21.

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Anns Sicht

Ich lief nun schon 4 Tage neben der Autobahn her. Dummerweise war mir in diesen vier Tagen klar geworden was ich wirklich für Nick empfand und das war definitiv mehr als Freundschaft. Doch ich musste jetzt mit meiner Familie abschließen und wo geht das besser als in meinem Elternhaus. Ich lief schon Tage bis ich nun endlich das Schild sah das den Ort ausschrieb wo ich mit meinen Eltern gelebt hatte. Ich hoffe Glenda, Mike, Jen, Lucas, Noah, Tom und Nick hatten meinen Brief bekommen und machten sich nicht allzu viele Sorgen. Ich fühlte seit der Nacht in der ich weg gelaufen war nichts mehr. Als wären all meine Gefühle abgeschaltet worden. Mein Trink-, und Essensvorrat in meiner Tasche ging langsam zu Ende und mein Handyakku hatte auch schon nach dem ersten Tag versagt. Dort hatten mich Tom und co. tausend mal angerufen doch ich wehrte immer ab.

Als ich nach einem weiteren halben Tag endlich vor meinem Elternhaus stand, lief ich darauf zu. Als ich an der Haustür rüttelte war diese verschlossen. Ich lief zu unserem Schlüsselversteck wo doch tätsächlich ein Schlüssel lag. Mit ein wenig Freude lief ich zur Haustür zurück um die Tür aufzuschließen. Der Schlüssel passte jedoch nicht weshalb ich schmunzelte. Doch da kam mir der Gedanke das das bestimmt der Schlüssel zur Tür im Garten war. Den Haustürschlüssel hatten wir nie rausgelegt. Ich stellte meine Tasche vor der Tür ab und lief um das Haus in den Garten. Der Garten war schon unnatürlich lang. Er schrie beinahe danach gemäht zu werden. Als ich dann vor der Tür stand und der Schlüssel passte, schienen die Gefühle wieder wie angeknipst denn ich bekam auf einmal einen Nervenzusammenbruch und sank weinend auf der Terasse zusammen.

Nicks Sicht

Seit drei Stunden fahre ich nun schon und habe Ann noch nicht entdeckt. Wie denn auch? Sie wird wohl nicht mitten auf der Autobahn rumspazieren, meckerte meine innere Stimme doch ich ignorierte sie nur. Plötzlich bekam ich eine Nachricht.

>Dein Brief ist nicht so angekommen wie erhofft. Deine Mutter macht sich jetzt auch noch die totalen Vorwürfe und heult mit meiner um die Wette. Unsere Väter sind auch schon am tränen vergießen. Noah und ich haben ihnen nicht gesagt das wir Kontakt haben sonst würdest du wohl jetzt gerade bombadiert werden mit Nachrichten. Wie läufts mit der Suche? Schon was passiert?<, schrieb Tom.

>Noch nichts... Wo muss ich lang?<, ich schickte ihm ein Bild von meinem jetztigen Standort denn er lotste mich zu Anns altem Zuhause. Dort war unser erster anhaltspunkt. Wir denken zwar nicht das wir sie dort finden aber irgendwo muss man ja anfangen.

Nach einer weiteren zwei stündigen Autofahrt kam ich vor einem Familienhaus an welches freundlich aussah. Auf dem Briefkasten an der Straße stand Anns Nachname darauf. Also war ich wohl richtig. Langsam fuhr ich die Einfahrt hoch und stieg dann aus dem Auto aus. Ich ging auf die Tür zu. Als ich gerade klingeln wollte, fiel mir etwas neben der Tür auf. Anns Tasche! Sie musste hier gewesen sein! Langsam sah ich mich um und sah das ein kleines Gartentor zwischen der Wand der Garage und der des Hauses angebracht war. Das Tor öffnete sich mit einem kleinen Quietschen.

Als ich auf dem Rasen stand hörte ich ein leises schluchzen.

"Ann?", fragte ich vorsichtig.

Wieder kam ein schluchzen. Ich folgte ihm. Und dann sah ich sie endlich. Zusammengekauert und weinend auf dem Boden.

Anns Sicht

"Oh mein Gott Ann!", rief eine mir bekannte Stimme und ich sah auf. Ich sah Nick der auf mich zugelaufen kam. Nick hatte mich gesucht und gefunden! Er kniete vor mir nieder und drückte mich an sich. Ich drückte mich zusätzlich auch gegen ihn da ich ihn so sehr vermisst hatte. Ich weinte zwar immernoch aber nun waren auch Freudentränen und den Trauertränen. Als wir uns kurz lösten sah er mir kurz in die Augen um mich dann nochmal in ein feste Umarmung zu ziehen.

"Was machst du denn für Sachen?", fragte er.

Ich zuckte nur mit den Schultern.

"Ich brauche dich doch!", sagte er voraufhin ich stutzte. Wir verharrten wieder eine weile so bis sein Handy klingelte. Doch er ging nicht ran.

"Geh ruhig ran", sagte ich nachdem ich mir sicher war das meine Stimme nicht brach. Er schüttelte aber nur den Kopf. Er nahm mein Gesicht in seine wundervollen Hände und sah mir in die Augen.

"Mach sowas nie wieder! Und sag sowas auch nie wieder!", ermahnte er mich. Ich nickte nur. Er fing an zu lächeln. Kurz darauf vibrierte sein Handy. Er laß was er bekommen hatte tippte kurz etwas und sagte dann: "Sie fahren jetzt nach Hause."

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