Z W A N Z I G

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Mia war seit diesem Tag nicht mehr bei mir gewesen. Insgeheim machte ich mir etwas Sorgen, vor Allem weil Tristan mir erzählt hatte das sie gesagt hatte bald wieder vorbei kommen zu wollen.
Jetzt war es eine Woche später und wir hatten noch nichts von ihr gehört. Naja. Vielleicht hatte sie auch Stress mit der Schule oder so.

Ich stand im Wohnzimmer und wartete bis Tristan aus dem Bad kommt. Er machte sich wahrscheinlich gerade seinen morgendlichen Druck. Seufzend lehnte ich mich an die Wand. Er brauchte schon echt lange.
Dann hörte ich einen dumpfen Knall und hob meinen Blick.
Langsam ging ich zur Badezimmer Tür und klopfte zögernd daran. "Tristan?"
Nichts.
Wieder klopfte ich und leckte mir über die Lippen. "Alles okay?"
Wieder nichts.
Ich öffnete die Tür und fand Tristan auf dem Boden liegend vor.
Schnell kniete ich mich neben ihn und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken. Mein Herz raste.
Er hatte die Augen geschlossen und seine Lippen leicht geöffnet. "Fuck.", flüsterte ich und legte langsam meine Hand auf seinen Hals um seinen Puls zu messen. Ein schwacher Puls war noch zu spüren und ich atmete erleichtert auf.
Sein Atem war ziemlich flach und er zitterte etwas.
Ich tastete nach meinem Handy und wählte schnell die Nummer vom Notruf.
Dann spürte ich einen festen Griff an meinem Arm und schreckte auf, ich blickte zu Tristan. Er sah mich mit glasigen Augen an und klammerte sich an meinen Unterarm.
"Kein Krankenwagen.", presste er heraus und atmete etwas schwer.
Ich ließ langsam meine Hand sinken und zog meine Augenbrauen zusammen.
"Aber.. du brauchst einen Arzt." Besser noch einen Entzug.
Tristan schüttelte nur den Kopf und zog sich langsam an mir hoch. Er lehnte seinen Kopf an meine Schulter und hatte extrem zittrige Hände. Seine Haare waren noch nass weil er anscheinend vor seinem Schuss noch duschen war.
Nachdenklich schaute ich zu ihm herunter und atmete tief durch.
"Okay.", flüsterte ich.
Dann sperrte ich mein Handy wieder und legte es weg.
"Hast du Schmerzen?", fragte ich ihn und presste meine Lippen zusammen. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund gefiel mir die Vorstellung das er Schmerzen hat ganz und garnicht.
"Nein.", murmelte er. Ich nickte und half ihm dann ein wenig umständlich hoch.
Irgendwie schaffte ich es ihn in mein Schlafzimmer zu bringen. Die Couch war ein wenig zu klein um sich richtig drauf auszustrecken. Wenn es ihm bis heute Abend nicht besser ging musste ich dann nunmal auf der Couch schlafen.
Ich deckte ihn zu weil er immernoch so zitterte und überlegte wie ich ihm helfen konnte. "Willst du etwas trinken?", fragte ich.
Tristan gab nur ein verneinendes Geräusch von sich und drehte mir den Rücken zu.
Zögernd streckte ich meine Hand aus und legte sie auf seinen Rücken.
Ich merkte zwar wie er sich sofort ein wenig anspannte aber lies meine Hand trotzdem dort wo sie war.
"Du musst einen Entzug machen.", sagte ich.
"Ich weiß.", antwortete er.
Dann schwieg er eine Weile.
"Aber ich will nicht."

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