wie eh und je, ich hatte nie viel Gelegenheit gehabt zuzunehmen. Sport war es schon, den ganzen Tag Diane zu bedienen, und zu essen bekam ich auch nicht allzu viel, Süßes schon gar nicht. Es fühlte sich so ... komisch an darüber nachzudenken. So fern, als wäre das alles in einem vorherigen Leben gewesen. Was es ja auch irgendwie war. Dann schaute ich in mein Gesicht. Tatsächlich, meine Augen waren doch wirklich pink. Doch ich musste sagen, es sah eigentlich ganz schön aus. Pink stand mir, das wusste ich immer schon, aber lila würde mir noch besser stehen. Als Rosalie sah, worauf ich meinen Blick gerichtet hatte, erklärte sie: Normalerweise haben Neugeborene rote Augen, und später schwarze. Wir jedoch haben goldene Augen, da wir uns von Tierblut ernähren. Neugeborene sind in den ersten Jahren stärker als alle anderen, und haben ihren Durst nach Blut schwer unter Kontrolle". Stumm nickte ich. Wow, Das waren alles eindeutig zu viele, und unzusammenhängende Informationen für einen Tag. Als Rosalies und mein Blick sich streiften, fühlte ich auf einmal Eifersucht. Aber das war nicht mein Gefühl, warum sollte ich eifersüchtig sein? Dann hörte ich Rosalies Gedanken: Sie ist dich einzige die auch nur annähernd an mich herankommt. Das ist das erste Mal, ich hoffe ich werde nicht eifersüchtig wenn wir zusammen aus sind, und die Männer ihr auch hinterherstarren". Entschuldigend sah sie mich an, da sie wusste dass ich Gedanken lesen konnte, aber nur wenn ich mich auf eine Person konzentriere, nicht bei allen Personen auf einmal, so wie Edward es konnte, wie die anderen mir erklärt hatten. Vielleicht konnte ich auch fühlen was andere Leute fühlen, nur bei Blickkontakt. Ich nahm mir vor, später Carlisle darauf anzusprechen. Dann bemerkte ich, dass Jasper hinter uns stand. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln, und fühlte als er es sah, ein Kribbeln im Bauch. Ob Das das war, was er fühlte? Na ja, egal. Du musst jetzt jagen gehen, ich werde dich begleiten", sagte Jasper vorfreudig. Ich hörte in seinen Gedanken, dass er sich nun sicher war, dass man mir trauen konnte, und das freute mich. Dann fiel mir ein dass ich ja immer noch die Kleidung von vor drei Tagen trug. Zweifelnd schaute ich an mir herab. Keine Sorge, du siehst mehr als hübsch darin aus", hörte ich Jasper in meinem Kopf sagen, er stand mittlerweile neben mir, und zwinkerte mir zu. Geil, Leute können mir jetzt Dinge sagen, ohne dass die anderen etwas davon mitbekommen. Außer vielleicht Edward. Aber der war ja jetzt nicht hier. Jasper sagte noch schnell den anderen Bescheid dass wir gehen würden und kam dann zu mir zurück. Ich war immer noch genau da wo er mich zurückgelassen hatte. Schüchtern schaute ich ihn an, woraufhin er zaghaft meine Hand nahm und mich zur Tür hinauszog. Er war aufgeregt, das fühlte ich und außerdem hörte ich es in seinen Gedanken. Draußen bot sich mir ein wundervoller Anblick. Gleich ein paar Meter vor der Tür befand sich ein Wald. Er bestand aus Bäumen, welche dicht beieinander standen. Ich liebte die Natur. Fröhlich beobachtete Jasper mich als ich langsam zu lächeln begann, verzaubert von diesem Wald. Fang mich wenn du kannst", rief Jasper mir in Gedanken zu, und rannte los. Und wie er rannte, unnatürlich schnell. Dann viel mir wieder ein was Carlisle gesagt hatte: Vampire waren schneller, viel schneller, als normale Menschen. Also begann ich zu Rennen. Ich liebte es, und schrie vor Freude auf. Verschmitzt lächelte Jasper, welcher ein paar Meter weiter vorne auf mich gewartet hatte, wo ich in Null komma nichts dort gewesen war. Zusammen liefen wir los, nach einiger Zeit war auf unserem Weg eine Art See, ich schätze er war um die 50 Meter lang. Komm, wir springen!", erwiderte Jasper. Geschockt schaute ich ihm in die Augen, und augenblicklich fühlte ich mich entspannter, als er mir ein ermutigendes Lächeln schenkte. Ich streckte dennoch verunsichert meine Hand nach ihm aus, wir standen unmittelbar nebeneinander. Er nahm sie, und setzte zum Sprung an, ich tat es ihm gleich. Als wir lossprangen fühlte ich mich unsicher, ich hatte Angst. Ich war noch nie vernarrt in so schnelle Sachen gewesen, Achterbahnen waren auch nicht so mein Ding, was ich mir bei Jasper auch nicht vorstellen konnte. Aber wer weiß ob es als er noch ein Mensch war überhaupt so etwas gegeben hatte? Sanft zog Jasper mich an sich, kurz bevor wir landeten, wo ich auf ihn fiel. Er hielt mich immer noch in seinen Armen, und wir begannen beide zu lachen. Dann fühlte ich ein Brennen in meiner Kehle, und griff automatisch dorthin, wo das unangenehme Gefühl herkam. Jasper lächelte wissend, und zog mich hoch zu sich. Wir waren uns sehr nahe, unsere Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Unsere Oberkörper berührten sich. Ich merkte, dass er versuchte an irgendein wildes Lied zu denken, welches eindeutig nicht seinem Geschmack entsprechen konnte. Dann drehte er sich widerwillig von mir weg, lächelte jedoch: Also, was riechst du?", fragte er mich. Tief holte ich Luft: ich roch alles Mögliche, Harz, Erde, Fichtenholz, Tannenholz und: Tierblut. Ich riss meine Augen begierig auf und schaute zu Jasper. Er nickte mir zu, ich solle mich auf, anscheinend war es ein Hirsch, stürzen. Doch diesmal nahm ich seine Hand, und wir rauschten vorbei an Bäumen über Bäumen, bis ich eine Herde Waldhirsche entdeckte. Wie ferngesteuert lief ich auf den größten zu, und biss ihm in die Kehle, und saugte alles Blut aus ihm raus. Leicht spritzte es auf mein Shirt, doch das war mir egal. Ich sah dass Jasper sich auch einen geschnappt hatte, doch er hatte kein Blut auf seinem Shirt. Ich wollte mehr. Doch dann roch ich etwas viel besseres, intensiveres: es musste Menschenblut sein. Und es musste nah sein. Sofort wollte Jasper mich schnappen doch dann erstarrte er mitten in der Bewegung, er stand nun etwa einen Meter von mir entfernt: dort, bei den Büschen zum Greifen nahe, war ein Junge, von etwa fünf Jahren, und er weinte. Sofort schoss ich auf ihn zu. Jasper wollte sich auf mich stürzen, doch ich war schneller...

--------------Hey! Mein letztes Kapitel ist echt nicht gut angekommen

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Hey! Mein letztes Kapitel ist echt nicht gut angekommen ... ich hatte nur 8 reads! Ich habe überlegt, ob ich das neue Kapitel hochladen soll, oder nicht, habe mich dann dafür entschieden, es einfach zutun, und wenn es nicht klappt, dann mache ich einfach eine Pause. Wenn es nämlich niemand liest, finde ich, zahlt es sich nicht aus.
Also fleißig lesen und Feedback geben🤗
Gute Nacht meine Lieben!
Eure Enimagia💫

Bis(s) ich dein Herz erobere - Jasper Hale Fanfiction ✔️Where stories live. Discover now