✒ "He acts really weird"

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Geburt; der Vorgang, dass beim Menschen und bei Säugetieren das Kind/das Jungtier aus dem Körper der Mutter kommt.

Dezember, 2000

Es hatte lange gedauert. Genau 12 Stunden. Doch die lange Warterei, hatte ein Ende genommen.

Das unverheiratete Paar, war noch nie so glücklich gewesen. Die Mutter hatte ihr zweites Kind auf die Welt gebracht.

Der Vater hielt Nick in seinen Armen, und zeigte auf das Neugeborene.

"Schau mein Sohn! Das ist dein kleiner Bruder."

"Bruder", rief das Kind erfreut und zeigte auf die lächelnde Mutter, die das Baby in ihren Armen trug.

Diese Geburt, würde jedoch Tode mit sich bringen.

Und dies war niemandem bewusst.

Lauren P.O.V.

Der lange Weg, hatte mir den Atem geraubt und erschöpft kam ich schließlich zu Hause an. Ich schloss die Haustüre und lehnte mich dagegen. Es war mittlerweile dunkel geworden.

Ich lauschte nach Stimmen. Doch es kamen keine. Peter war vermutlich gegangen. Ich atmete erleichtert aus.

Schnell lief ich auf mein Zimmer. Als ich dort ankam, fing mein Handy an, zu klingeln. Ich holte es hervor und blickte darauf. Ich erkannte den Namen meines besten Freundes. Ich musste lächeln.

"Hey, Jack", begrüßte ich ihn.

"Hey. Ist es okay, wenn ich kurz vorbei komme?"

"Klar", antwortete ich und fuhr mir durch die Haare, während ich auf den Schrank zu lief.

"Okay, wir sehen uns"

"Ja, bye"

Ich lag auf und schmiss mein Handy auf mein Bett. Ich hole eine kurze Short und einen Pullover heraus und zog mich um. Ich holte mein Laptop heraus, um meine Serie weiter zu schauen.

Eine Weile später, öffnete sich meine Tür und ich sah, Jack eintreten. Ich verdrehte meine Augen. "Hast du schon einmal was von Anklopfen gehört? Ich hätte am Masturbieren sein können", sagte ich halb genervt und halb ironisch.

Er zuckte mit seinen Schultern. "Ich hätte dich dabei nicht gestört."

Ich lachte und schüttelte meinen Kopf. Unsere Gespräche waren manchmal echt lächerlich. Doch das waren eben wir. Wir hatten unsere eigene Art von Humor, die nicht jeder verstand.

Er gesellte sich zu mir aufs Bett. Er stützte seinen Kopf mit seiner Hand ab. So betrachtete er mich. "Was ist los?", fragte ich, ohne von meinem Laptop auf zu blicken.

"Hab Schluss gemacht."

Ich musste lachen. "Schon wieder?"

Er nickte.

"Was hat sie dieses Mal gemacht?", fragte ich desinteressiert. Ich war schon daran gewöhnt, dass er ständig die Beziehung mit seiner Freundin abbrach. Jedoch kroch er jedes Mal wieder zu ihr zurück. Und sie nahm ihn auch noch an, da man bei ihr keine Spur von Stolz finden konnte.

"Dieses Mal ist es das letzte Mal. Du hättest mich hören sollen, wie ich sie angeschrien habe. 'Ellie, es ist aus!'", erzählte er mir und lachte triumphierend. Ich versuchte, zu lachen, doch ich scheiterte.

"Lauren?", sprach er meinen Namen aus. "Hm?", fragte ich und sah kurz in seine braunen Augen, ehe ich mich wieder dem Bildschirm wendete.

"Was ist los?", fragte er und setzte sich schnell auf, um zu mir zu krabbeln. Als er schließlich neben mir ankam, legte er seinen Arm um mich und zog mich an ihn.

"Nichts", flüsterte ich.

"Nein. Du verbirgst was", stellte er fest.

Ich blickte ihm traurig in die Augen.

"Ich habe einen Jungen kennengelernt."

Schnell entfernte er sich von mir und sah mich mit großen Augen an. Dann begann er, glücklich zu lachen und erhob sich. Er fing an, auf der Matratze auf und ab zu springen und ich sah ihm leise lachend dabei zu.

"Lauren hat endlich einen Freund", schrie er laut und lachte lauter.

"Was? Nein! Er ist nicht mein Freund", erklärte ich ihm. "Noch nicht!", schrie er und ich musste lachen.

Plötzlich stoppte er und blickte auf mich runter. "Warte. Das ist alles? Das ist deine Sorge?"

Ich blickte ihn verwirrt an. "Was meinst du?"

Er setzte sich wieder hin und nahm meine Hände ihn seine Hand.

"Man kann dir aus deinem Gesicht ablesen, dass etwas nicht stimmt. Also, schieß los."

Ich seufzte. Ich entfernte meine Hände aus seiner und vergrub darin mein Gesicht.

"Er verwirrt mich", sagte ich nach einer Weile. "Ich verstehe ihn nicht."

Jack sah mich mit verzogenem Gesicht an. "Hä?"

Ich lächelte leicht. "Ich habe das Gefühl, dass er etwas vor mir versteckt. Ich erwarte nicht, dass er mir nach so einer kurzen Zeit, seine ganze Lebensgeschichte erzählt aber-"

Ich machte eine Pause. "Aber es interessiert mich eben."

Er nickte verständlich. Er sagte nichts, also fuhr ich fort.

"Er verhält sich komisch. Es ist so als-"

Ich blickte zu Decke, in der Hoffnung, dort die passenden Worte zu finden.

"Als wäre er jeden Moment eine ganz andere Person."

Jack kniff seine Augen zusammen. "Interessant." Er schien zu überlegen.

"Er ist wie ein Knoten. Und egal, was ich versuche. Ich kann es nicht lösen."

Er überlegte weiterhin. "Was überlegst du?", fragte ich. Jack war ein sehr schlauer Mensch und er hatte immer die verrücktesten Theorien. Jedoch ergaben seine Theorien immer Sinn. Also vertraute ihm ihm, in diesem Fall. Ich hoffte, er könnte mir helfen.

"Was meinst du mit andere Person?", fragte er mich. Ich schüttelte verwirrt meinen Kopf. "Ich meinte... Es ist wie, als wären mehrere Charaktere in einem Körper vereint."

Ich blickte ihn vorsichtig an. Machte das Sinn? Er antwortete nicht, wodurch ich panisch wurde. "Ich weiß, es klingt verrückt. Und ich kenne ihn erst seit 3 Tagen, also kann ich nicht über ihn urteilen. Vielleicht, ist es einfach seine Art-"

Er unterbrach mich. "Vielleicht stimmt es!", rief er. Seine Hand hielt er nachdenklich vor seinen Mund und seinen Zeigefinger, hatte er noch Vorne gestreckt, so als wäre ihm eine Idee gekommen.

"Was?" fragte ich verwirrt. "Das was du gesagt hast. 'Wie, als wären mehrere Charaktere in einem Körper vereint'", wiederholte er meinen Satz von vorhin.

Ich verstand immer noch Nichts. "Auf was willst du hinaus?", fragte ich misstrauisch.

"Hör mir genau zu", redete er auf mich ein und näherte sich mir. "Ob du es glaubst oder nicht. Es gibt Menschen, die wirklich mit 2 oder mehr Charaktern leben. Ich habe ein Referat darüber gehalten, also kenne ich mich genaustens damit aus."

Ich riss erschrocken meine Augen auf. Das war verrückt. "Du willst also sagen, dass ich mit mehreren... Personen gleichzeitig interagiert habe?", fragte ich nach. Ich schüttelte meinen Kopf. Das war doch Unsinn. Das konnte nicht sein. Finn ist Finn. Niemand anderes.

"Nicht verschiedenen Personen", erklärte er mir.

"Mit einer einzigen Person. Aber mit einer Person, die eine gespaltene Persönlichkeit hat."

Mir wurde plötzlich schwindelig und schwarz vor den Augen. Ich hielt meine Hand an mein Herz. Es klopfte wie wild. Es machte sich ein Krampf in meinen Unterbeinen breit und mein Kopf, fing an zu pulsieren.

Was gab da Jack nur von sich?

Shades ➳ Finn WolfhardWhere stories live. Discover now