20.

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Nicks Sicht

Also ich würde mal sagen der Abend gestern ist total aus dem Ruder gelaufen. Zuerst kam Noah mit einer dummen Bemerkung und Ann findet mich jetzt auch scheiße. Ich sollte mich echt bei ihr entschuldigen. Noah hat gestern Abend noch eine Standpauke von seinen Eltern, seinem Bruder und meinen Eltern (Ich hab kein Plan warum die sich da einmischen. Vielleicht haben sie Ann ja jetzt schon in ihr Herz geschlossen. War bei mir ja auch so)

Ich schlug meine Bettdecke zurück und stand auf. Dabei warf ich ein Blick auf Anns Bett das schon gemacht war. Warscheinlich sitzt sie wieder unten beim See. Sie ist so verschlossen seit wir hier sind. Seltsam. Ich zog mir etwas an und ging dann raus in den Flur. Es war alles still. Lag vielleicht auch daran das es gerade mal 08:00 Uhr war und wir alle gestern noch etwas länger wach waren. Außer Ann natürlich. Ich lief durch das Wohnzimmer doch da war niemand also machte ich die große Glastür auf, und ging runter zum See. Als ich dort ankam war jedoch niemand da. Keine Menschensseele war zu sehen. Schmunzelnd ging ich wieder ins Haus und suchte dort nach Ann. Doch sie war nicht da. In keinem Bad, nicht im Wohn-, Esszimmer und Küche und bei unseren Eltern würde ich nicht schauen. Die Frage Warum beantwortet sich glaube ich von selber. Ich ging in die Küche und schenkte mir ein Glas Wasser ein. Ich lehnte mich an die Theke und überlegte wo Ann sein könnte. Auf einmal fiel mein Blick auf einen weißen vollgeschriebenen Zettel der auf der Kochinsel lag. Mein Gott bin ich dumm. Ich Hirni renn auch noch 20 Mal dran vorbei. Über meine eigene Dummheit grinsend schnappte ich mir den Zettel. Eindeutig Anns Handschrift. Doch während ich den Zettel las, verfinsterte sich meine Miene.

Es tut mir leid das ihr das jetzt so erfahren müsst aber ich wollte es euch nicht sagen. So würde der Abschied der ohnehin schon schwierig ist nur noch schwerer werden. Ich brauche Abstand und muss lernen auf eigenen Beinen zu stehen. Ich möchte euch nicht mehr im Weg herum stehen und euer Familienleben nicht behindern. Ich muss alleine damit klarkommen was ich getan habe, und kann das nur wenn ich alleine bin. Ich weiß nicht wie lange es sein wird, doch so viel steht fest, ich möchte euch nicht unnötig belast und meine Sorgen zu euren machen. Ich danke euch für alles was ihr für mich getan habt, doch ich muss mein Leben ab jetzt selber in die Hand nehmen. Vielen Dank für alles und bleibt gesund und so fröhlich wie ihr es sonst auch immer wart. In liebe Ann.

Während ich die Zeilen nochmal durchlas brach die komplette Panik in mir aus. Wo ist sie hin? Wie geht es ihr? Wird sie je wiederkommen? Da ich nicht wusste was ich tun sollte tat ich etwas was ich innerhalb von ein wenig Sekunden bereuen würde.

Mit dem Brief in der Hand lief ich panisch auf das Schlafzimmer meiner Eltern zu. Dort riss ich die Tür auf.

"MUM -", weiter kam ich nicht denn mir blieben die Worte im Hals stecken. Meine Eltern sahen mich geschockt an.

"Ähm tut mir leid ich wollte nicht-", und schon war ich wieder raus gegangen, hatte die Tür geschlossen und lehnte an die Wand gegenüber. Ich hatte gerade das gesehen was ein Kind nicht bei seinen Eltern sehen sollte. Ihr wisst was ich meine. Nein? Dann denk darüber nach was du bei deinen Eltern niemals sehen möchtest. Dann weißt du was ich meine. Oh Gott ich glaub ich hab jetzt psychische Störungen oder so. Nach ein paar Minuten kam meine Mutter aus dem Zimmer im Bademantel und mein Vater stand im Türrahmen. Oh Gott ich kann diesen Menschen nicht mehr in die Augen sehen.

"Tut mir leid das du das sehen musstest mein Schatz", sagte meine Mutter und streichelte mir beruhigend über den Kopf. Dazu musste sie sich ziemlich Strecken da ich 1 1/2 Köpfe größer als sie war. Sie war sogar kleiner als Ann und sie war schon 1 Kopf kleiner als ich. Jetzt kam mir aber wieder der Ernst der Situation in den Sinn.

"Was ist denn los? Du schaust so Ernst", holte mich meine Mutter auf den Boden der Tatsachen wieder zurück. Ich streckte ihr den Zettel hin und sie und mein Vater lasen ihn sofort. Auch sie lasen ihn zwei mal. In den Augen meiner Mutter war nun pure Sorge.

"Weck Glenda und Mike! Schnell. Wir ziehen uns um", befahl sie mir. War das ihr Ernst? Ich sollte die ganze Drecksarbeit machen. War klar.

Ich ging so wie bei meinen Eltern ohne Vorwarnung ins Zimmer was wieder ein böser Fehler war denn bei ihnen lief das gleiche wie bei meinen Eltern.

"Oh gott entschuldigt ich wollte nicht-", fing ich wieder an und verschwand dann wieder. Was war denn nur los heute?! Nur dauerte es bei ihnen nicht so lange bis sie reagierten. Sie kamen auch jeweils im Bademantel raus.

"Was ist denn los?", fragten sie leicht säuerlich. Ach wisst ihr? Ich bin nur so aus spaß in eure Liebesstunde reingeplatzt. Tut mir leid das ich nicht weiß wann ihr euch eure Liebe gegenseitig zeigt.

"Nick? Was ist denn los jetzt?", riss mich Mike aus meinen Gedanken. Ich hielt ihnen den Zettel hin und sie lasen ihn hastig durch. In ihren Gesichtern spiegelte sich der Schock wieder. Meine Mutter und mein Vater kamen in dem Moment aus dem Zimmer und nickten mir zu.

*4 Tage später*

Hier ist eine Elends Stimmung. Glenda macht sich die ganze Zeit Vorwürfe und weint sich die Seele aus dem Leib. Seit 4 Tagen warten wir darauf das Ann zurück kommt doch ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Alle machten sich Sorgen und waren unruhig. Mittlerweile war es schon wieder 22:00 Uhr deshalb ging ich ins Bett. Ich müsste unbedingt etwas unternehmen. Und ich wusste auch schon was. Tom und Noah wussten über mein Vorhaben bescheid. In der Nacht als alle schliefen bis auf uns drei Jungs schrieb ich an einen Zettel zu schreiben so wie Ann. Jetzt wo sie weg war fiel mir auf das ich sie als mehr als nur eine Freundin sehe. Und ich möchte auch mehr von ihr. Auf jeden Fall halfen mir Noah und Tom.

Hey Mom und Dad, ich habe beschlossen Ann jetzt suchen zu gehen da ich es hier nicht mehr aushalte und mir die Decke sonst auf den Kopf fällt. Ich werde mich melden wenn es etwas gibt. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht böse. Ich liebe euch, Nick.

Daraufhin kletterte ich oben aus dem Fenster, da sie vorne alles belagerten, nahm eine Tasche mit Essen und Trinken mit und den Autoschlüssel.

"Ich meld mich morgen früh bei dir wenn der Zettel angekommen ist", sagte Tom mir noch hinterher bevor ich vom Dach sprang und zum Auto lief. Im Auto angekommen fuhr ich schleunigst los. Ich musste sie finden. Jetzt wo mir klar geworden war was ich eigentlich für sie Empfand.

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