N E U N Z E H N

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Eine Weile sah sie mich schweigend an, ich nickte leise. "Willst du.. ihn sehen?"
Sie nickte leicht. "Das letzte Mal als ich ihn gesehen hab war er irgendwie halb tot."
Leise schluckte ich. "Ihm geht's ganz gut. Er freut sich sicher dich zu sehen."
Sie zuckt mit ihren Schultern und steht auf, was ich dann auch tue.
Wir liefen in Richtung meiner Wohnung.
"Danke, dass du ihm hilfst.", murmelt sie dann. "Er hasst es eigentlich Schwäche zu zeigen und Mitleid zu bekommen. Wundert mich das er überhaupt bei dir bleibt."
Ich seufzte leise. " 'Musste fast betteln." Sie lächelt leicht.

Als ich dann kurze Zeit später meine Haustür aufschließe und sie hinter Mia schloss, lag Tristan auf der Couch und schaute wie eigentlich immer fernsehen.
Mia musterte ihn kurz und atmet dann toef durch. "Tristan."
Anscheinend erkanntd er ihre Stimme, denn er setzte sich sofort auf und blickte sie mit großen Augen an.
Seine Locken hingen ihm etwas ins Gesicht, ich musste leicht lächeln.
Er stand auf und ging auf sie zu. Mia fiel ihm direkt um den Hals und kniff ihre Augen zusammen. "Du hast dich wieder so lange nicht gemeldet.", flüsterte sie.
Langsam lehnte ich mich an meine Haustür und beobachtete die beiden.
Zögernd schloss Tristan seine Arme um seine kleine Schwester und blickte über ihre Schulter kurz zu mir.
"Ich hatte gehofft du kommst zu Mom's Beerdigung."
Er schüttelte leicht den Kopf. "Dad hätte mich sofort weg geschickt."
Ich beschloss das mich das hier nichts anging und ging in mein Schlafzimmer. Dort zog ich mich um und dachte ein wenig über Tristan nach.
Ich fragte mich ob er mir vertraute. Anscheinend nicht, weil sonst hätte er mir doch von seiner Geschichte erzählt.
Vielleicht hätte er das auch wenn wir uns noch vertrauten geworden wären.
Nachdem ich mir meine Jogginghose und ein Top angezogen hatte, ließ ich mich auf mein Bett sinken.

Am liebsten würde ich ihm helfen von den Drogen weg zu kommen und mit seiner Schwester zusammen von seinem Vater unabhängig zu werden. Ich wollte ihm helfen seine schlimme Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Aber das ging nicht. Insgeheim mochte er mich wahrscheinlich garnicht.
Ich musste daran denken was er zu mir gesagt hatte.
Er meinte ich bin hübscher als Lisa. Aber das hat doch überhaupt nichts zu bedeuten, oder?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als Tristan die Tür öffnete und mich nervös ansah. Etwas erschrocken sah ich zu ihm auf und stellte mich langsam hin.
"Sie hat dir alles erzählt, nicht wahr?"
Stumm nicke ich und gehe dann zu ihm. "Warum hast du nicht's erzählt? Warum hast du mich angelogen?"
Er sah langsam auf den Boden. "Ich wollte nicht als Opfer gesehen werden, okay? Reicht doch schon das ich ein scheiß Junkie bin und so. Ich hatte einfach keine Lust auf diese mitleidigen Blicke. Meine Schwester tut das schon und das geht mir schon so abartig auf den Sack. Sie hat Mitleid mit mir obwohl sie eigentlich noch mehr am Arsch ist wie ich."
Ich schluckte und blickte ihn nachdenklich an. "Ich hab kein Mitleid mit dir."
Lüge.
Lüge.
Lüge.
Er hob seinen Blick wieder und nickt. Dann verlässt er mein Zimmer wieder.

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