E L F

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Am nächsten Morgen musste ich wieder um sechs aufstehen weil ich zur Uni musste. Das Feiern gehen von gestern Abend stellte sich als großer Fehler heraus weil ich total fertig war.
Ich tappste ins Bad und tastete mit einer Hand nach dem Lichtschalter.
Als ich ihn betätigte konnte ich meinen Augen kaum trauen: Tristan saß dort mit dem Rücken an die Wand gelehnt, sein Kinm war auf seine Brust gesunken, auf dem Boden und rührte sich nicht.
Ich schluckte schwer und zog meinen Morgenmantel enger um mich, dann lief ich zu ihm und kniete mich vor ihn auf den Boden. Erst jetzt fiel mir die Spritze auf die aus seiner Armbeuge ragte und ich starrte ihn fassungslos an.
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Der Schuss den ich mir verpasst hatte war wohl ein bisschen zu viel gewesen. Ich konnte mich nur noch daran erinnern wie ich das Bewusstsein verlor und an der Wand zu Boden rutschte, dann war alles schwarz.
Ein unsanftes Rütteln weckte mich dann aber dann auf und ich sah direkt in das Gesicht von dem Mädchen dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte. Das Mädchen, dass mich gestern einfach so mit zu sich nach Hause genommen hatte obwohl ich vom Aussehen her als Straßenpenner durchgehen könnte.
Wartet nein, das vergess' ich immer wieder: Ich bin ein Straßenpenner.
Wahrscheinlich war sie einfach naiv, sehr naiv und ein bisschen dumm noch dazu.
"Tristan? Oh Gott was hast du nur gemacht?!", fragte sie und blickte mich mit riesigen Augen an. "Sag mir das das irgendeine Art von Insulin ist und du nur Diabetes hast und-" Ich zog mir die Spritze aus dem Arm. "Insulin spritzt man sich in den Bauch."
Ich konnte sehen wie sich die Muskeln in ihrem Hals bewegten als sie schwer schluckte. "Du bist ein Junkie.", murmelte sie.
"Richtig erkannt." Mühsam versuchte ich mich irgendwo hochzuziehen, sie half mir aber und zog mich um Oberarm hoch. Bei der schnellen Bewegung wurde mir aber schon wieder schwindelig und ich lehnte mich an die Wand.
Sie -ich glaub' sie heißt Caro oder so-  blickte mich nur besorgt an. "Soll ich einen Arzt holen?"
Ich blickte auf und sah sie an. "Ich soll nicht verschwinden?"
Sie zog ihre Augenbrauen zusammen und schüttelte den Kopf. "Nein."
Ich glaube sie war sich nicht so wirklich sicher was für einen Menschen sie sich da ins Haus geholt hat.
"Also soll ich jetzt einen Arzt rufen oder nicht?"
"Nein."
Sie warf noch einen unsicheren Blick auf die Spritze die immernoch auf dem Boden lag und zog mich zurück ins Wohnzimmer.
Ich ließ mich auf die Couch fallen und atmete tief durch.
"Wie lange machst du das schon?", sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Du stellst ganz schön viele Fragen."
Sie nickte und musterte mich. "Darf ich auch schließlich darfst du ab jetzt bei mir wohnen."
Ich lachte heiser. "Caro, du bist echt dumm."
"Ich heiße Clara."
Ups.
"Ich glaub du hast keine Ahnung was Leute wie ich.. sind."
"Drogenabhängig?"
"Nein, kriminell."
Sie nickte drei Mal und legte ihren Kopf leicht schief. "Ich weiß, mein Onkel ist Polizist."
Ich glaube es wird Zeit für mich zu gehen.
Schwerfällig stand ich auf und ging zur Tür.
"Wo willst du hin..?", fragte sie fast enttäuscht.
Keine Ahnung ehrlich gesagt, ich zuckte mit den Schultern.
"Du sagst ich bin dumm?! Wer lässt sich hier die Chance auf ein Dach über'm Kopf vergehen?! Du oder ich?!", rief sie.
Ich drehte mich zu ihr um, sie sah echt sauer aus was mich aber nicht wirklich beeindruckte.
"Du solltest dich besser freuen das ich gehe und froh sein das ich dich nicht umgebracht habe und all dein Geld geklaut habe."
Mit diesen Worten verließ ich ihre Wohnung und machte mich auf die Suche von Parker Miller's Auto.

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