Kapitel 4

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• E V A N • 

"Die Turteltäubchen wollen also für sich sein. Na dann, du weißt ja, wo du mich findest, Kleine", ruft Aaron meinen Freunden, insbesondere Piper, hinterher, als die beiden das Haus ansteuern. "Er scheint keiner zu sein, der es dir so richtig besor ..."

"Kümmere dich lieber um deine Süße neben dir. Sie sieht aus, als könnte sie nicht mal zwischen einer Gabel und einem Löffel unterscheiden", hören wir die Blondine zischen, bevor sie sich ganz von uns abwendet.

Sara schnappt beleidigt nach Luft und sucht sofort Beistand bei Mila, die feindselig in Richtung Haus schaut. Ich kann mir wiederum nicht verkneifen zu lachen.

Was habe ich auch anderes erwartet? Dass wir ernsthaft einen schönen Abend gemeinsam verbringen könnten? Das ist unmöglich, solange sich Piper und Aaron immer wieder aufs Neue anzicken. Er weiß genau, dass sie auf sein schwachsinniges Geschwätz eingeht und es nicht einfach ignorieren kann.

Als ich mich beruhigt habe, weicht die Belustigung der Verärgerung gegenüber dem Kerl, der sich aber keineswegs daran stört. Stattdessen legt er seinen Arm um Sara. "Was denn?"

"Ist es denn so schwer, die beiden in Ruhe zu lassen? Ernsthaft, Aaron, was bist du bloß für ein Idiot."

"Komm schon, Evan. Diesen Freak muss man doch hochnehmen. Und es war doch auch echt witzig", entgegnet er breit grinsend.

"Hörst du hier irgendwen lachen?", mischt sich jetzt auch Chris ein, der sich bisher eher rausgehalten hat.

Er schien die ganze Zeit über eher in Gedanken zu sein, hat sich meist im Hintergrund aufgehalten und die anderen beobachtet. Ich bin umso froher darüber, dass er sich jetzt auf meine Seite schlägt und mir damit den Rücken stärkt.

"Was ist dein Problem, Kumpel?", fragt Nathan verwundert. An seinen glasigen Augen sieht man ihm an, dass er schon so einiges intus hat. Kein Wunder, immerhin hat er Unmengen an Alkohol mitgebracht und sich daran auch vergnügt bedient.

"Ich bin genervt, Alter. Wenn ihr euch so kindisch verhalten wollt, könnt ihr euch auch gern wieder verpissen. Ich wollte ein entspanntes Wochenende haben."

"Wir ..."

"Eure Taschen sind bestimmt noch nicht ausgepackt, oder?" Die Jungs pressen beide die Lippen aufeinander, wissen wohl nichts mehr darauf zu erwidern. Chris scheint auch kein Widerwort zu erwarten. Er klopft mir auf die Schulter. "Ich gehe mal nachschauen, ob die beiden im Haus klarkommen", meint er zu meiner Überraschung und geht dann an mir vorbei.

Wir sehen nun ihm hinterher, wie er in dieselbe Richtung wie Matt und Pip läuft.

Sara wirft augenverdrehend ihre Haare nach hinten. "Was ist denn mit dem los?"

"Männer haben halt auch manchmal ihre Tage. Aber glaub mir, spätestens nach heute Nacht wird er wieder gut gelaunt sein", verspricht ihre Freundin schmunzelnd und greift dann nach ihrem Bier.

"Vergiss dabei aber bitte nicht, dass wir euch hören könnten", wirft Aaron ein und schaut dann seinen Freund hilfesuchend an.

Dieser nickt bestimmend. "Genau, ich will kein Trauma durch euch erleben."

"Haltet die Klappe."

Noch immer verstehe ich nicht ganz, warum die Mädels mitgefahren sind. Wahrscheinlich sollen die die Jungs bespaßen, aber mich persönlich nerven sie nur. Als wäre es nicht ohnehin schon angespannt, könnten die beiden zusätzlich dafür sorgen, dass es Stress gibt.

Ich halte Nathan die Grillzange hin und wende mich von der Gruppe ab, um nachzuschauen, wer mir geschrieben hat. 

Seufzend muss ich feststellen, dass es meine Mutter ist, die mir nur wieder von einen ihrer Diskussionen mit Dad berichten will. Nicht einmal wenn ich wegfahre, habe ich meine Ruhe vor den beiden.

Someone like You [boyxboy] | ✔Where stories live. Discover now