Kapitel 16

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• E V A N •

Ich reihe mich in der Schlange der Essensausgabe ein und lehne mich zur Seite, um zu sehen, wie viele vor mir stehen.

Während Matthew an unserem Stammtisch auf mich wartet, kaufe ich uns etwas zu essen. Ich bin gerade dabei zu überlegen, was ich uns holen soll, als ich mein vibrierendes Smartphone in der Hosentasche spüre.

Lächelnd stelle ich fest, dass Wes mir geschrieben hat.

Wes [12:21 Uhr]: Mir ist aufgefallen, dass ich dich heute noch gar nicht gefragt habe ...

Wes [12:21 Uhr]: Vermisst du mich?

Schnell tippe ich eine Antwort.

Evan [12:21 Uhr]: Sollte ich?

Wes [12:22 Uhr]: Ey, was bist du so frech?

Evan [12:22 Uhr]: Schon gut. Ich vermisse dich so sehr, dass ich es nicht abwarten kann, morgen Abend bei dir vorbeizukommen

Wes [12:23 Uhr]: Naww, sowas lese ich doch gern

Hinter mir räuspert sich jemand. "Wärst du so nett, weiterzugehen?", pampt mich jemand an und deutet nach vorne.

Ich murmle eine Entschuldigung und füge mich wieder in die Reihe ein. Die Küchenfrau sieht mich erwartungsvoll an, bis ich mich für etwas entschieden habe. Während sie das Mittagessen nach meinen Wünschen zusammenstellt, verstaue ich mein Handy wieder in meine Hosentasche. 

Mit einem gut gefüllten Tablett gehe ich zu Matt, der starr in eine Richtung schaut. Er sieht nicht wirklich gut aus. 

"Matt, ich habe dir einen Kakao mitgebracht", sage ich, als ich mich an den Tisch setze und schiebe ihm das heiße Gebräu zu.

"Bin ich acht oder was?", brummt er, nimmt ihn aber an sich, was mich belustigt die Achseln hochziehen lässt.

"Soll ich ihn trinken?" 

"Nein, das ist meiner", ruft er beleidigt aus.

Ich schiebe das Tablett zwischen uns, schnappe mir aber einen der Hamburger. Dabei fällt mir auf, dass Matt relativ auffällig blass aussieht. "Warum bist du auf einmal so blass?"

Er wirkt total entgeistert. "Du glaubst nicht, wen ich gerade zusammen gesehen habe."

"Du machst mir gerade etwas Angst, Matty."

Mein bester Freund dreht sich zum Hof um und scheint dort irgendwas zu suchen. Ich halte ebenfalls Ausschau, entdecke aber nichts auffälliges. Als ich mich aber in der Cafeteria umsehe, rutscht mir das Herz in die Hose. "D-das kann doch nicht wahr sein", murmle ich, als ich Piper sehe. Aber sie ist nicht allein.

Piper kommt mit Aaron und Nathan in die Cafeteria. Ihre Hand ist mit der des blonden Jungen verschränkt. Sie setzen sich an einen Tisch in der Ecke und tuscheln. 

"Was zur Hölle geht denn da ab?"

Matthew scheint auch geschockt davon zu sein. "Ich habe keine Ahnung. Wann ist das denn bitte passiert?"

Spätestens jetzt muss uns bewusst werden, dass sie nicht mehr die Person ist, die wir kennen. Sie hat wohl eine totale Veränderung durchgemacht und fühlt sich auf einmal denen zugetan, die sie zuvor verabscheut hat.

Seufzend widme ich mich wieder meinem Burger zu. "Lass sie, Matt. Es würde nichts bringen, mit ihr zu reden, und auf Stress habe ich auch kein Bock."

Doch er kann seinen Blick nicht von ihnen lösen. Ich sehe ihm an, wie sehr ihn die ganze Situation mit ihr mitnimmt. Dass er leidet, kann ich nicht mit ansehen.

Someone like You [boyxboy] | ✔Where stories live. Discover now