8.

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Anns Sicht

Nachdem Tom und ich das Haus betreten hatten ging ich sofort nach oben. Ich wollte jetzt keinen sehen und hatte auch keinen Hunger. Als ich kurz ins Esszimmer sah, sah ich wie Noah, Glenda und Mike Tom fragend anschauten. Dann war ich auch schon im Zimmer.

Nach einer Stunde hatte ich mich wieder beruhigt und ging nach unten um mir etwas zu essen zu holen. Glenda und Mike saßen immernoch am Esstisch.

"Essen steht in der Küche. Wir haben dir was über gelassen", sagte Mike mit warmer Stimme. Ich lächelte ihn zum Dank an. Ich ging in die Küche und machte mir einen Teller warm. Dann setzte ich mich zu ihnen.

"Freitag sind 2 Wochen Ferien. Da fahren wir dann mit unseren Nachbarn in ein Strandhaus. Ihren Sohn Nick kennst du glaube ich schon", sagte Glenda.

Ich nickte nur und brachte dann meinen leeren Teller in die Küche und räumte ihn in die Spülmaschine. Dann ging ich wieder nach oben.

Mir war echt langweilig.

Nach fünf Minuten ging ich dann an Toms Tür und klopfte vorsichtig.

Ein gepresstes "ja?" konnte man drinnen hören. Ich ging rein und sah Noah und Tom vor dem Fernseher sitzen und ein Videospiel spielen.

"Oh hey Ann. Setz dich zu uns", sagte Tom freundlich.

Ich setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und sah ihnen zu. Nach fünf Minuten sagte Noah dann plötzlich:

"Wollen wir mal spielen? Ich bin jetzt bestimmt schon besser als du."

Tom drückte mir sofort seinen Controler in die Hand.

"Täusch dich nicht. Sie hat uns früher schon immer vernichtet und da waren wir zu zweit", lachte Tom.

Und da ging das Spiel auch schon los. Zuerst war Noah wirklich besser als ich doch dann fielen mir meine alten Taktiken wieder ein und ich gewann das Spiel doch noch.

"Ich habs dir doch gesagt", pfiff Tom lachend. Dann klingelte es an der Tür und Noah rannte runter und begrüßte irgendwen.

"Warum warstn vorher so fertig?", fragte Tom vorsichtig.

"Die Lehrerin wollte wissen warum ich das letzte halbe Jahr nicht in der Schule war und als ich gesagt hatte dass ich im Krankenhaus war wollte sie den genauen Grund wissen und hatte mir dann nicht geglaubt", erzählte ich.

Tom sah sauer auf den Boden.

"So eine dumme...", weiter kam er nicht denn in dem Moment trat Nick ins Zimmer gefolgt von einem lachenden Noah. Tom stand auf und machte wieder sein Begrüßungsritual mit Nick. Dann ließ Nick sich hinter mir aufs Bett fallen. Ich drehte mich zu ihm um und umarmte ihn während die anderen beiden wieder anfingen zu spielen. Er schien zuerst überrumpelt drückte mich dann aber auch. Immer wenn ich ihn umarmte kribbelte es in meinem Körper.

"Hast du heute schon jemand netten kennengelernt?", fragte Nick und Tom sah mich neugierig an.

"Ne... nur seltsame Leute in meiner Klasse. Aber es waren heute ein paar krank vielleicht ist ja morgen wer nettes dabei."

"Und was hast du heut noch vor? Du wirst ja wohl nicht bei uns drei Jungs im Zimmer mit rumhängen wollen. Wir können echt schlimm werden."

"Ich weiß schon dass ihr schlimm werden könnt", sagte ich und Nick konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. "Ich wollte heute eigentlich Farbe für mein Zimmer kaufen gehen aber ich will mich nicht bewegen."

"Das machen wir!", sagte Tom, sprang auf und zog Nick mit sich.

"Welche Farbe überhaupt?"

"Grau", antwortete ich.

"Grau?", fragten die beiden gleichzeitig.

"Ja grau", entgegnete ich selbstsicher.

"Oke. Hell oder dunkelgrau? Oder eher mittleres?", lachte Tom.

"Überrascht mich!", forderte ich und quetschte mich lächelnd an ihnen vorbei in mein Zimmer.

Ich schreckte hoch als etwas lautes in meinem Zimmer auf den Boden krachte. Ich war wohl eingeschlafen. Ich sah in die lachenden Gesichter von Nick und Tom die tatsächlich die Farbe gekauft hatten. Und nicht nur die Farbe hatten sie mitgebracht, sondern auch Pinsel, Klebeband und altes Papier.

"Gefällt sie dir?", fragte Tom.

"Ja! Sie ist echt schön", sagte ich immer noch geschockt. (Schön? Das ist stinknormales Grau aber egal...)

Sie wollten gerade mein Zimmer verlassen als ich sie aufhielt.

"Wartet!!"

"Ja?", fragten sie verwundert.

"Ich wollte fragen ob ihr vielleicht...", ich rieb mir verlegen den Nacken. "... mir helfen wollt?"

"Klar! Darauf hab ich die ganze Zeit gewartet! Endlich mal was zum tun", rief Tom und machte sich sofort über das Klebeband her um alles abzukleben. Nick lachte nur über Tom und schloss dann die Tür hinter sich.

Nach einer halben Stunde hetzerei von Tom war fast alles abgeklebt. Er wollte sich gerade an die Wand beim Bett machen als er inne hielt und das Bild mit mir und meinen Eltern vom Nachttisch nahm. Er sah es eine Weile lang an bis Nick dann fragte:

"Alles klar alter? Du starrst jetzt schon bestimmt 5 Minuten lang auf das Bild."

"Ich hab eine Idee", sagte Tom und lief Richtung Tür.

"Und die wäre?", fragte ich verunsichert.

"Überraschung!", grinste Tom.

"Ähm okei", lächelte ich. "Aber könnte ich das Bild bitte wieder haben?", setzte ich hinzu denn ich wollte nicht das es kaputt geht. Bei Tom weiß man nie so recht.

Nach zwei weiteren Stunden musste Nick dann nach Hause. Wir hatten schon angefangen zu pinseln. Tom musste noch etwas in seinem Zimmer machen deswegen brachte ich Nick zur Tür.

"Was war eigentlich los heute mittag?", fragte Nick vorsichtig als wir vor der Tür standen. Ich stöhnte.

"Gut dann nicht", sagte er traurig und wollte gerade zur Tür raus gehen als ich ihn festhielt.

"Warte!",sagte ich, nahm meine Jacke und ging mit ihm zur Tür raus.

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