5.

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Anns Sicht

Nachdem ich gesehen hatte wie geschockt Tom über meinen körperlichen Zustand war konnte ich nicht anders und musste weinend rauslaufen. Danach war ich sofort ins Bett gegangen.

Heute Nacht hatte ich wirklich sehr schlecht geschlafen. Nun war ich schon 1std vor meinem Wecker wach. Nervosität? Ich glaube kaum. Wahrscheinlich einfach die neue Lebenssituation.

*Biep Biep Biep* riss mich mein Wecker aus den Gedanken. Ich stand auf und ging Richtung Kleiderschrank. Er war echt riesig. Meine Klamotten besetzten vielleicht gerade mal 1/4 von ihm. Draußen hörte ich es schon rumpeln.

Wahrscheinlich waren gerade meine Cousins aufgestanden. Ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst Tom gegenüber zu treten. Ich wüsste nicht was er nach gestern sagen würde.

Als ich gerade aus meiner Zimmertür getreten war hörte ich wie die Badezimmertür zu gehauen wurde. Kurz darauf kam ein verschlafener Tom aus dem Zimmer der sich am Kopf kratzte.

"Morgen", nuschelte er.

"Morgen", gab ich etwas schüchtern zurück.

Da es anscheinend noch etwas dauern konnte im Bad verschwanden Tom und ich gleichzeitig in unseren Zimmern. Ich zog mich schnell um und stellte mich dann wartend neben die Badezimmertür.

Was war Noah? Ein Mädchen? Solange hatte ich nicht einmal damals gebraucht. Er war bestimmt schon eine halbe Stunde im Bad. Plötzlich kam Tom auf das Bad zu. Nicht mehr verschlafen sondern hellwach. Er stellte sich auf die andere Seite der Tür sodass er mich anschauen konnte.

"Der verarscht dich nur", sagte er nach einer langen Zeit des Schweigens.

"Was?", fragte ich verdutzt.

"Der verarscht dich. Oder hörst du etwa Wasser laufen oder etwas in der Art? Das macht er immer bei Personen die er nicht sonderlich gerne mag.", erklärte er.

"Oh", sagte ich.

Plötzlich legte er seine Hand auf die Türklinke und wollte sie gerade runter drücken.

"Warte! Du kannst doch da jetzt nicht einfach so rein gehen!", sagte ich geschockt.

"Hast du mir die letzten 5 Minuten eigentlich zugehört? Und was ich alles kann das glaubst du gar nicht", sagte er und grinste mich dreckig an. Dann war er auch schon ins Bad gegangen.

"Noah was soll der scheiß?! Wir müssen in die Schule du Penner! Willst du das jetzt jeden morgen so machen?", hörte ich Toms wütende Stimme.

"Ja tut mir leid", antwortete Noah und kam aus dem Bad. Er warf mir noch einen bösen Blick zu bevor er die Treppe nach unten lief und irgendwen begrüßte. Was hatte ich ihm nur getan das er mich so hasste?

"Komm rein Prinzessin", kam Toms Stimme aus dem Bad.

"Ist das dein ernst?", fragte ich ihn verunsichert.

"Klar! Wir sind beide spät dran und außerdem hab ich kein Problem mit dir so wie Noah. Was der schon wieder für Probleme hat. Wir hatten gesagt er solle sich zusammenreißen."

"Na gut.", entgegnete ich und schloss die Tür hinter mir.

Dann begannen wir uns die Zähne zu putzen. Beide nebeneinander vor dem Spiegel.

"Das mit gestern...", nuschelte er mit der Zahnbürste im Mund. "... das tut mir leid."

"Ist schon in Ordnung.", sagte ich und sah auf den Boden.

"Ich mein du siehst ja nicht jeden Tag so "etwas" wie mich", setzte ich hinzu.

"Da hast du wohl recht. War wohl einfach der schock", sagte er wieder fröhlich.

Ich verstand mich echt gut mit ihm. Nachdem wir unsere Zähne mit vielen albereien fertig geputzt hatten, kämmte ich meine Haare und Tom stylte seine. Bis ich plötzlich etwas nasses  in meinem Gesicht spürte. Hatte Tom mich grade ernsthaft nass gemacht?

Ich sah die Bestätigung als er mich angrinste. Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte das Wasser in seine Richtung. Er sprang erschrocken zur Seite und sah mich dann mit einem gespielt bösem Blick an. Dann drehte er den Duschkopf auf und drehte ihn in meine Richtung. Wir lieferten uns eine Wasserschlacht bis ich nach 5 Minuten das Bad schreiend verließ. Als ich im Flur merkte das Tom mir nicht folgte blieb ich erleichtert stehen. Doch auf einmal merkte ich wie mir etwas eiskaltes den Rücken runterlief. Tom lachte laut und hielt eine Gießkanne mit arschkaltem Wasser über meinen Kopf.

"Tom!!!!", kreischte ich und rannte weg.

Er lachte sich nur kaputt.

Als ich die Treppe runtergerannt war, rang ich erstmal meine Haare aus. Ich sah ins Esszimmer und schaute in das erschrockene aber auch grinsende Gesicht von Nick.

Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn und sagte:

"Oh man das hatte ich total vergessen!"

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