08 | Erster Schultag mit Hindernissen

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In der Früh war es ziemlich stressig. Ich hatte so lange gelesen, dass ich fast an meinem ersten Tag zu spät gekommen war, denn ich hatte vergessen mir ein Outfit herzurichten, und hatte dann ungefähr eine Stunde gebraucht um auszusuchen was ich anziehen würde.
Ich packte gerade alles in meine Schultasche, als Esme mir eröffnete dass ich mit Jasper mitfahren müsse, weil Rosalie so viele Taschen in ihr und Emmetts Auto gepackt hatte, dass kein Platz mehr für mich war. Entschuldigend sah sie mich an, wandte sich dann jedoch Carlisle zu um irgendetwas mit ihm zu besprechen. Also ging ich zu dem Auto und packte meine Sporttasche und meinen Kunstkoffer auf die Rücksitze, und setzte mich auf den Beifahrersitz. Ich hatte ja überlegt, mich nach hinten zu setzen, aber das war mir dann doch zu kindisch erschienen. Also saß ich einfach da, und wartete, bis Jasper kam, und würde ihn dann einfach ignorieren. Nach ungefähr einer Minute kam er dann auch. Er trug dunkelblaue Jeans, und ein hellblaues Hemd, worin er meiner Meinung nach sehr attraktiv aussah. Ich vergrub den Kopf in meinen Händen. Wie sollte ich das den bloß vor Edward verstecken? War das denn überhaupt möglich? Lässig stieg Jasper also ein, und schaute mich an. Den Motor hatte er noch nicht gestartet. Also wippte ich mit meinem Bein auf und ab, und machte keine Anzeichen etwas zu sagen. Irgendwann startete er dann also, und fuhr los.
,,Und, glaubst du, du schaffst das heute?", fragte er mich, und versuchte anscheinend optimistisch zu klingen. Stur schaute ich weiterhin beim Fenster hinaus, um ihm ja nicht antworten zu müssen.
Er seufzte, und begann: „Hör zu, wie oft soll ich dir noch sagen, dass es mir leid tut ...", doch ich unterbrach ihn:
„Jasper verstehst du es denn nicht? Du wusstest was ich gefühlt habe, und trotzdem hast du mich ausgenutzt! Dafür gibt es keine Entschuldigung, du kannst nicht ändern dass du mich nicht so magst wie ich dich mag, aber mich auszunutzen war echt scheiße von dir!".
,,Aber das hab ich doch gar nicht ...", setzte er wieder an.
,,Lass es einfach, Jasper", sagte ich traurig. Ebenfalls traurig wandte er seinen Blick von mir ab und konzentrierte sich auf die Straße.
Unauffällig schaute ich mich um. Ich war zwar schon immer zur Schule gegangen, aber dennoch war es, als wäre ich nie in einer gewesen. Ich nahm alles ganz anders wahr, alles sah so neu aus, es war faszinierend.
Meine ersten Stunden waren super gewesen, gerade war ich auf der Suche nach meinem Klassenraum. Zum Glück war niemand den ich aufessen konnte hier am Gang. Doch auf einmal roch ich es. Es war der Geruch von Blut, den ich auch immer leicht im Krankenhaus riechen konnte, in dem ich mich aber immer von den Stationen, wo es viel Blut gab, fernhielt. Es war so intensiv, das einzige was ich wahrnehmen konnte war dieser Geruch, und die Vorstellung wie es sich anfühlen würde, das Blut in meinem Mund zu schmecken - eine traumhafte Vorstellung. Ich hatte es fast nicht mitbekommen, und einen Wimpernschlag später stand ich direkt vor einem Jungen, dessen Bein eine riesengroße Schnittwunde zeigte. Ich stöhnte auf, da die Versuchung so groß war. Der Junge schaute mich aus großen Augen an, und sein Kumpel, welcher neben ihm stand, ebenfalls. Mein Atem wurde schneller. Jede Faser meines Körpers wollte nichts anderes als meine Zähne in die Haut dieses Jungen zu rammen und das Blut aus seinen Adern zu saugen. Doch ICH wollte das nicht. Ich wollte keine Mörderin werden. Auf einmal kam Jasper, er nahm mich bei meiner Taille und drückte mich gegen einen Spind.
„Sieh mich an!", sagte er, doch ich hatte nur Augen für diese Wunde. Nach vier vergeblichen Versuchen Jaspers, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen, da er wusste, dass wenn ich die Kontrolle verlieren würde, ich ihn besiegen konnte, atmete er auf einmal tief durch. Dann legte er sanft seine Lippen auf meine. Ich war überrascht. Erst da realisierte ich, dass Jasper die ganze Zeit über schon versucht hatte mich abzulenken, vergeblich. Durch diesen Kuss konnte ich wieder klar denken, der Junge mit der klaffenden Wunde, war mir in diesem Moment egal. Zärtlich legte er seine Hände auf meine Taille. Moment mal, dachte ich. Er hatte mich zurückgewiesen. Ich war doch nicht seine Marionette!
So sehr ich den Kuss auch genoss, nahm ich all meine Kraft zusammen, und schubste Jasper von mir weg.
Verdutzt sah er mich an, dann verstand er.
,,Ich bin noch nicht über Alice hinweg!", schoss es auf ihm heraus.
Ich starrte ihn an. War das der Grund warum er mich zurückgewiesen hatte?
„Es tut mir leid", sagte er traurig.
Ich schniefte, rammte ihn, und lief davon. Er konnte nichts dafür, das wusste ich. Aber wieso hatte er mich dann überhaupt geküsst? Ich war nicht böse auf ihn, ich war nur verletzt und unendlich enttäuscht.
Nach Chemie fuhren wir wieder nach Hause. Alle waren schon vor mir aus dem Auto ausgestiegen, und ins Haus gegangen. Ich brauchte ein wenig Zeit für mich selbst.

Als ich aus dem Auto ausstieg, prallte ich gegen etwas Hartes. Ich schaute auf, und blickte direkt in das grinsende Gesicht eines sehr braungebrannten Jungens.
„Ein neues Bleichgesicht?", fragte er mich spöttisch.
Verständnislos sah ich ihn an, und verzog kurz darauf das Gesicht.
„Stimmt was nicht?", fragte er mich mit gespieltem Ernst.
Ich verstand nicht.
Er lachte. „Ich bin Jacob Black".
Jetzt war mir alles klar. Er war ein Werwolf, genauer gesagt der, bei dessen Haus ich gewesen war, um Sam Bescheid zu sagen, dass die Familie Cullen ein neues Mitglied hatte. Jacob war damals nicht dagewesen.
Plötzlich verfinsterte sich seine Mine.
„Alles in Ordnung?", fragte ich ihn besorgt.
Überrascht sah er mich an.
„Wo ist Bella?", fragte er kalt.
Ich zögerte. „Ich – also, Bella, sie, ich...", stotterte ich.
Jacob unterbrach mich. „Ach komm schon! Du weißt es genau! Ist sie vielleicht zu Hause? Jetzt gerade?", schrie er, und wollte an mir vorbeistürmen.
„Jacob! Nein, sie ist noch in den Flitterwochen mit Edward!".
„Aber wieso stotterst du dann als hättest du etwas zu verheimlichen?", fragte er mich verwirrt, nachdem er sich offensichtlich versichert hatte, dass ich diesmal nicht log.
„Du solltest das Carlisle fragen", antwortete ich leise.
Besorgt sah er mich an, und packte mich am Arm.
„Wieso? Was ist los? WAS IST MIT BELLA?", rief er, und schüttelte mich unsanft.
Die Tür wurde aufgerissen, und Jasper und Carlisle traten hinaus.
Als Jasper Jacob und mich sah, war er in Sekundenschnelle zwischen uns.
„Jacob", sagte er leise.
Jacob hob seine Arme, als würde er sich ergeben.
„Schon gut, ich lass sie in Ruhe. Aber sagt mir was mit Bella ist", sagte er selbstbewusst.
Jasper und Carlisle tauschte vielsagende Blicke.
Jasper zog mich mit sich, wieder hinein in das Haus, während Carlisle bei Jacob verweilte.

Ich schloss die Tür hinter mir, und aufgrund dessen, was ich darauf sah, wäre mir mein totes, kaltes Herz fast in die Hose gerutscht.

Ich schloss die Tür hinter mir, und aufgrund dessen, was ich darauf sah, wäre mir mein totes, kaltes Herz fast in die Hose gerutscht

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Leute! Ich habe ja gesagt dass das das letzte Kapitel sein würde - aber ihr habt mich so motiviert, dass ich es umgeschrieben habe, und es jetzt weitergeht :)

Übrigens: ich finde es lustig dass ihr euch lieber die Mühe macht zu kommentieren als für meine Geschichte abzustimmen haha^^
Ich habe viel mehr Kommentare als votes lol

Aber das ist eh besser , weil bei Kommentaren kann man Feedback bekommen. Behält das bei :)

Passt alle auf euch auf,
Lässt ein Feedback da^^

Lg
Eure Enimagia

Bis(s) ich dein Herz erobere - Jasper Hale Fanfiction ✔️Where stories live. Discover now