✒ "Waffles and bandshirts"

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Jüdische Kanadier sind Teil der größeren jüdischen Diaspora und bilden die viertgrößte jüdische Gemeinde der Welt.

Oktober 1997

Die Krankenschwester betrat das Zimmer. In ihren Armen hielt Sie ein Baby. Es war mit einer blauen Decke umwickelt.

Die Mutter hatte Tränen in ihren Augen, als sie das Neugeborene annahm. Eine Träne verließ ihr Augenwinkel. Sie weinte. Aus Freude.

Sie blickte zu dem Vater. Er war genauso gerührt wie sie und blickte hinunter auf sein Kind. Er streckte seine Hand aus, um dessen Hand zu umhüllen. Es griff nach seinem Finger, woraufhin Mutter und Vater beglückt auflachten.

"Willkommen, Nick Wolfhard."

Lauren P.O.V.

Am nächsten Morgen, wurde ich von dem Geruch von frischen Waffeln geweckt. Ich rieb mir müde über meine Augen, zog mir ein großes T-Shirt über, das ich von meinem Vater geklaut hatte und ging in die Küche.

"Hey", begrüßte ich meine Freundin. Sie stellte gerade die mit Waffeln gefüllten Teller auf den Tisch. Ich setzte mich an diesen und füllte den frisch gepressten Orangensaft in das Glas. Ich nahm einen Schluck und beobachtete Tara, die dabei war, die Küche wieder zu verlassen.

"Ich geh mich kurz umziehen", informierte sie mich und zeigte auf ihre Unterhose, die mit Pizzastücken gemustert war. Ich nickte lachend und nahm mir eine Waffel.

Als ich gerade nach der 4. Waffel greifen wollte, betrat jemand den Raum.

"Du warst aber schnell", sagte ich, ohne aufzusehen. Als ich keine Antwort bekam, erhob ich meinen Blick und sah zur Tür.

Dort stand Finn. Er starrte mich mit großen Augen an und kratzte sich beschämt an seinem Hinterkopf.

Ich sah ihn mit einem geschockten Gesichtsausdruck an und hatte ganz vergessen, dass er hier war. Schnell versuchte ich das T-Shirt etwas runter zu ziehen, ohne das er es bemerkte.

"Umm, Hi", sagte er schüchtern und ich zog verwirrt meine Augenbrauen zusammen. "Hey", sagte ich und zeigte auf den Stuhl vor mir.

"Setz dich doch, Tara hat Waffeln gemacht", sagte ich. Er blickte mich zuerst fragend an, bewegte sich danach jedoch langsam auf den Tisch zu.

Er nahm sich eine Waffel und nahm vorsichtig einen Biss. Ich beobachtet ihn verwirrt. "Was ist los?", fragte ich ihn nach einer Weile und er verschluckte sich.

Nachdem er mehrer Male gehustete hatte, erhob er vorsichtig seinen Blick und sah mir in die Augen.

"Nichts. Nichts ist los", fing er an zu stottern. Ich musste lächeln, da er so süß war.

"Mir kommt es so vor, als hätte ich gestern eine ganz andere Seite von dir kennengelernt", sagte ich leicht lachend und er stimmte nervös mit ein.

"Lustig, nicht wahr?", sagte er lächelnd und ich nickte langsam mit meinem Kopf.

Bevor die Situation noch komischer werden konnte, betrat meine beste Freundin, die mit dem Geruch von Waffeln umhüllte Küche.

"Wer ist das?", fragte sie interessiert und zeigte auf Finn. Er räusperte sich kurz und ich sah sie warnend an. Es war ziemlich unhöflich, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnerte, jedoch zugleich auch lustig.

Ich verkniff mir ein Lachen und wollte ihn gerade vorstellen, doch er kam mir zuvor.

"Ich bin Mike", sagte Finn und ich blickte zu Tara, die ihn lächelnd ansah.

Meine Waffel fiel mir aus der Hand und ich wendete meinen Blick langsam zu ihm. Ich sah ihn geschockt und gleichzeitig verwundert an. Als er meinen Blick bemerkte, schien er nervös zu werden.

"Mike?", fragte ich und er öffnete erschrocken seinen Mund. Er schien zu überlegen. Dann begann er zu lachen. "Das war doch nur ein Spaß", redete er sich nervös aus und ich versuchte zu lachen. Doch ich schaffte es nicht. Es war nicht lustig.

"Ich meinte natürlich Richie, yo", sagte er und versuchte irgendwelche coolen Bewegungen zu machen. Er sah zu Tara, die anfing zu lachen und auch ich musste nun lachen.

"Finn! Lass den scheiß", sagte ich und hielt mir lachend den Bauch.

Es wurde still in der Küche und wir alle wendeten uns unseren Waffeln zu.

Nachdem die beiden genau zwei Waffeln zu sich genommen hatten, sagten sie, dass sie keinen Hunger mehr hatten. Ich war gerade dabei, meine siebte Waffel zu essen. Ich legte die halb angebissene Waffel auf den Teller. "Ich auch nicht", stimmte ich den beiden zu und verließ die Küche.

Ich spürte Finn's Blick auf mir, weshalb ich versuchte, das T-Shirt weiter runter zu ziehen.

Ich betrat mein Zimmer und zog mir eine helle Jeans und ein rotes Bandshirt an. So verließ ich den Raum und erblickte Finn, der gerade das Wohnzimmer verließ. Ich hielt meine Jacke in meiner Hand und war gerade dabei, diese anzuziehen.

"Hey, Finn", begrüßte ich ihn und lächelte ihm zu. Er erwiderte mein Lächeln.

"Ich sollte jetzt wirklich gehen", sagte er und ich nickte verständlich. Doch bevor er sich bewegen konnte, zog ich ihn an der Hand in die Küche, um uns von Tara zu verabschieden.

Wir verließen die Wohnung und stiegen in den Aufzug. Er verhielt sich wirklich komisch. Doch er setzte trotzallem ein komisches Gefühl in mir aus, welches sich in meinem ganzen Körper ausbreitete, jedes mal wenn ich ihm in die Augen blickte.

Der Aufzug kam unten an und wir traten nach draußen. Die kühle Luft kam mir entgegen.

"Ich muss nach Hause, könntest du mich mitnehmen?", fragte ich ihn und sah ihn mit großen Augen an. Er verknotete seine Hände ineinander und spielte nervös mit seinen Fingern. Ging es ihm nicht gut?

Er sah sich kurz um und als er sein Auto erblickte, schloss er seine Augen und versank sein Gesicht in seinen Händen. Ich beobachtete ihn genau. Was war nur mit ihm los?

Er sah zu mir.

Er kam mir näher.

Er sah mir ernst in die Augen.

"Ich muss jetzt los, es tut mir Leid. Ich kann dich nicht fahren", sagte er und ich ließ mir meine Enttäuschung nicht ansehen. Ich nickte leicht und machte mich dann auf den Weg, zur nächsten Bushaltestelle.

Doch davor drehte ich mich ein letztes Mal zu ihm.

"Finn!", rief ich, doch er bemerkte mich nicht, da er mit dem Rücken zu mir gedreht war.

"Finn!", rief ich erneut und verwundert drehte er sich um.

Ich hob mein Handy in die Luft.

"Du hast meine Nummer noch gar nicht", sagte ich laut lachend und ging auf ihn zu. Auf seinem Gesicht machte sich ein Lächeln breit.

Er holte sein Handy hervor und öffnete es. Er überlegte kurz, ehe er ein paar Zahlen eingab. Das Passwort stimmte jedoch nicht. Dann gab er etwas anderes ein und schließlich wurde es angeschaltet.

Er hielt es mir entgegen. Ich tippte meine Nummer ein und speicherte mich unter 'Lauren' ein.

Ich lächelte ihm zu und näherte mich ihm. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange zu drücken. Danach entfernte ich mich von ihm und blickte in sein Gesicht. Ich bemerkte, dass er etwas Rot wurde und musste aufkichern.

Ich drehte mich erneut um und ging fort.

Dieser 18 Jährige Junge war ein Rätsel. Doch ich würde ihn noch lösen.

Shades ➳ Finn WolfhardWhere stories live. Discover now